Kanalinseln
Satellitenaufnahme der Kanalinseln
Gewässer Pazifischer Ozean
Geographische Lage 33° 35′ N, 119° 15′ W
Anzahl der Inseln 8
Hauptinsel Santa Catalina
Gesamte Landfläche 908,79 km²dep1
Einwohner 3703
Karte der Kanalinseln

Die Kanalinseln von Kalifornien (englisch Channel Islands of California), auch Santa-Barbara-Inseln, sind eine Gruppe von acht Inseln, die der Küste des südlichen Kalifornien vorgelagert sind. Die Inselgewässer sind für ihren Reichtum an Meerestieren bekannt. Der Name der Inselgruppe bezieht sich auf den Santa-Barbara-Kanal, der nördlich zwischen den Inseln und dem Festland verläuft.

Geographie

Die acht Inseln bestehen aus vier Inseln, die geographisch eher dem Küstengebiet von Santa Barbara und Ventura zuzuordnen sind und vier Inseln, die geographisch eher dem Küstengebiet von Los Angeles zuzuordnen sind:

InselFläche
(km2)
Bevölkerung
(Volkszählung
2000
)
CountyGipfelHöhe
m
Nördliche Inseln
Anacapa2,953VenturaSummit Peak283
San Miguel37,74Santa BarbaraSan Miguel Hill253
Santa Cruz249,952Santa BarbaraDevils Peak747+
Santa Rosa215,272Santa BarbaraSoledad Peak484
Südliche Inseln
San Clemente147,13200 1)Los AngelesVista Point599
San Nicolas58,93300 1)Venturaunbenannt276
Santa Barbara2,63Santa BarbaraSignal Hill193
Santa Catalina194,193696Los AngelesMount Orizaba648
Channel Islands908,793703 Devils Peak747+
1) Navy-Einrichtungen, Militärpersonal und zivile Angestellte
Diese Werte sind nicht in die Summenzeile eingerechnet

Als einzige der Inseln ist Santa Catalina dauerhaft bewohnt. San Nicolas und San Clemente sind von der US-Kriegsmarine kontrolliertes Sperrgebiet.

Nationalpark und Meeresschutzgebiet

San Miguel, Santa Rosa, Santa Cruz, Anacapa und Santa Barbara bilden zusammen den Channel-Islands-Nationalpark, zu dem der Zugang für Touristen beschränkt ist.

Die Kanalinseln sind Heimat des Insel-Graufuchses, einer endemischen Fuchsart, die zu den kleinsten Fuchsarten der Welt zählt. Diese Art hat sich aus dem nordamerikanischen Graufuchs entwickelt und stellt eine typische Form der Inselverzwergung dar. Vor etwa 30.000 bis 12.000 Jahren lebte auf den Kanalinseln von Kalifornien ein weiterer Beleg für Inselverzwergung, das Zwergmammut (Mammuthus exilis), eine ausgestorbene Art aus der Familie der Elefanten mit einer Schulterhöhe von 1,20 bis 1,80 Meter.

Die umgebenden Meere sind ebenfalls geschützt und bilden das „Nationale Meeresschutzgebiet der Kanalinseln“ (Channel Islands National Marine Sanctuary). Es zählt zu den artenreichsten Meeresgebieten der Welt. In den großen Tangwäldern sind über 1000 verschiedene Arten beheimatet. Dazu gehören neben dem Seetang unter anderem verschiedene Arten von Plankton, Muscheln, Krebsen, Meeresschnecken, Seepferdchen, Lippfischen, Barschen, Rochen, Haien, Seeigeln, Kraken, Seesternen, Anemonen und Schwämmen. Diese Artenvielfalt machen das Channel Islands National Marine Sanctuary zu einem erstklassigen Tauchgebiet für Kaltwassertauchgänge.

Der Fischreichtum der Umgebung begünstigt das Vorkommen großer Wale ebenso wie die Kolonien der vier Robbenarten Nördlicher See-Elefant, Kalifornischer Seelöwe, Stellerscher Seelöwe und Nördlicher Seebär.

Geschichte

Die früheste menschliche Besiedlung wurde auf 13.000 bis 11.300 Before Present (definiert als „vor 1950“) datiert. Von hier ging offensichtlich eine weitere Besiedelung der Zentral-Anden vor ca. 4.200 Jahren aus.

Commons: Kanalinseln (Kalifornien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Dive The Channel Islands California (englisch), Aquaviews and LeisurePro, zugegriffen: 15. Juni 2011
  2. Torben C. Rick, Jon M. Erlandson: Kelp Forests, Coastal Migrations, and the Younger Dryas: Late Pleistocene and Earliest Holocene Human Settlement, Subsistence, and Ecology on California's Channel Islands, in: Metin I Eren (Hg.): Hunter-Gatherer Behavior. Human Response during the Younger Dryas, Left Coast Press 2012, S. 79–110, hier: S. 81.
  3. Cosimo Posth, Nathan Nakatsuka, Iosif Lazaridis, Pontus Skoglund, Swapan Mallick, Thiseas C. Lamnidis, Nadin Rohland, Kathrin Nägele, Nicole Adamski, Emilie Bertolini, Nasreen Broomandkhoshbacht, Alan Cooper, Brendan J. Culleton, Tiago Ferraz, Matthew Ferry, Anja Furtwängler, Wolfgang Haak, Kelly Harkins, Thomas K. Harper, Tábita Hünemeier, Ann Marie Lawson, Bastien Llamas, Megan Michel, Elizabeth Nelson, Jonas Oppenheimer, Nick Patterson, Stephan Schiffels, Jakob Sedig Kristin Stewardson, Sahra Talamo, Chuan-Chao Wang, Jean-Jacques Hublin, Mark Hubbe, Katerina Harvati, Amalia Nuevo Delaunay, Judith Beier, Michael Francken, Peter Kaulicke, Hugo Reyes-Centeno, Kurt Rademaker, Willa R. Trask, Mark Robinson, Said M. Gutierrez, Keith M. Prufer, Domingo C. Salazar-García, Eliane N. Chim, Lisiane Müller Plumm Gomes, Marcony L. Alves, Andersen Liryo, Mariana Inglez, Rodrigo E. Oliveira, Danilo V. Bernardo, Alberto Barioni, Veronica Wesolowski, Nahuel A. Scheifler, Mario A. Rivera, Claudia R. Plens, Pablo G. Messineo, Levy Figuti, Daniel Corach, Clara Scabuzzo, Sabine Eggers, Paulo DeBlasis, Markus Reindel, César Méndez, Gustavo Politis, Elsa Tomasto-Cagigao, Douglas J. Kennett, André Strauss, Lars Fehren-Schmitz, Johannes Krause, David Reich: Reconstructing the deep population history of Central and South America. In: Cell, November 2018, doi:10.1016/j.cell.2018.10.027, (PDF).
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