Sarna Marie Elisabeth Röser (* 4. Juli 1987 in Bietigheim-Bissingen) ist eine deutsche Unternehmerin und Lobbyistin.

Ausbildung und Berufstätigkeit

Röser ist Tochter von Jürgen Röser, Wirtschaftsingenieur und Mitgesellschafter/ Geschäftsführer der Zementrohr- und Betonwerke Karl Röser & Sohn GmbH.

Röser studierte nach ihrem Abitur ab 2006 Internationalen Betriebswirtschaftslehre in Stuttgart und an der Northumbria University in Newcastle upon Tyne. 2013 erwarb sie das Certificate of Advanced Studies nach einem Aufbaustudium an der Lucerne University of Applied Sciences an Arts zur Corporate Social Responsibility.

Sie arbeitet in der Geschäftsleitung der Unternehmensberatung Röser FAM GmbH & Co. KG. 2020 wurde sie Beiratsmitglied der Deutschen Bank. Bei der Fielmann AG sitzt Röser seit 2020 im Aufsichtsrat.

Röser ist seit 2018 Bundesvorsitzende des Lobbyverbands Die Jungen Unternehmer, einer Tochterorganisation des Wirtschaftsverbandes Die Familienunternehmer für Mitglieder unter 40 Jahren. Neben Unternehmensvertretern, dem FDP-Politiker Frank Schäffler und der Publizistin Ulrike Ackermann sitzt Röser ebenfalls im Beirat des Verbands. Röser ist stellvertretende Vorsitzende der Ludwig-Erhard-Stiftung. Sie positioniert sich medial mit politischen Forderungen und möchte das Image von „Familienunternehmen“ verbessern. Diese sollen in Zukunft auch als weiblich und innovativ wahrgenommen werden.

Röser war 2022 Jurorin und Investorin in der Fernsehsendung Die Höhle der Löwen des Senders Vox. Im Juni 2023 war sie Teilnehmerin der Diskussionsrunde in der Sendung Der Sonntags-Stammtisch des Bayerischen Rundfunks.

Positionen

Im Mai 2020 sprach Röser sich für die Einhaltung der Schuldenbremse aus. Um dies zu erreichen, sollten die Personalkosten bei Staatsbediensteten (auch bei Pensionen) vorübergehend eingefroren werden, der Staat aber auch effizienter werden. Verwaltungsabläufe sollten flexibler und schlanker werden. Eine Vermögenssteuer lehnte sie ab, ansonsten hätten Unternehmen nicht genug Spielraum für Investitionen und die Sicherung von Arbeitsplätzen. Sozialbeiträge seien auf 40 Prozent zu deckeln. Der Klimaschutz müsse „wirtschaftsverträglich“ ausgestaltet werden. Der Markt sei „der beste Klimaschützer“, sie empfehle einen ausgeweiteten Emissionsrechtehandel und „Raum für Innovation“. Deutschland brauche „wieder mehr Eigenverantwortung und Vertrauen in den Markt“. 2023 bezeichnete Röser die Politik als „ideologiegetrieben“ und meinte es gebe „toxische Bedingungen hier in Deutschland“. Beispiele seien die hohen Energie- und Strompreise, Überregulierung und Bürokratie und zu hohe Steuern und Abgaben.

Rezeption

Die Fachzeitschrift Markt und Mittelstand rezensierte Rösers Buch Ein Plädoyer für die Mehrheit. Für das Buch würde sprechen, dass Röser „klare Kante“ zeige. Dass Buch sei „eher dünn“. Die Autorin arbeite mit dem Schlachtbegriff „Technologieoffenheit“, fordere aber eine Diskussion frei von „Ideologien“. In ihrem Buch formuliere sie erwartbare Forderungen an die Politik: Es müsse weniger Bürokratie, weniger Steuern und bessere Bildung geben. Eine Schwäche des Buchs sei, dass „hier wieder eine Unternehmerin, ein Unternehmer ist mit wenig Kritikfähigkeit“. Die mangelnde Motivation vieler Arbeitskräfte habe auch etwas mit den Chefs zu tun, dies hätte Röser thematisieren können. Ferner übertreibe Röser mit ihrer „staats- und medienfeindlichen“ Herangehensweise in der Beschreibung der Probleme in Deutschland.

