Santi Sergio e Bacco degli Ucraini (ukrainisch Катедральний храм Святих мучеників Сергія і Вакха та Жировицької ікони Пресвятої Богородиці) ist ein römisch-katholische Kirche in Rom, Italien. Bei ihr handelt es sich um die Nationalkirche der Ukrainer in Rom und Kathedrale des Apostolischen Exarchat Italien. Sie trägt das Patrozinium der Heiligen Sergios und Bakchos, zweier römischer Soldaten, die in Syrien als Märtyrer starben. Sie liegt an der Piazza Madonna dei Monti.
Geschichte
Zwischen 678 und 1587 war die Kirche eine Titeldiakonie. Im 9. Jahrhundert war die Kirche als Sergio e Bacco in Callinico bekannt. In der Liber Pontificalis des 9. Jahrhunderts sind vier kirchliche Gebäude nach den Heiligen Sergios und Bakchos benannt. Im 11. Jahrhundert gab es ein Benediktinerkloster an der Kirche. Im Mittelalter war sie als Sergio e Bacco de Suburra bekannt. 1413 verließen die Benediktiner die Kirche und sie wurden durch einen Erzpriester und weitere Weltpriester ersetzt.
Als 1587 die Kirche St. Sergius und Bacchus auf dem Forum Romanum als Titeldiakonie abgeschafft und die Kirche abgerissen wurde, wurde sie durch eine renovierte Kirche St. Sergius und Bacchus in Monti ersetzt.
Im Jahr 1641 überließ Papst Urban VIII. die Kirche den Mönchen des Ordens des Heiligen Basilius des Großen, den sogenannten ruthenischen Mönchen des Heiligen Basilius, die dort ein Kolleg gründeten. Seitdem werden die Gottesdienste im byzantinischen Ritus der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche gefeiert.
1718 wurde in der Sakristei der Kirche die Ikone Madonna del Pascolo entdeckt, welches später am Hochaltar zu Verehrung ausgestellt wurde. Seitdem war die Kirche auch unter dem Namen Madonna del Pascolo bekannt. Nach Entwürfen von Francesco Ferrari in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts wurde ab 1741 der Umbau und die Neugestaltung der Kirche zu Ehren des Madonna-Bildes vorgenommen. Der Innenraum erhielt sein heutiges Aussehen. Hinter einer modernen schmiedeeisernen Ikonostase wird der Hochaltar von zwei kannelierten Säulen aus Verde Antico -Marmor mit bronzenen korinthischen Kapitellen abgesetzt, die von Filippo Barigioni (1690–1753) entworfen wurden, einem römischen Künstler, der andere Projekte für Clemens XI. ausführte. Auf beiden Seiten des Hauptaltars befinden sich Gemälde des bayerischen Malers Ignazio Stern (1680–1748), eines der Heiligen Sergius und Bacchus und eines des Heiligen Basilius.
Der rumänisch-griechisch-katholische Inocenţiu Micu-Klein, Bischof von Blaj, starb am 23. September 1768 in Rom, wurde in Santi Sergio e Bacco begraben. Eine Gedenktafeln in der Kirche in lateinischer und rumänischer Sprache erinnert an ihn. Seine sterblichen Überreste ruhten dort bis 1997, als sie auf seinen Wunsch in die Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit in Blaj überführt wurden.
1970 wurde sie zur Nationalkirche der Ukrainer in Rom und es wurde ein Personalpfarrei der Ukrainischen Katholiken der Madonna del Pascolo und der Heiligen Sergius und Bacchus. 2019 wurde sie Kathedrale des neugegründeten Apostolischen Exarchats Italien.
Weblinks
- https://www.ukr-parafia-roma.it/it/principale.html
- Eintrag zu Santi Sergio e Bacco degli Ucraini auf gcatholic.org (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.fiu.edu/~mirandas/deaconries-3.htm#Sergio
- ↑ Santi Sergio e Bacco (Cardinal Titular Church) [Catholic-Hierarchy]. Abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ Chiese di Roma nel Medio Evo (Christian Hülsen, 1927) • S. Abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ Ridolfino Venuti: Accurata, E Succinta Descrizione Topografica, E Istorica Di Roma Moderna: Opera Postuma. Barbiellini, 1766 (google.com [abgerufen am 13. August 2023]).
- ↑ http://www.cityuni.uniroma3.it/9_ProInt/rn_monti/01storia/02sto3.html#pascolo
- ↑ Guida di Filippo Titi, 1763 (pp225‑276). Abgerufen am 13. August 2023.
Koordinaten: 41° 53′ 42,2″ N, 12° 29′ 27″ O