Der Samaritanische Targum ist die Übersetzung des Samaritanischen Pentateuchs ins Aramäische.

Wie auch der Samaritanische Pentateuch wurde seine aramäische Übersetzung der europäischen Gelehrtenwelt durch die Pariser Polyglotte bekannt (1645). Der Druck basierte auf einer Handschrift, die Pietro della Valle im Jahr 1616 in Damaskus erwarb. Sie blieb lange Zeit die einzige Textgrundlage für die Kenntnis des Samaritanischen Targums, bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts weitere Handschriften u. a. aus Nablus bekannt wurden. Eine kritische Ausgabe besorgte Abraham Tal in den 1980er Jahren.

Die vielen Handschriften und Handschriftenfragmente weisen untereinander zahlreiche Abweichungen auf. Die Situation erklärt sich am einfachsten so, dass es von Beginn an eine Vielzahl aramäischer Übersetzungen gegeben hat und sich, anders als etwa beim jüdischen Targum Onkelos, nie eine Fassung als textus receptus durchsetzen konnte. Die Entstehungszeit des Targums bzw. der Targume ist unsicher, sie liegt jedoch deutlich vor den ältesten erhaltenen Handschriften, die sämtlich aus dem Mittelalter stammen. Eine inhaltliche Beeinflussung durch die jüdischen Targumim, insbesondere den Targum Onkelos, lässt sich nicht feststellen.

Mit dem allmählichen Aussterben des Aramäischen als Umgangssprache zugunsten des Arabischen schwand auch das Interesse am Targum und die arabischen Übersetzungen gewannen an Bedeutung. Aus dieser Zeit rühren vereinzelte Arabismen und arabische Glossen in den Handschriften.

Literatur

  • Lea Goldberg: Das samaritanische Pentateuchtargum. Eine Untersuchung seiner handschriftlichen Quellen (= Bonner orientalistische Studien 11). W. Kohlhammer, Stuttgart 1935.
  • Abraham Tal: The Samaritan Targum of the Pentateuch: A Critical Edition (= Texts and Studies in the Hebrew Language and Related Studies IV–VI). Tel Aviv 1980–1983.

Anmerkungen

  1. Vgl. die Ausgabe von Julius Heinrich Petermann, Karl Vollers: Pentateuchus Samaritanus: Ad fidem librorum manuscriptorum apud Nablusianos repertorum edidit et varias lectiones adscripsit. W. Moeser, Berlin 1872–1891.
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