Die 9. Schacholympiade fand vom 20. August bis 11. September 1950 in Dubrovnik / Jugoslawien im heutigen Kroatien statt.

Übersicht

Die Schacholympiade 1950 war der erste derartige Bewerb seit der Schacholympiade 1939, nach welcher der Zweite Weltkrieg und die komplexe Organisation der Nachkriegszeit weitere Austragungen verhinderten. Es nahmen 16 Mannschaften teil, die in einem Rundenturnier den Olympiasieger ermittelten. Erstmals war Griechenland dabei. Die Sowjetunion und die übrigen Staaten des Ostblocks boykottierten den Bewerb als Protest gegen den Austragungsort Jugoslawien, das sich politisch dem Ostblock verweigerte und einen eigenständigen Weg verfolgte. Ebenfalls abwesend war England, das zeitgleich seine nationale Meisterschaft austrug. In Folge handelte es sich für Jahrzehnte um die letzte Schacholympiade mit einem realen Kampf um Gold – die Sowjetunion konnte die folgenden 12 Schacholympiaden klar für sich entscheiden.

84 Spieler beteiligten sich am Wettbewerb, davon vier Großmeister und 23 Internationale Meister. Mit Chantal Chaudé de Silans nahm zum ersten Mal eine Frau an einer Schacholympiade teil. Das Turnier wurde mit Vierermannschaften ausgetragen, wobei bis zu zwei Ersatzspieler erlaubt waren. Gespielt wurde in der Kunsthalle von Dubrovnik. Hauptschiedsrichter war Hans Kmoch aus Österreich. Die Bedenkzeit betrug zweieinhalb Stunden für 40 Züge, danach eine Stunde für jeweils 16 Züge. Die Platzierungen wurden aufgrund der Brettpunkte (BP) ermittelt.

Endstand als Kreuztabelle

RgMannschaftCode12345678910111213141516BPMP+=-
1JugoslawienYUG32322334444445½251131
2ArgentinienARG24334343½251212
3BRDGER123334332440½241122
4USAUSA222233440261140
5NiederlandeNED12222443720843
6BelgienBEL10223333216726
7ÖsterreichAUT21222331½14546
8ChileCHI21½22234230½15555
9FrankreichFRA½122222½1228½14465
10FinnlandFIN1121½3232812528
11SchwedenSWE1½02½2323227½12447
12ItalienITA0½11½11322513618
13DänemarkDEN0011½½22123229339
14PeruPER0½211221½23221½7159
15NorwegenNOR0½½00½0½122111562211
16GriechenlandGRE010½01½2½½½2½1220213

Beste prozentuale Ergebnisse

Brett, PlatzName, VornameCodeBPPartien%
Brett 1
1Wolfgang UnzickerGER111478,6
1Miguel NajdorfARG111478,6
3Samuel ReshevskyUSA1177,3
Brett 2
1Julio BolbochánARG11½1482,1
2Lothar SchmidGER91275,0
2Nicolas RossolimoFRA91275,0
Brett 3
1Petar TrifunovićYUG101376,9
2Lodewijk PrinsNED1065,0
3Gerhard PfeifferGER71163,6
Brett 4
1Braslav RabarYUG91090,0
2Nicolaas CortleverNED1177,3
3Nils BergkvistSWE1262,5
3Héctor RossettoARG1262,5
Reserve 1
1Herman PilnikARG1075,0
2Hans LambertAUT81266,7
3George KramerUSA1262,5
3Hans-Hilmar StaudteGER1262,5
Reserve 2
1Larry EvansUSA91090,0
2Johannes Hendrikus DonnerNED856,3

Nur zwei Teilnehmer spielten mehr als die Hälfte der Partien am zweiten Reservebrett.

Team aus Jugoslawien (Olympiasieger)

BrettName, VornameBPPartien%Platz
1Svetozar Gligorić111573,34.
2Vasja Pirc1467,94.
3Petar Trifunović101376,91.
4Braslav Rabar91090,01.
Res 1Milan Vidmar junior5683,3
Res 2Stojan Puc1250,0

Ergebnisse der westdeutschen Spieler (BRD)

BrettName, VornameBPPartien%Platz
1Wolfgang Unzicker111478,61.
2Lothar Schmid91275,02.
3Gerhard Pfeiffer71163,63.
4Ludwig Rellstab61154,57.
ReserveHans-Hilmar Staudte1262,53.

Mannschaftsaufstellungen

Einzelnachweise

  1. Chantal Chaudé de Silans zum 100sten Geburtstag auf chessbase.de
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