Die römisch-katholische Kirche Santa Maria Maggiore in Bergamo in der Lombardei ist eine Basilika. Der Bau wurde 1137 begonnen und blieb unvollendet. Die nördliche Querhausfassade mit der Vorhalle wurde um 1350 geschaffen.

Bauwerk

Das Nordportal (Porta dei Leoni rossi) ist mit einer aufwändig gestalteten, 1353 datierten und im 14. Jahrhundert überarbeiteten Vorhalle überdacht. Ein Rundbogen mit Maßwerkgliederung aus spitzbogigen Kleeblattbögen wird von zwei Säulen gestützt. Der Bogen über dem eigentlichen Portal ist in ähnlicher Weise ein mit Spitzbögen verzierter Rundbogen. Die Arkade der Loggia über der Eingangshalle besteht passend dazu ganz aus spitzbogigen Kleeblattbögen. Die tragenden Säulen vor dem Eingang ruhen auf Löwen aus rotem Veroneser Marmor. Eine Säule auf einem Löwen ist ein Sinnbild für die Überwindung des Bösen, daher sehr häufig an Kircheneingängen anzutreffen. Ikonographisch deuten die Löwen auf die Funktion der Vorhalle als Rechtsstätte hin. In der Archivolte des Rundbogens ist eine Jagdszene dargestellt. Über dem Bogen öffnet sich eine Loggia mit drei Arkaden mit spitzen Kleeblattbögen, in der Statuen der Heiligen Barnabas, Vinzenz und Alexander (zu Pferd) stehen. Über ihrer Mitte überdacht eine weitere Loggia eine Madonna mit dem Kind, flankiert von den bergamaskischen Heiligen Asteria und Grata. Das ursprüngliche romanische Portal selbst stammt aus dem 12., die gotische Ausstattung aus dem 13. Jahrhundert.

Dem Südportal (Porta dei Leoni bianchi) ist eine einfacher gestalteten Vorhalle von 1360 vorgelagert. Die äußeren Säulen ruhen auf weißen Löwen; das innere Säulenpaar wird von je einer männlichen und einer weiblichen kauernden Figur gestützt.

Innenraum

Der Innenraum ist eine ursprünglich romanische (von 1173), später barockisierte dreischiffige Emporenbasilika mit den Denkmälern und Gräbern der Komponisten Gaetano Donizetti und Johann Simon Mayr.

Orgel

Die Orgel von Santa Maria Maggiore wurde 1915 von dem Orgelbauer Carlo Vegezzi Bossi erbaut, und in den Jahren 1948 und zuletzt 1992 von den Orgelbauern Gebr. Ruffatti restauriert und erweitert. Aufgestellt ist das Instrument auf den beiden Sängertribünen in der Apsis. Es lässt sich über einen fahrbaren Spieltisch ansteuern, der im Kirchenraum in der Nähe des Altars aufgestellt ist. Die Orgel hat 62 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektrisch.

I Positivo Espressivo C–c4
Bordone16′
Eufonio8′
Corno dolce8′
Salicionale8′
Gamba8′
Ottava4′
Flauto ottaviante4′
Flauto in Duodecima223
Piccolo2′
Cornetto III223
Unda maris8′
Tromba dolce8′
Clarinetto8′
Tremolo
II Grand'Organo C-c4
Principale16′
Principale I8′
Principale II8′
Flauto traverso8′
Dulciana8′
Gamba8′
Quinta513
Ottava I4′
Ottava II4′
Flauto a camino4′
Duodecima223
Decimaquinta2′
Cornetto III223
Ripieno Grave VI2′
Ripieno Acuto VIII1′
Trombone16′
Tromba8′
Clarone4′
III Espressivo C-c4
Controgamba16′
Voce corale8′
Principalino8′
Bordone8′
Viola gamba8′
Viola celeste8′
Concerto viole8′
Flauto armonico4′
Voce Eterea4′
Ottava Eolina4′
Ottavina2′
Ripieno V2′
Tuba mirabilis8′
Oboe8′
Voce corale piano8′
Voce corale forte8′
Pedale C-g1
Subbasso32′
Contrabbasso16′
Principale16′
Bordone16′
Violone16′
Armonica16′
Gran Quinta1023
Ottava8′
Bordone8′
Violoncello8′
Quinta513
Ottava4′
Ripieno VIII4′
Controbombarda32′
Bombarda16′

Gräber von Persönlichkeiten

Commons: Santa Maria Maggiore (Bergamo) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lexikon der christlichen Ikonographie (LCI). Freiburg im Breisgau 1968 (1994) IV, S. 225
  2. Orgel (italienisch) (Memento vom 10. Juni 2015 im Internet Archive)

Koordinaten: 45° 42′ 13,4″ N,  39′ 43,6″ O

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