Die Sammlung Domnick ist eine Sammlung abstrakter Malerei und Plastik in Nürtingen, nahe Stuttgart.

Die Sammlung

1946 begann der Nervenarzt, Filmautor und Kunstsammler Ottomar Domnick eine internationale Sammlung abstrakter Malerei und Plastik der Nachkriegszeit aufzubauen. Der Psychiater erwarb vor allem die Frühwerke von Künstlern. Die drei Hauptmaler der Sammlung sind Willi Baumeister, Hans Hartung und Fritz Winter. Zur Sammlung gehören neben den Gemälden und Arbeiten auf Papier auch einige Masken aus Afrika und Neuguinea sowie Skulpturen aus Metall.

Museum

1967 ließ Ottomar Domnick vom Architekten Paul Stohrer ein „Museum zum Wohnen“ in Nürtingen auf der Oberensinger Höhe bauen, das er zusammen mit seiner Frau Greta Domnick bis zu seinem Tod 1989 bewohnte. Die rund 1000 m² große quadratische Grundfläche des Gebäudes ist in Quadrate aufgeteilt. Das fensterarme Haus ist im Inneren geprägt durch offenen Raum, versetzte Ebenen, eine sparsame Möblierung und viele weiße Wände, auf denen die Bilder der Sammlung präsentiert werden. Haus und Park wurden 2005/2006 umfassend saniert.

Garten und Skulpturensammlung

Ottomar und Greta Domnick erwarben 1976 das an ihr Sammlungshaus angrenzende Grundstück. Dort ließen sie einen parkähnlichen Garten anlegen, durch den drei Wegschleifen führen. An diesen Wegen sind 32 abstrakte Skulpturen aus Stahl, Eisen und Bronze aufgestellt. Die Skulpturen erwarb das Sammlerpaar zwischen 1977 und 1986. Erstes erworbenes Werk war die „Skulptur o.d.“ von Max Schmitz, den Schlusspunkt setzten sie mit „Ligne indéterminée“ von Bernar Venet. Eine Hainbuchenhecke umgibt das Grundstück.

Stiftung Domnick

Nach dem Tod von Ottomar und Greta Domnick wurde das Land Baden-Württemberg Alleinerbe des Domnick’schen Vermögens. Nach dem Erbvertrag hatte sich das Land verpflichtet, eine Stiftung zur Förderung der Kunst zu errichten. Diese trat unter dem Namen „Stiftung Domnick“ 1996 erstmals an die Öffentlichkeit. Die Stiftung dient dazu, die Sammlung Domnick für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sie veranstaltet neben Führungen auch Konzerte und Kunstprojekte. Die Stiftung vergibt außerdem den „Domnick-Cello-Preis“ im Rahmen eines Wettbewerbs der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.

Im Jahr 2017, zum 50-jährigen Bestehen der Stiftung Domnick, wurde das gesamte Ensemble mit Skulpturenpark Bestandteil der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs.

Literatur

  • Dieter Büchner: Leben mit Kunst. Haus und Sammlung Domnick in Nürtingen. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. 33. Jg. 2004, Heft 2, S. 125 f. (PDF)
  • Ottomar Domnick: Hauptweg und Nebenwege. Psychiatrie, Kunst, Film in meinem Leben. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1977, ISBN 3-455-08951-8. (2. Auflage. domnick verlag + film, Nürtingen 1989)
  • Ottomar und Greta Domnick: Die Sammlung Domnick. Ihre Entstehung, ihre Aufgabe, ihre Zukunft. Belser Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-7630-1555-8.
  • Ottomar Domnick: Mein Weg zu den Skulpturen. domnick verlag + film, Stuttgart 1987, ISBN 3-9800-656-2.
  • Werner Esser: Sammlung Domnick. Eine Einführung. Stiftung Domnick, Nürtingen 1999, ISBN 3-00-004612-7.
  • Werner Esser: Sammlung Domnick. In: Ulrike Geist, Claudia Fenkart-N´jie (Hrsg.): Private Art Collections. Private Kunstsammlungen in Baden-Württemberg. Stuttgart 2011, ISBN 978-3-00-035835-7.
  • Susann Seyfert: Das Haus der Sammlung Domnick in Nürtingen, Oberensinger Höhe. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. 37. Jg. 2008, Heft 2, S. 113 f. (PDF) (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive)
Commons: Sammlung Domnick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Garten und Skulpturen auf der Website der Sammlung Domnick Nürtingen
  2. Werner Esser: Sammlung Domnick. Eine Einführung. Stiftung Domnick, Nürtingen 1999, ISBN 3-00-004612-7.
  3. Werner Esser: Sammlung Domnick. In: Ulrike Geist, Claudia Fenkart-N´jie (Hrsg.): Private Art Collections. Private Kunstsammlungen in Baden-Württemberg. Stuttgart 2011, ISBN 978-3-00-035835-7.
  4. Thomas Schorradt: Sammlung Domnick in Nürtingen. Ein zeitloses Juwel wird poliert. In: StN.de (Stuttgarter Zeitung). 17. Oktober 2017, abgerufen am 9. Juli 2020.

Koordinaten: 48° 38′ 37,5″ N,  18′ 43,9″ O

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