Laut der Monatszeitung Oxi kämen Rösers Einwände gegen das Bürgergeld „ohne Spurenelemente des Sozialen“ aus. Röser hatte argumentiert, dass das Bürgergeld dazu einlade, „sich in die soziale Hängematte des Staates fallen zu lassen und das Arbeiten einzustellen“.

Veröffentlichung

  • Ein Plädoyer für die Mehrheit: Innovation oder Ideologie: In welchem Deutschland wollen wir leben? Plassen Verlag, Kulmbach 2023, ISBN 978-3-86470-922-7
  • Kapitel Mein Deutschland im Jahr 2030 – Aufstiegschancen ermöglichen, In: Aufstieg: 16 Vorschläge für die Zukunft Deutschlands, herausgegeben von Frank Schäffler (Mitglied des Bundestags der FDP), mit: Wolfgang Kubicki, Ulf Poschardt, Justus Haucap und anderen, 2020, ISBN 978-3-95972-417-3

Auszeichnung

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Jessica Gabele: Sarna Röser. Partner bis Vermögen – Was ist über die Unternehmerin bekannt? In: Südwest Presse. 14. März 2023, abgerufen am 25. Juni 2023.
  2. Sarna Röser, Mitglied im Vorstand der Social Angels Stiftung. Social Angels Stiftung, abgerufen am 25. Juni 2023.
  3. 1 2 3 Sarner Röser – Ganz persönlich im Lebenslauf. In: junge-unternehmer.eu. Die jungen Unternehmer von Die Familienunternehmer e.V., abgerufen am 25. Juni 2023.
  4. https://www.fielmann-group.com/fileadmin/fielmann/Dokumente/CVs/AR_Mitglied_Fielmann_AG_Roeser_Lebenslauf.pdf
  5. Georg Räth: „Man muss laut werden und der Politik auf die Finger hauen“. 26. April 2022, abgerufen am 25. September 2023 (deutsch).
  6. Beirat. In: Die Familienunternehmer. Abgerufen am 9. Oktober 2023.
  7. Schaut euch doch mal an! In: Die Zeit. Abgerufen am 25. September 2023.
  8. Verstärkung in der "Höhle der Löwin: Berühmte Jung-Unternehmerin wird Investorin. Focus, 25. April 2022, abgerufen am 25. Juni 2023
  9. Unternehmerin Sarna Röser. Bayerischer Rundfunk, 22. Juni 2023, abgerufen am 25. Juni 2023.
  10. „Der wirtschaftliche Einschnitt fordert uns Junge heraus“. 31. Mai 2020, abgerufen am 25. September 2023.
  11. NDR: Unternehmerin Sarna Röser. Abgerufen am 25. September 2023.
  12. Yannis Gaukel: Unternehmensgründung in Deutschland: Interview mit Sarna Röser. In: PROMAGAZIN. 15. Februar 2023, abgerufen am 25. September 2023 (deutsch).
  13. "Toxische Bedingungen": Unternehmerin kritisiert Ampel-Regierung. In: Bayerischer Rundfunk. 26. Juni 2023, abgerufen am 25. September 2023.
  14. Sarna Röser und ihr "Plädoyer für die Mehrheit". In: youtube.de. Markt und Mittelstand, abgerufen am 28. September 2023.
  15. OXI. Editorial, Dezember 2022, abgerufen am 28. September 2023.
  16. Kathrin Gerlof: Bürgergeld: Stigmatisierende Sanktionen. 15. November 2022, abgerufen am 28. September 2023 (englisch).
  17. Sarna Röser erhält Preis soziale Marktwirtschaft 2022. Konrad-Adenauer-Stiftung, 15. September 2022, abgerufen am 25. Juni 2023.
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