Der Satz von Lerch ist ein Lehrsatz der elementaren Zahlentheorie, einem der Teilgebiete der Mathematik. Er geht auf den österreichisch-tschechischen Mathematiker Matyáš Lerch zurück und beinhaltet eine Formel über Kongruenzen gewisser Potenzsummen für ungerade Primzahlen. Man bezeichnet die Formel auch als lerchsche Formel der elementaren Zahlentheorie. Ihre Herleitung beruht auf dem Satz von Wilson und dem kleinen fermatschen Satz.
Die Formel
Die lerchsche Formel besagt:
- Jede Primzahl erfüllt die Kongruenz
- .
Beispiele
Herleitung der Formel nach Sierpiński
Nach dem Satz von Wilson ist der Quotient
eine ganze Zahl.
In gleicher Weise sind nach dem kleinen Satz von Fermat die Quotienten
- für
ebenfalls ganze Zahlen.
Daraus folgt zunächst
- für
sowie
- .
Damit ergibt sich einerseits
und dann
- ,
Andererseits gilt nach dem binomischen Lehrsatz
und damit
- .
Zusammengenommen hat man also die Kongruenz
- .
Geht man mit dieser Kongruenz in die Gleichung
- ,
so ergibt sich schließlich
- .
Literatur
- Matyáš Lerch: Zur Theorie des Fermatschen Quotienten . In: Mathematische Annalen. Band 60, 1905, S. 471–490, doi:10.1007/BF01561092 (MR1511321).
- Wacław Sierpiński: Elementary Theory of Numbers (= North-Holland Mathematical Library. Band 31). 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. North-Holland (u. a.), Amsterdam (u. a.) 1988, ISBN 0-444-86662-0 (MR0930670).
- Siegfried Gottwald (Hrsg.): Lexikon bedeutender Mathematiker. Verlag Harri Deutsch, Thun / Frankturt/Main 1990, ISBN 3-8171-1164-9.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Wacław Sierpiński: Elementary Theory of Numbers (= North-Holland Mathematical Library. Band 31). 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. North-Holland (u. a.), Amsterdam (u. a.) 1988, ISBN 0-444-86662-0, S. 225–226 (MR0930670).
- ↑ Siegfried Gottwald (Hrsg.): Lexikon bedeutender Mathematiker. Verlag Harri Deutsch, Thun / Frankturt/Main 1990, ISBN 3-8171-1164-9, S. 283.
- ↑ Hier geht ein, dass bei der Multiplikation von -Terme aus zwei oder mehr Klammern das Produkt modulo den Wert Null hat.
- ↑ An dieser Stelle kommt zum Tragen, dass und damit als Primzahl notwendigerweise ungerade ist.