Wildes Stiefmütterchen

Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor), Illustration

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Veilchengewächse (Violaceae)
Gattung: Veilchen (Viola)
Art: Wildes Stiefmütterchen
Wissenschaftlicher Name
Viola tricolor
L.

Das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor), im Volksmund auch Ackerveilchen, Muttergottesschuh, Mädchenaugen, Schöngesicht oder Liebesgesichtli sowie Christusauge und kurz auch einfach Stiefmütterchen, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Veilchengewächse (Violaceae).

Beschreibung und Ökologie

Vegetative Merkmale

Das Wilde Stiefmütterchen ist eine einjährige bis mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 40 Zentimetern erreicht. Diese Halbrosettenpflanze bildet keine unterirdischen Ausläufer. Die Stängel sind aufsteigend bis aufrecht und meist verzweigt. Die unteren Blätter sind herzförmig bis eiförmig, stumpf und gekerbt. Die Nebenblätter sind tief fingerförmig gelappt. Der Endabschnitt ist größer als die anderen. Er ist lanzettlich und ganzrandig oder gekerbt.

Generative Merkmale

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Beim Wilden Stiefmütterchen sind gewöhnlich die oberen zwei Kronblätter blauviolett, das untere gelb und die beiden seitlichen weiß oder auch blauviolett – also blüht es dreifarbig („tricolor“). Gleichzeitig kann man zum Blütenzentrum hin eine dunkle, strichförmige Aderung sehen, die den Insekten – vor allem Hummeln und Bienen – als Orientierungshilfe bei der Nektarsuche dienen. Allerdings können auch bei dem nahe verwandten Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis) die oberen Kronblätter violett überlaufen sein. Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Blütenökologisch handelt es sich um Lippenblumen mit Streukegel vom Viola-Typ. Das Wilde Stiefmütterchen ist selbststeril und die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Narbengrube ist auch durch eine lippenförmige Klappe gegen hereinfallenden Pollen und damit gegen Selbstbestäubung geschützt.

Die Kapselfrüchte sind höchstens so lang wie der Kelch, kahl und aufspringend. Die Samen sind birnenförmig, gelb, mit kleinem Elaiosom.

Vorkommen

Das Wilde Stiefmütterchen ist in weiten Teilen Europas verbreitet, es fehlt nur in den südlichsten und nördlichsten Regionen.

Es wächst auf Wiesen, an Wegrändern und auf Brachflächen. Je nach Unterart gedeiht das Wilde Stiefmütterchen am besten auf sandigen, mageren Böden des Nordens (Dünen) und auf saurem Urgestein.

Systematik

Die Erstveröffentlichung von Viola tricolor erfolgte durch Carl von Linné. Die Systematik der Artengruppe Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor agg.) wird kontrovers diskutiert.

Viola tricolor ist eine formenreiche Art. Manche Autoren unterscheiden in Deutschland etwa drei Unterarten und/oder Varietäten:

  • Sand-Stiefmütterchen (Viola tricolor subsp. curtisii (E. Forst.) Syme): Es gedeiht im Violo-Corynephoretum und kommt auch in Gesellschaften des Verbands Koelerion albescentis oder Honkenyo-Elymion vor. Es hat die Chromosomenzahl 2n = 26.
  • Felsen-Stiefmütterchen (Viola tricolor subsp. saxatilis (F.W.Schmidt) Arcang.): Es kommt in Bergfettwiesen vor und ist vielleicht eine Charakterart des Verbands Polygono-Trisetion. Es hat die Chromosomenzahl 2n = 26.
  • Gewöhnliches Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor L. subsp. tricolor): Es kommt vor in mageren Gesellschaften der Ordnungen Arrhenatheretalia oder Corynephoretalia vor. Es hat die Chromosomenzahl 2n = 26.

