Sambuca ist ein in der Regel farbloser, klarer Likör mit 38 bis 42 Volumenprozent Alkohol. Er wird mit Anis, Sternanis, Süßholz und anderen Gewürzen aromatisiert. Ursprünglich stammt der Likör aus dem Latium.

Wenngleich Sambuca ein Anislikör ist, wird er doch als eigenständig innerhalb der Anisgetränke angesehen. Daher gelten für Sambuca besondere gesetzliche Vorschriften. So muss er nach der Verordnung (EG) Nr. 110/2008 (Spirituosenverordnung), die sich im Wesentlichen auf die Begriffsbestimmungen für Spirituosen konzentriert und sie in verschiedene Kategorien einteilt, mindestens 350 g Zucker je Liter enthalten.

Möglich ist, dass der Name „Sambuca“ vom italienischen Wort Sambuco für Holunder abstammt. Der medizinische Gebrauch von Holunder als Volksheilmittel hat in Italien eine lange Tradition. Die Namensherkunft wird aber auch angezweifelt, weil Sambuca nicht unbedingt Holunder enthält. Es existieren weitere mögliche Erklärungen, z. B. die Abstammung von den „Sambuco“ genannten Schiffen der Sarazenen, die im Mittelalter Gewürze aus dem Orient in Italien einführten.

Sambuca wird meist als Digestif getrunken, häufig con la mosca, „mit Fliege“, das heißt mit hinzugegebenen Kaffeebohnen. Die Bohnen werden beim Trinken zerkaut und kontrastieren mit ihrem bitteren Geschmack die Süße des Likörs. Vor allem in Italien ist es üblich, Sambuca flambiert zu servieren.

Eine Legende liefert folgenden Grund für die Verwendung der Kaffeebohnen: Eine alte Dame aus Italien brannte den Sambuca vor Jahrhunderten das erste Mal, und als sie ihn ihrer Familie servieren wollte, setzten sich drei Fliegen, angelockt von der Süße, auf das Glas. Dies passierte immer wieder, wenn die Dame ihren Likör servierte. Daher werden drei Kaffeebohnen mitserviert, und damit die „Fliegen“ auch wirklich tot sind, wird der Sambuca beim Servieren angezündet, das heißt, die Bohnen werden im brennenden Sambuca für wenige Sekunden geröstet.

Die bekanntesten Marken sind Molinari, Antica und Il Santo.

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Einzelnachweise

  1. Franz Brandl: Liköre. Südwest, München 2011, ISBN 978-3-517-08743-6, S. 55 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Verordnung (EG) Nr. 110/2008 des europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Januar 2008 zur Begriffsbestimmung, Bezeichnung, Aufmachung und Etikettierung von Spirituosen sowie zum Schutz geografischer Angaben für Spirituosen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 1576/89.
  3. Gillian Riley: Elderflower and berries. sambuco, Sambucus nigra. In: The Oxford Companion to Italian Food. Oxford University Press, Oxford 2007, ISBN 978-0-19-860617-8, S. 170–171 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. DIE GESCHICHTE DES SAMBUCA. (Nicht mehr online verfügbar.) In: molinari.it. Molinari SPA, archiviert vom Original am 18. Juli 2012; abgerufen am 31. Juli 2012 (Laut dieser Quelle falsch): „Sicher ist, dass sie nicht von der Pflanze „Sambuco“ (Holunder) stammen, […]. Im Sambuca aber ist von Holunder keine Spur.“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. The Most Famous Italian Liquors | Italy. In: lifeinitaly.com. Abgerufen am 31. Juli 2012 (englisch, Laut dieser Quelle wahr): „Sambuca is made with star anise and white elder flowers.“
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