Als Schalauer (prußisch Skalavo, Skalwa) wird der nördlichste der zwölf prußischen Stämme bezeichnet.

Das dünn besiedelte Gebiet Schalauen befand sich am Unterlauf der Memel zwischen Nadrauen im Süden und Kuren im Norden beidseits der Memel. Im Westen reichte Schalauen bis an das Kurische Haff, verlief südlich entlang der Flüsse Gilge und Ossa bis Nadrauen und weiter östlich vor dem Erreichen der Grenze zu Sudauen über die Memel.

Die Schalauer besaßen drei bedeutende Burgen: Ruß (litauisch Rusne) im Memeldelta, Jomsborg, Jumpne, Iumne am Fuße der Kurischen Nehrung und Rangite (Ragnit) am heiligen Berg Rambynas, das den Mittelpunkt des Siedlungsgebiets bildete.

Ab 1406 begannen sich Zemaiten in Schalauen anzusiedeln.

Literatur

  • Gertrud Mortensen (geb. Heinrich): Beiträge zu den Nationalitäten- und Siedlungsverhältnissen von Preußisch-Litauen. Berlin 1927. (Dissertation, Königsberg, 1921), Digitalisat, abgerufen am 16. Juli 2014
  • R. Pawel: Das deutsche Memelland war der Prußengau Schalauen. Memeler Dampfboot, 1982, Nr. 11. Abgedruckt in: Günter Uschtrin: Wo liegt Coadjuthen?: die Geschichte eines ostpreußischen Kirchspiels im ehemaligen Memelland. BWV Verlag, 2011, ISBN 978-3830519010

Einzelnachweise

  1. Reallexikon der germanischen Altertumskunde – Band 23, S. 537 online
  2. Albinas Kuncevicius, Zigmantas Kiaupa, Jurate Kiaupiene: The History of Lithuania: Before 1795, 2000, S. 34, ISBN 978-9986810131
  3. Deutsche Studien, Ausgaben 129–132, Ost-Akademie., 1996, S. 237 online
  4. Das Sprachgenie: Georg Sauerwein – eine Biographie, S. 263 online
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