Es wird manchmal noch in drei Varietäten unterteilt:

    • Dünen-Stiefmütterchen (Viola tricolor var. maritima Schweigg. ex K. G. Hagen)
    • Gebirgswiesen-Stiefmütterchen (Viola tricolor var. polychroma (A. Kern.) Gams)
    • Gewöhnliches Wildes Stiefmütterchen im engeren Sinn (Viola tricolor L. var. tricolor)

Nach Floraweb wird die Art in folgende vier Unterarten gegliedert:

  • Viola tricolor subsp. alpestris (Gingins) Ces. (Syn.: Viola tricolor subsp. saxatilis (F. W. Schmidt) Arcang.)
  • Viola tricolor subsp. ammotropha Wittr. (Syn.: Viola tricolor subsp. curtisii auct.; Viola tricolor var. maritima Schweigg. ex K. G. Hagen; Viola tricolor subsp. stenochila Wittr.; Viola tricolor subsp. coniophila Wittr.)
  • Viola tricolor subsp. polychroma (A. Kern.) Murr
  • Viola tricolor subsp. tricolor (Syn.: Viola tricolor subsp. vulgaris (Rchb.) Oborny)

Mit großer Wahrscheinlichkeit ist das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor) neben dem Altai-Stiefmütterchen (Viola altaica) und dem Sudeten-Stiefmütterchen (Viola lutea subsp. sudetica) ein Elternteil des in vielen Varietäten gezüchteten großblütigen Gartenstiefmütterchen (Viola ×wittrockiana).

Inhaltsstoffe

Das Wilde Stiefmütterchen enthält in etwa 10 Prozent Schleimstoffe bestehend aus Glucose, Galactose, Arabinose und Rhamnose, sowie Gerbstoffe, Salicylsäure und deren Derivate, wie Salicylsäuremethylester. Daneben enthält sie die Droge Phenolcarbonsäuren, wie Kaffee- und Cumarsäure, sowie Flavonoide wie Quercetin, Luteolin und Rutin. Aus der Droge wurden bisher verschiedene Carotinoide isoliert: Violaxanthin, Antheraxanthin, Lutein, Zeaxanthin und Beta-Carotin. Auch konnten Anthocyanidine und Cumarine, wie das Umbelliferon, nachgewiesen werden. Das Wilde Stiefmütterchen enthält entgegen früheren Literaturangaben keine Saponine, sondern hämolytisch aktive Peptide.

Verwendung in der Naturheilkunde

Als pharmazeutische Drogen dienen die getrockneten oberirdischen Teile der blühenden Pflanze (Stiefmütterchenkraut mit Blüten, Violae tricoloris herba cum flore).

Stiefmütterchenkraut mit Blüten verwendet man innerlich und äußerlich bei leichten seborrhoischen Hauterkrankungen mit Schuppenbildung, Juckreiz, Milchschorf der Kinder, auch Akne. Auf welchen Inhaltsstoffen die Wirkung beruhen könnte, ist bisher nicht bekannt; in der Volksmedizin gilt die Droge allgemein als „blutreinigend“ oder „stoffwechselanregend“. Auch bei rheumatischen Beschwerden, Katarrhen der Atemwege und fieberhafte Erkältungskrankheiten wird die Droge traditionell genutzt. Entzündungshemmende und schleimlösende sowie den Hustenreiz lindernde Wirkungen erscheinen von den Inhaltsstoffen (Salicylsäurederivate, Schleimstoffe) her plausibel. Die antimikrobielle Wirkung konnte für verschiedene Extrakte nachgewiesen werden. Für den wässrigen Extrakt aus Stiefmütterchenkraut konnte in vitro (d. h. außerhalb eines lebenden Organismus) eine immunsuppressive Wirkung festgestellt werden, welche die Frage nach dem möglichen Einsatz bei Erkrankungen, die mit einem überreaktiven Immunsystem einhergehen, stellen lässt. Hierzu gibt es bis dato aber keine weitere Forschung. Für die Tinktur aus Viola tricoloris wurde eine schwach diuretische Wirkung beobachtet. Die Kommission E des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes veröffentlichte im März 1986 eine (Positiv-)Monographie über Violae tricoloris herba, Stiefmütterchenkraut. Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der europäischen Arzneimittelagentur kam in seiner Beurteilung zur dem Ergebnis, dass es keine Wirksamkeitsnachweise gebe, die einen allgemeinen medizinischen Gebrauch von Stiefmütterchenkraut mit Blüten stützten.

