Sabine Werth (geboren 16. Januar 1957 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Sozialpädagogin, Unternehmerin sowie Mitbegründerin und ehrenamtliche Vorsitzende der Berliner Tafel e.V., die Lebensmittel-Spenden an Bedürftige verteilt.
Leben und Leistungen
Sabine Werth wurde in Ost-Berlin geboren. Noch vor dem Bau der Mauer im Jahre 1961 flüchtete ihre Familie nach West-Berlin, wo Sabine Werth fortan aufwuchs und lebte. Sie studierte Sozialarbeit an der Evangelischen Fachhochschule Berlin und schloss ihr Studium als Sozialpädagogin ab.
Im Jahr 1987 gründete Sabine Werth das erste private Familienpflegeunternehmen.
1993 gründete Sabine Werth mit ihrer Initiativgruppe Berliner Frauen e.V. die Berliner Tafel, nach deren Vorbild inzwischen 960 Tafeln in ganz Deutschland entstanden. Etwa 125.000 Menschen profitieren monatlich in Berlin von der Unterstützung.
1995 entstand unter Initiative von Sabine Werth der Bundesverband Deutsche Tafel e.V. Von 1995 bis 1996 und von 2000 bis 2002 war sie jeweils dessen Bundesvorsitzende. Seit 2002 vertritt sie als Ländervertreterin Berlin und Brandenburg.
2004 initiierte sie mit den Kirchen und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg das Projekt LAIB und SEELE.
Zum Wintersemester 2005/06 wurde Sabine Werth als Lehrbeauftragte an die Evangelische Fachhochschule Berlin berufen. Sie unterrichtet die Themen Ehrenamt und Sozialarbeit.
Sabine Werth ist für die Medien gefragte Gesprächspartnerin für die Themen Armut, Bedürftigkeit und sozialer Zusammenhalt.
Auszeichnungen
Für ihre ehrenamtliche Arbeit wurde Sabine Werth 1996 mit dem Verdienstorden des Landes Berlin und 2003 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. 2018 wurde ihr der Europäische Sozialpreis zu Eschweiler verliehen. Im November 2019 erhielt sie den Preis für das Lebenswerk beim Take Off Award, dem Preis für das Deutsche Ehrenamt. Im April 2023 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ NDR: Unsere Gäste. Abgerufen am 15. November 2022.
- ↑ Familienpflege Sabine Werth. Abgerufen am 20. November 2020.
- 1 2 3 Giffey überreicht Sabine Werth und Ekkehard Streletzki Bundesverdienstkreuze. Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, 11. April 2023, abgerufen am 20. April 2023.
- ↑ Schlichte Idee mit großer Wirkung. In: Hennigsdorfer Generalanzeiger. 21. Februar 2023, S. 11.
- ↑ Tafel-Gründerin Sabine Werth wird 65 Jahre alt. In: heute. ZDF, 16. Januar 2022, abgerufen am 20. April 2023.
- ↑ Matthias Bertsch: Sabine Werth: Tafel Berlin bekommt weniger Spenden. In: Vis à vis. rbb Inforadio, 21. Februar 2023, abgerufen am 20. April 2023.
- ↑ Gründerin der Berliner Tafel. Gut Gödelitz, abgerufen am 20. April 2023.
- ↑ STUDIO 3 - Live aus Babelsberg: Sabine Werth. In: ARD Mediathek. rbb, 2. Februar 2023, abgerufen am 21. April 2023.
- ↑ Dominique Knoll: Sabine Werth, Tafel-Gründerin, über ihr Ehrenamt, das tausende Menschen ernährt. In: Blaue Couch. Bayerischer Rundfunk, 6. April 2023, abgerufen am 21. April 2023.
- ↑ Milliardenschwerer Doppelwumms gegen die Krise - Muss sich jetzt niemand mehr sorgen? In: Anne Will. NDR, 2. Oktober 2022, abgerufen am 21. April 2023.
- ↑ Die Mutter aller Tafeln wird 60 auf berliner-tafel.de, 12. Januar 2017
- ↑ Vereine für Engagement im Ehrenamt gewürdigt, sueddeutsche.de, 23. November 2019
- ↑ Nina Hermann: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für die Mutter aller Tafeln. Berliner Morgenpost, 16. April 2023, abgerufen am 17. April 2023.