Der Scheidbogen (auch Scheidebogen) ist ein Bogen, der als Arkade das Mittelschiff einer Kirche vom Seitenschiff scheidet, oder ein Bogen zwischen zwei benachbarten Seitenschiffen. Er findet sich vor allem in Hallenkirchen. Ein Scheidbogen kann durch eine Scheidbogenrippe konstruktiv ersetzt oder dekorativ betont werden. In diesem Fall spricht man – statt von einem Scheidbogen – auch von einer Scheidrippe.

Scheidbögen als Elemente von Gewölben und der Wandgliederung

Scheidbögen begrenzen ein Joch in der Längsrichtung. Ein Paar Gurtbögen, die das Joch in der Querrichtung abschließen, und ein Paar Scheidbögen ergeben ein Kreuzgewölbe. Mit den Gurtbögen sowie den Pfeilern bzw. Säulen an den vier Ecken bilden die Scheidbögen ein Gewölbefeld als das Grundelement eines Gewölbes.

Eine von Scheidbögen getragene Mauer heißt Scheidmauer.

Literatur

  • Art. Scheidbogen. In: Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur (= Kröners Taschenausgabe. Band 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X, S. 411.
  • Scheidbogen. In: Hans-Joachim Kadatz: Wörterbuch der Architektur, Seemann, Leipzig, 2. Aufl. 1988, ISBN 3-363-00393-5, S. 237.
  • Scheidbogen. In: Wilfried Koch: Baustilkunde. Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. Mosaik-Verlag, München 1982, ISBN 3-570-06234-1, S. 447.

Fußnoten

  1. Günther Wasmuth (Hrsg.): Wasmuths Lexikon der Baukunst, Bd. 4: P – Zyp. Wasmuth, Berlin 1932, S. 293.
  2. Wilfried Koch: Baustilkunde – Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. Sonderausgabe, Orbis Verlag, München 1988, ISBN 3-572-05927-5, S. 447.
  3. Art. Scheidbogen. In: Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 4. Aufl. 2005, S. 411.
  4. Art. Scheidbogenrippe. In: Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 4. Aufl. 2005, S. 411.
  5. Dieter Kimpel, Robert Suckale: Die gotische Architektur in Frankreich, 1130–1270. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1985, S. 24.
  6. Art. Gewölbe. In: Nikolaus Pevsner, Hugh Honour, John Fleming: Lexikon der Weltarchitektur. 2., erweiterte Aufl. 1987, ISBN 3-7913-0652-9, S. 230–232, hier S. 231.
  7. Günther Binding: Architektonische Formenlehre. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 4., überarbeitete und ergänzte Aufl. 1998, S. 122.
  8. Art. Gewölbefeld. In: Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 4. Aufl. 2005, S. 213.
  9. Wilfried Koch: Baustilkunde. Prestel, München, 32. Aufl. 2014, ISBN 978-3-7913-4997-8, S. 159.
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