Als Zier- und Heilpflanze wird das Wilde Stiefmütterchen seit dem Mittelalter kultiviert und in Großbritannien seit 1810 gezüchtet.

Namensgebung und Symbolik

Der Name Stiefmütterchen wird im Volksglauben folgendermaßen gedeutet: Die fünf bunten Blütenkronblätter werden von fünf Kelchblättern getragen. Das unterste, große und stark gefärbte Blütenkronblatt sitzt auf zwei Kelchblättern. Das ist die Stiefmutter. Links und rechts von ihr sitzen ihre zwei bunt gefärbten Töchter jeweils auf einem Kelchblatt. Die zwei oberen, meist einfach violettfarbenen Blütenblätter stellen die zwei Stieftöchter dar. Sie müssen sich mit einem Kelchblatt gemeinsam begnügen.

In manchen Regionen ist man sich sicher, in der Blüte auch noch den Vater zu entdecken. Symbolisiert von Griffel und Narbe der Blüte sitzt er nämlich in der Mitte der Blüte von den Frauen seiner Familie eingezwängt. Er kommt erst heraus, wenn Frau und Kinder ausgegangen sind, wenn nämlich die Blume verblüht ist und die Blütenblätter abgefallen sind.

Das Erscheinungsbild des Wilden Stiefmütterchens hat in Märchen, Sagen und Erzählungen seinen Niederschlag gefunden, so zum Beispiel in Theodor Storms Novelle Viola tricolor. In William Shakespeares Komödie Ein Sommernachtstraum dient es als Liebestrank.

Geschichte

Im 15. und 16. Jahrhundert wurde das Stiefmütterchen freisam, freischem krut, dreifaltigkeit blümlin oder stiefmuoter genannt.

In der Variation freischlich wurde der Name freisam auch in der Pariser Physica-Handschrift der Hildegard von Bingen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts verwendet. Die Pflanze Stiefmütterchen wurde in den Hildegard-Texten nicht erwähnt. Matthias Lexer deutete in seinem Mittelhochdeutschen Handwörterbuch (Bd. III, Sp. 497) vreise als etwas, das Gefahr und Verderben bringt, grausam und schrecklich ist. Ähnlich interpretierten die Brüder Grimm im Deutschen Wörterbuch die Wörter freissam und freissamkeit. Max Höfler führte unter dem Stichwort frais viele Krankheiten auf, die als gemeinsames Charakteristikum haben, dass sie heftig und hitzig sind.

Unter dem Namen freisam wurde die Pflanze Stiefmütterchen erstmals in dem Michael Puff aus Schrick zugeschriebenen Büchlein von den ausgebrannten Wässern erwähnt. Folgende Wirkungen wurden darin für das aus Stiefmütterchen hergestellte Destillat angegeben: Wirkt gegen „unnatürliche Hitze“, die in jungen Kindern „überläuft“ und sie „bekrenckt“. „Lüftet Dämpfigkeit“ um Herz und Brust. Wirkt gegen „Geschwulst“ um Herz, Brust und Lunge bei Jungen und bei Alten. Wirkt allgemein gegen „böse Hitze“. Aus den Puff-Texten ist nicht ersichtlich, welcher Teil der Pflanze (Blüte, Kraut und/oder Wurzel) zur Herstellung des Destillats verwendet wurde.

