Muhammad Said Halim Pascha (* 19. Februar 1864 in Kairo; † 6. Dezember 1921 in Rom) war vom 12. Juni 1913 bis 3. Februar 1917 Großwesir des Osmanischen Reichs. Er war ein Enkel von Muhammad Ali Pascha.

Er war einer der Unterzeichner des Deutsch-Türkischen Bündnisvertrags (2. August 1914). Wegen wiederholter Meinungsverschiedenheiten mit dem regierenden Komitee für Einheit und Fortschritt (allgemein als Jungtürken bezeichnet) musste er am 3. Februar 1917 zurücktreten.

Wegen seiner Rolle beim Abschluss des Deutsch-Türkischen Bündnisvertrags wurde er nach dem Ersten Weltkrieg angeklagt und bis 1921 in einem Gefängnis auf der britischen Inselkolonie Malta inhaftiert. Nach seiner Freilassung wurde ihm von den neuen Machthabern die Rückkehr in die Türkei verweigert. In seinem Exil in Rom wurde er kurz darauf durch den Armenier Arschawir Schiragian von der Armenischen Revolutionären Föderation vermutlich in Zusammenhang mit dem Völkermord an den Armeniern ermordet.

Literatur

  • Syed Tanvir Wasti: Said Halim Pasha: Philosopher Prince. In: Middle Eastern Studies, Vol. 44, No. 1 (Jan., 2008), S. 85–104, JSTOR:40262556.
  • Ahmet Şeyhun: Said Halim Pasha (1865–1921): An Islamist Thinker and an Ottoman Statesman. Istanbul: ISIS Press, 2003, ISBN 978-9754282382 und Piscataway, N.J.: Gorgias Press, 2010, ISBN 978-1617190971.
VorgängerAmtNachfolger
Mahmud Şevket PaschaGroßwesir des Osmanischen Reiches
12. Juni 1913 bis 3. Februar 1917
Talat Pascha
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