Satō Naokata (japanisch 佐藤 直方; geboren 14. Dezember 1650 in Fukuyama (Provinz Bingo); gestorben 28. September 1719) war ein japanischer Neokonfuzianist der mittleren Edo-Zeit.
Leben und Wirken
Satō Naokata zog im Alter von 22 Jahren nach Kyōto, um bei dem Philosophen Yamazaki Ansai (1619–1682) zu studieren. Er wurde neben Miyake Shōsai (三宅 尚斎; 1662–1741) und Asami Keisai (浅見 絅斎; 1652–1712) zu einem der drei bekanntesten Schüler des großen Meisters. Später verteidigte er die Position des Neokonfuzianismus, war gegen die Keinaigi (敬内義外説)- und Suikashintō-Theorie (垂加神道) seines Lehrers Yamazaki und wurde aus dessen Schule ausgeschlossen. Zuerst diente er dem Fürsten von Fukuyama, dem Mizuno-Klan und wurde 1694 Lehrer von Fürsten Umayabashi (heute Maebashi), dem Sakai-Klan. in seinen späten Jahren war er bei den Fürsten vom Ii-Klan in Hikone tätig. Er verurteilte die Rache der 47 Rōnin.
Es wird gesagt, dass Satōs Persönlichkeit sich als „Kōmai Ittō“ (高邁逸宕) – etwa „Hochherzig und lässig“ – auszeichnete. Seine Rede war gewandt und voll von Metaphern. Zu seinen veröffentlichten Werken gehören „Nihon Jurin Sōsho“ (日本儒林叢書) – „Sammlung japanischer konfuzianischer Bücher“, „Benjinsai Futodōkō ni Okuju no jo“ (辨仁斎送浮屠道香序) – etwa „Beninsai sendet Räucherstäbchen, eine Einleitung“, und die gegen Yamazaki gerichtete „Keigi Naigai Konron“ (敬義内外考論) – etwa „Höflichkeit und Pflicht, Innere und Äußere, eine Diskussion“, 1 Band.
Zu Satōs Werken gehören „Unzō Roku“ (韞蔵録) 16 Bände, „Shozō Roku Shui“ (韞蔵録拾遺) 30 Bände und „Zoku Shozō Roku Shui“ (続韞蔵録拾遺) 6 Bände, die alle von der „Classical Society of Japan“ (日本古典学会, Nihon koten gakkai) als „Sato Naokata Complete Works“ (1931) herausgegeben wurden.
Zu Satōs Schülern gehörten unter anderem Atobe Yoshiaki (跡部 良顕; 1658–1728), Miwa Shissai (三輪 執斎; 1669–1744), Inaba Usai (稲葉 迂斎; 1684–1760) und Noda Gosai (野田 剛斎; 1690–1768).
Anmerkungen
- ↑ Heute Präfektur Hiroshima.
Literatur
- S. Noma (Hrsg.): Satō Naokata. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1322.
Weblinks
- Biographien Satō Naokata in der Kotobank, japanisch