Im Mainzer Gart der Gesundheit vom Jahre 1485 bildete Erhard Reuwich das Stiefmütterchen unter den Namen jacea freischem krut erstmals naturgetreu ab. Der Text beschrieb die Herstellung eines Destillats aus dem Kraut ohne Wurzeln und übernahm die Indikationen aus dem Puff’schen Destillierbüchlein. Darüber hinaus wurden das Destillat und die Abkochung aus dem Kraut als besonders wirksam bei Hauterkrankungen empfohlen. Im Hortus sanitatis wurde das Wilde Stiefmütterchen unter dem Namen Jacea abgehandelt.

In seinem 1500 in Straßburg erschienenen Kleinen Destillierbuch interpretierte Hieronymus Brunschwig freissam als hitzige Hauterkrankung.

Bis ins 20. Jahrhundert wurde das Wilde Stiefmütterchen in pharmakologischen Werken als Freisamkraut zur Behandlung von Hauterkrankungen empfohlen. 16. Jahrhundert: 17. – 18. Jahrhundert: 19. Jahrhundert: 20. Jahrhundert:

Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts behandelte der Mainzer Arzt Karl Strack den Milchschorf der Kinder durch innere Gabe des Pulvers vom Kraut des Wilden Stiefmütterchens. Als „blutreinigendes Mittel“ (Antidyskraticum) wurde das Stiefmütterchen bei Hauterkrankungen bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts verwendet.

Aus pharmakologischer Sicht schrieb dazu Theodor Husemann:

„Antidyskratische Mittel, Antidyskratica. … Herba Violae tricoloris, Herba Jaceae; Stiefmütterchen, Freisamkraut … Das Freisamkraut schmeckt schleimig, schwach bitter, kaum kratzend und enthält außer etwas Violin nach den Untersuchungen von Mandein Salicylsäure. Es ist im vorigen Jahrhundert von Strack gegen Impetigo faciei empfohlen und wird auch jetzt bei Ekzem u. a. Hautaffektionen im kindlichen Lebensalter besonders im Volke angewendet. Man kann es zu 1,0-5,0 mehrmals täglich in Pulvern, oder zweckmäßiger in Abkochung mit Milch oder Wasser (1:10) anwenden. Auch äußerlich hat ein daraus bereitetes Extrakt in Salbenform bei chronischen Hautleiden Empfehlung gefunden. Piffard (1882) empfiehlt ein Fluid Extract zu 5-10 Tropfen beim Erwachsenen und 1-5 Tropfen bei Kindern. Anhaltender Gebrauch von Stiefmütterchentee soll dem Urin einen widrigen Geruch nach Katzenharn geben.“

Theodor Husemann: Handbuch der gesamten Arzneimittellehre. 2. Aufl. Berlin 1883, S. 837.

