Das Schäleisen (auch: Räppeleisen, Schepseisen, Schöpseisen, Schepser, Schöpser) dient zum manuellen Entrinden von Holzstämmen. Dieses Gerät besteht aus einer konkav verlaufenden Klinge, an der ein mindestens ein Meter langer Holzgriff befestigt ist. Die Gesamtlänge sollte aus Gründen der Sicherheit und Arbeitstechnik ca. 1,30 m betragen. Geschält oder geräppelt wird durch Stoßen des Schäleisens entlang der Wuchsrichtung des Baumes, so dass die Rinde in langen Streifen abgeht. Die Klinge darf hierfür nicht zu scharf sein, da sie sonst in das Holz schneidet.

Die Wirkungsweise des Schäleisens ist mit der eines Hobels vergleichbar. Zum Abschälen der Rinde werden auch Bügelschaber, „Pfälzer Zugeisen“ und Zugmesser verwendet. Zugeisen oder Zugmesser besitzen zwei Griffe an beiden Enden einer Zugklinge und werden über das Werkstück auf den Körper zu gezogen (und nicht wie beim Schäleisen gestoßen) finden u. a. in der Zimmerei und in anderen Handwerksberufen Verwendung. Regional werden auch Zugmesser mit dem Begriff „Schäleisen“ bezeichnet.

In der modernen Forstwirtschaft werden die Stämme durch Erntemaschinen entrindet, so dass man Schäleisen heute fast nur noch in kleinen Wirtschaften oder im Hobbybereich antrifft. Beispielsweise werden oftmals Maibäume noch mit diesem Werkzeug entrindet.

Einzelnachweise

  1. Vielwald. (PDF; 1,7 MB; 52 Seiten) Das Magazin der Bayerischen Staatsforsten, Ausgabe 05, Dezember 2008, Bayerische Staatsforsten Anstalt des öffentlichen Rechts, Regensburg, S. 23; abgerufen am 19. Januar 2011; baysf.de (PDF)
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