Sauschwert
Angaben
Waffenart: Schwert
Bezeichnungen: Saufängerschwert, Schweinschwert, Saufänger
Verwendung: zivile Waffe, Waffe zur Jagd
Entstehungszeit: 15. Jahrhundert
Einsatzzeit: 15. Jh. bis 16. Jh.
Ursprungsregion/
Urheber:
Österreich, Maximilian I. (HRR)
Verbreitung: Europa
Klingenlänge: ca. 85 cm, variabel
Griffstück: Holz, Horn, Drahtwicklung, Leder
Besonderheiten: verschiedene Versionen, Klingenformen und Griffversionen variieren
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Das Sauschwert (auch Saufängerschwert, Schweinschwert, Saufänger) ist eine spezielle Art des Jagdschwertes. Diese Blankwaffen wurden überwiegend zur Wildschweinjagd eingesetzt.

Beschreibung

Das Sauschwert hat im Unterschied zu einem herkömmlichen Schwert oder Jagdschwert eine vierkantige Klinge, die am unteren Ende abgeflacht und geschliffen wurde. Am oberen Ende dieser geschliffenen Klinge finden sich zwei nach unten abgebogene Dorne (Knebel), die ein zu tiefes Eindringen der Klinge in den Körper des Jagdwilds verhindern und damit den Jäger auf sicherer Distanz halten sollen. Die Griffe entsprechen in etwa den Formen von Kriegsschwertern (siehe Anderthalbhänder).

Geschichte

Sauschwerter traten am Ende des 15. Jahrhunderts in Erscheinung. Sie verdanken ihre Entstehung Kaiser Maximilian I, der ein Kenner und Förderer des Jagdwesens war. Die meisten dieser Schwerter wurden in Deutschland und Spanien hergestellt. In der Mitte des 16. Jahrhunderts verschwanden sie wieder, da sie die Saufeder nicht ersetzen konnten.

Während Adlige Sauschwerter bei der Wildschweinjagd vom Pferd aus führten, bevorzugten die zum Jagdtross gehörenden Jäger meist die sogenannte Saufeder, eine spießähnliche Stangenwaffe.

Neben ihrer Rolle als Jagdwaffe wurden Sauschwerter auch als Kriegs und Duellwaffen eingesetzt, insbesondere gegen Gegner in Vollplattenrüstung. Im Gegensatz zu den reinen Jagdwaffen, besaßen die zum Kampf geeigneten Exemplare einen schweren mit Stacheln besetzten Pommel, sowie einen an den Seiten angespitzten Parier. Beide Anpassungen dienten dazu, das zuschlagen mit Parier und Knauf effektiver zu machen (siehe Mordhau). Einige Exemplare besaßen außerdem einen zweiten Rondell-förmigen Parier, um die Führungsweise mit dem halben Schwert zu unterstützen.

Siehe auch

Literatur

  • Wendelin Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. Das Waffenwesen in seiner historischen Entwickelung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. E. A. Seemann, Leipzig 1890, S. 255–256.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Michael Chidester: The Flower of Battle. MS M 383. HEMA Bookshelf, Somerville MA 2021, ISBN 978-1-953683-07-6.
  2. 1 2 3 Fillipo Vadi: Arte gladiatoria. Swordsmanship. Chivalry Bookshelf, Union City CA 2003, ISBN 1-891448-16-1.
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