Historische Abbildungen

Literatur

Zeitgenössische Quellen

  • Max Wichtl: Teedrogen und Phytopharmaka. 4. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2002, ISBN 3-8047-1854-X.
  • Marianne Beuchert: Symbolik der Pflanzen. Frankfurt am Main 1995.
  • Manfred Bocksch: Das praktische Buch der Heilpflanzen. München 1996.
  • Vagn Jørgensen Brøndegaard: Das „Menschlein“ in der Blüte. Zur Genese eines Pflanzennamens: Stiefmütterchen. In: Sudhoffs Archiv, Band 79, Heft 2 (1995), S. 227–230.
  • Elvira Groß: Pflanzennamen und ihre Bedeutung. Köln 2001.
  • Heinz-Dieter Krausch: Kaiserkron und Päonien rot… Hamburg 2003.
  • Heinrich Marzell:
  • Ingrid und Peter Schönfelder: Das neue Buch der Heilpflanzen. Franckh-Kosmos Verlag, 2011, ISBN 978-3-440-12932-6.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 673674.
  2. 1 2 A. Toiu, E. Muntean, I. Oniga, O. Voştinaru, M. Tămaş: Pharmacognostic research on Viola tricolor L. (Violaceae). In: Rev Med Chir Soc Med Nat Iasi. Band 113, Nummer 1, 2009 Jan-Mar, ISSN 0048-7848, S. 264–267, PMID 21491816.
  3. Th. Schöpke und Mitarbeiter. In Sci. Pharm., Nr. 61, 1993, S. 145–153
  4. E. Witkowska-Banaszczak, W. Bylka, I. Matławska, O. Goślińska, Z. Muszyński: Antimicrobial activity of Viola tricolor herb. In: Fitoterapia. Band 76, Nummer 5, Juli 2005, ISSN 0367-326X, S. 458–461, doi:10.1016/j.fitote.2005.03.005, PMID 15893888.
  5. R. Hellinger, J. Koehbach, H. Fedchuk, B. Sauer, R. Huber, C. W. Gruber, C. Gründemann: Immunosuppressive activity of an aqueous Viola tricolor herbal extract. In: Journal of ethnopharmacology. Band 151, Nummer 1, 2014, ISSN 1872-7573, S. 299–306, doi:10.1016/j.jep.2013.10.044, PMID 24216163, PMC 3918579 (freier Volltext).
  6. Monographie der Kommission E Digitalisat
  7. Monografie und Beurteilung des Ausschusses für pflanzliche Arzneimittel zu: Violae herba cum flore, November 2010.
  8. Heinrich Marzell. Stiefmütterchen. In: Hanns Bächtold-Stäubli und Eduard Hoffmann-Krayer (Hrsg.). Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin : W. de Gruyter 1937, Band 8, Sp. 480–481
  9. Vagn Jørgensen Brøndegaard: Das „Menschlein“ in der Blüte. Zur Genese eines Pflanzennamens: Stiefmütterchen. In: Sudhoffs Archiv, Band 79, Heft 2 (1995), S. 227–230
  10. Puff-Handschriften: Heidelberg, cpg 558, Nordbayern 1470-1485, Blatt 24r. - Heidelberg, cpg 545, Nürnberg 1474, Blatt 111r.
  11. Gart der Gesundheit. Mainz 1485, Cap. 432.
  12. Hieronymus Brunschwig: Kleines Destillierbuch. 1500, Blatt 49r-v: „… drivaltigkeit blůmen genant / vmb dryerley farb ſiner blůmen / gelb / blow vnd wyß […]“.
  13. Jürgen Martin: Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 175.
  14. Carl Daremberg, Jacques Paul Migne: S. Hildegardis Abbatissae opera omnia. Gebrüder Granier Verlag, Paris 1882. Der Name freischlich als Krankheitsbezeichnung kommt in folgenden Kapiteln der Physica dieses Manuskripts vor: I / 28 Cristiana (Digitalisat) „…Et homo, in quo pessimi et mortiferi humores eriguntur, ita, quod in aliquo membro ejus ebulliunt, sic quod dicunt freischlich …“ („… und ein Mensch, in dem schlechteste und todbringende Säfte sich erheben, so dass sie in irgendeinem seiner Glieder hervorsprudeln, so dass man freischlich sagt …“). I / 132 Agleya (Digitalisat) „Et homo in quo freischlich, quod dicitur selega, nasci incipit …“ („Und ein Mensch, in dem freischlich, was selega genannt wird, zu entstehen beginnt …“). III / 26 Fagus (Digitalisat) „… Et cum quispiam homo in illo anno freyszchlich, quod est selega, in corpore suo habuerit …“ („ … Und wenn irgendein Mensch in jenem Jahr freyszchlich, was selega heisst, in seinem Körper hat …“). III / 47 Iffa (Digitalisat) „ … Et qui freischlich in corpore suo habet, id est selega, … et freyschlich evanescet. …“ („ … Und wer freischlich in seinen Körper hat, das ist selega … und freyschlich wird verschwinden. …“).
