Die Kirche Santa Tecla, auch bekannt als Dom Santa Tecla, ist das wichtigste römisch-katholische Gotteshaus in Este, Provinz und Bistum Padua; sie ist auch Sitz der gleichnamigen Pfarrei, die zum Vikariat Este gehört. Kirchenpatronin ist die Heilige Thekla von Ikonium.
Geschichte
Die ältesten Bauteile reichen bis in das 4. und 5. Jahrhundert zurück, als die Kirche auf den Ruinen eines ehemaligen heidnischen Tempels errichtet wurde. Gewidmet war sie der Heiligen Thekla, eine frühchristliche Märtyrerin aus Anatolien. Im Lauf der Zeit erfuhr die Kirche, die im 8. Jahrhundert noch 5 Kirchenschiffe hatte, viel bauliche Veränderungen. Die erste Erwähnung als Pfarrkirche von Este stammt aus dem Jahr 1034. Im Jahr 1052 wurde sie durch Papst Leo IX. neu eingeweiht. Da der Bischof von Padua, Pietro Barozzi, bei der Pastoralvisitation 1489 die Pieve als nicht funktionsfähig einschätzte, fanden in den folgenden Jahren Renovierungen statt. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde beschlossen, die Kirche neu zu errichten. Während des umfassenden Umbaus unter Vincenzo Scamozzi von 1583 bis 1592 wurde die Fassade an die Ostseite verlegt. Am 15. April 1688 wurde dieses Kirchengebäude durch ein schweres Erdbeben zerstört.
Die heutige Kirche wurde zwischen 1690 und 1720 nach einem Entwurf von Antonio Gaspari erbaut und 1748 von Bischof Carlo Rezzonico, dem späteren Papst Clemens XIII. geweiht. Zwischen 1724 und 1730 wurde der Glockenturm, der auf dem Sockel des alten, aus dem 8. Jahrhundert stammenden Turms errichtet worden war, erhöht. Im Jahr 1896 erhob Papst Leo XIII. das Erzpriestertum Este in den Rang einer Abteikirche.
Beschreibung
Innenraum
Die Kirche in ihrer heutigen Form ist ein Zentralbau über einem elliptischen Grundriss. Im Inneren des Doms findet man eine reiche künstlerische Ausstattung: das Altarbild von Giambattista Tiepolo Heilige Tecla legt Fürsprache beim Ewigen Vater für die Befreiung der Stadt von der Pest von 1630, Öl auf Leinwand von 1759, in der konkaven Apsis, das Altarbild von Antonio Zanchi, die barocke Altarskulptur Triumph des Sakraments von Antonio Corradini. Die Orgel, ein Werk der Orgelbaufirma Fratelli Ruffatti, ist eine der größten in der Region, ausgestattet mit vier Manualen für 65 Register.
Glocken
Der Glockenturm beherbergt sieben Glocken, die auf einem Schwung mit einer Gesamtmasse von 6525 kg montiert sind; die sechs großen sind auf die Diatonik von B2 gestimmt und die kleinste ist eine Oktave; alle wurden 1835 von der bischöflichen Gießerei Cavadini in Verona gegossen:
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Literatur
- Elena Bassi: Episodi dell’architettura veneta nell’opera di Antonio Gaspari. In: Saggi e Memorie di Storia dell’Arte. Nr. 3 (1963), S. 55–108.
- Mario Bartolami: Il Duomo di Santa Tecla di Este (1688–1705) e il suo architetto Antonio Gaspari (1656–1723). Università di Achitettura, Tesi di Laura in Architettura, Venedig 2002/2003 (Digitalisat).
- Bruno Cogo: Antonio Gaspari architetto veneziano: dati biografici (1656–1723), il suo capolavoro. Grafica Atestina, Este 2003.
- Lorenzo Finocchi Ghersi: Gaspari, Antonio. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 52: Gambacorta–Gelasio II. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1999.
Weblinks
- Parrocchia di Santa Tecla auf parrocchiemap.it
- Duomo d’Este (Geschichte mit Bild) auf duomoeste.it
- Antonio Gaspari, Il capolavoro architettonico di Santa Tecla (Geschichte mit Bild) auf duomoeste.it
- Duomo di Santa Tecla. ll più antico luogo di culto di Este (Geschichte mit Bild) auf collieuganei.it
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 – Santa Tecla
- ↑ Die Skizze wird heute im Metropolitan Museum of Art in New York City aufbewahrt.
Koordinaten: 45° 13′ 48″ N, 11° 39′ 12,9″ O