  15. Max Höfler: Deutsches Krankheitsnamen-Buch. München 1899, S. 165–166.
  16. Michael Puff: Büchlein von den ausgebrannten Wässern. 15. Jh. Druck Augsburg (Johannes Bämler) 1478: Freysam (Digitalisat)
  17. Cpg 558, Medizinische Sammelhandschrift, Nordbayern um 1470–1485, Blatt 24r, (Digitalisat)
  18. Cpg 545, Medizinische Rezeptsammlung und Traktate, Nürnberg (?) 1474, Blatt 111r (Digitalisat)
  19. Gart der Gesundheit. Mainz 1485, Kap. 432: „…drybet vß die böse füchtung vnd benympt daz freyschem in dem lybe vnd drybet das vß mechtiglich …“ (Digitalisat)
  20. „…dienet sunderlich wole den rüdigen menschen“.
  21. Hortus sanitatis 1491, Mainz 1491, Teil I, Kapitel 511: Jacea (Digitalisat)
  22. Hieronymus Brunschwig: Kleines Destillierbuch. Straßburg 1500, Blatt 49r-v: „Von freiſſam krut waſſer … ſin waſſer iſt gůt getruncken für ein kranckheit der iungen kinden genant dz freiſſam. in latiniſcher zungen eriſipila genant…“ Ausserdem: H. Brunschwig: Kleines Destillierbuch 1500, Blatt 63r-63v: Ibisch wurtzel waſſer. … B. „Ibiſch wurtzel waſſer iſt gut getruncken … für die vnnatürlich hitz genant dz freiſem oder eriſipila.“
  23. Hieronymus Brunschwig: Kleines Destillierbuch, Straßburg 1500, Blatt 49r: Freissam Krut (Digitalisat)
  24. Otto Brunfels: Contrafayt Kreüterbůch. Johann Schott, Straßburg 1532, S. 130: Dreyfaltigkeit Blumen. Freysam- oder Nagelkraut (Digitalisat)
  25. Hieronymus Bock: New Kreütter Bůch. Wendel Rihel, Straßburg 1539, Teil I, Kapitel 192: Freyssam. Dreiflatigkeyt (Digitalisat)
  26. Leonhart Fuchs: New Kreütterbuch … Michael Isingrin, Basel 1543, Kapitel 313: Freyschamkraut (Digitalisat)
  27. Pietro Andrea Mattioli: Commentarii, in libros sex Pedacii Dioscoridis Anazarbei, de medica materia. Übersetzung durch Georg Handsch, bearbeitet durch Joachim Camerarius den Jüngeren, Johan Feyerabend, Franckfurt am Mayn 1586, Blatt 413r–414r: Freisamkraut. Dreyfaltigkeitblumen (Digitalisat)
  28. Nicolas Lémery : Dictionnaire universel des drogues simples., Paris 1699, S. 353 : Herba trinitatis (Digitalisat); Übersetzung. Vollständiges Materialien-Lexicon. Zu erst in Frantzösischer Sprache entworffen, nunmehro aber nach der dritten, um ein grosses vermehreten Edition […] ins Hochteutsche übersetzt / Von Christoph Friedrich Richtern, […]. Leipzig: Johann Friedrich Braun, 1721, Sp. 529–530: Herba trinitatis (Digitalisat)
  29. Albrecht von Haller (Herausgeber): Onomatologia medica completa oder Medicinisches Lexicon das alle Benennungen und Kunstwörter welche der Arzneywissenschaft und Apoteckerkunst eigen sind deutlich und vollständig erkläret […]. Gaumische Handlung, Ulm/ Frankfurt am Main/ Leipzig 1755, Sp. 809–810: Jacea tricolor (Digitalisat)
  30. Jean-Louis Alibert: Nouveaux éléments de thérapeutique et de matière médicale. Crapart, Paris Band I 1803, S. 250–252: Herba Violae tricoloris (Digitalisat)
  31. Carl Wilhelm Juch: Pharmacopoea Borussica oder Preußische Pharmakopoe. Aus dem Lateinischen übersetzt, und mit Anmerkungen und Zusätzen begleitet von Dr. Carl Wilhelm Juch. Stein, Nürnberg 1805, S. 81: Herba Violae tricoloris s. Jaceae. Dreyfaltigkeitsblume. Freisamkraut (Digitalisat)
  32. August Friedrich Hecker’s practische Arzneimittellehre. Revidiert und mit neuesten Entdeckungen bereichert von einem practischen Arzte. Camesius, Wien, Band I 1814, S. 231: Herba Jaceae. Fraisamkraut. Dreifaltigkeitsblume. Stiefmütterchen (Digitalisat)
  33. Philipp Lorenz Geiger: Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen & zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker & Droguisten. Wolters, Stuttgart, 2. Band, 1. Hälfte 1830, S. 541–543: Viola tricolor (Digitalisat)
  34. Jonathan Pereira’s Handbuch der Heilmittellehre. Nach dem Standpunkte der deutschen Medicin bearbeitet von Rudolf Buchheim. Leopold Voß, Leipzig 1846–48, Band II 1848, S. 733: (Digitalisat)
  35. Alexander Willem Michiel van Hasselt. J. B. Henkel (Übersetzer): Handbuch der Giftlehre für Chemiker, Ärzte, Apotheker und Gerichtspersonen. Vieweg, Braunschweig 1862, S. 485: Violin (Digitalisat)
  36. Friedrich Mohr: Commentar zur Preussischen Pharmakopoe : nebst Übersetzung des Textes … Friedrich Vieweg, Braunschweig 1865. Nach der siebten Auflage der Pharmakcopoea borussica. Dritte Auflage in einem Band, S. 324–325: Herba Violae tricoloris. Freisamkraut. Stiefmütterchenkraut (Digitalisat)
  37. August Husemann / Theodor Husemann: Die Pflanzenstoffe in chemischer, physiologischer, pharmakologischer und toxikologischer Hinsicht. Für Aerzte, Apotheker, Chemiker und Pharmakologen. Springer, Berlin 1871, S. 105–106: Violin (Digitalisat)
  38. Hermann Hager Commentar zur Pharmacopoea GermanicaJulius Springer Berlin, Band II (1874), S. 145–145: Herba Violae tricoloris (Digitalisat)
  39. Henry Granger Piffard: A treatise on the materia medica and the therapeutics of the skin. William Wood & Company, New York 1881, S. 113–116 (Digitalisat)
  40. Theodor Husemann: Handbuch der gesammten Arzneimittellehre. Springer, Berlin 2. Aufl. 1883, S. 837–838: (Digitalisat)
  41. Hugo Schulz: Vorlesungen über Wirkung und Anwendung der deutschen Arzneipflanzen. Thieme, Leipzig 1929, 2. Aufl., S. 115–117.
  42. Wolfgang Schneider: Lexikon zur Arzneimittelgeschichte. Sachwörterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Botanik, Chemie, Mineralogie, Pharmakologie, Zoologie. Govi-Verlag, Frankfurt a. M., Band IV (1969): Geheimmittel und Spezialitäten (Digitalisat), S. 48 (E 114) Epilepsiemittel, S. 58 (E 238) Krankenheil, S. 106 (G 273) Blutreinigungspulver von Dr. J. U. Hohl, S. 144 (G 818) Dr. Hohls Blutreinigungspulver, Dr. Hohls Eisenpulver; Band V/3 (1974), S. 400–403: Viola (Digitalisat)
  43. Caroli Strack: De crusta lactea infantum ejuisdem specifico remedio. Frankfurt / Main 1779. (Digitalisat) --- Carl Strack: Von dem Milchschorf der Kinder und einem specifischen Mittel darwider. Weimar 1788 (1. Aufl. 1779). (Digitalisat) --- C. Strack de crusta lactea infantum … Besprechung in: Allgemeine Deutsche Bibliothek. 46. Band, 1. Stück, Nicolai, Berlin und Stettin 1781, S. 161–164 (Digitalisat)
  44. Theodor Husemann. Handbuch der gesammten Arzneimittellehre. 2. Aufl., Band II, Springer, Berlin 1883, S. 837, (Digitalisat)
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