Marktgemeinde
Scheifling
WappenÖsterreichkarte
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Murau
Kfz-Kennzeichen: MU
Fläche: 57,40 km²
Koordinaten: 47° 9′ N, 14° 25′ O
Höhe: 762 m ü. A.
Einwohner: 2.158 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 38 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8811
Vorwahl: 03582
Gemeindekennziffer: 6 14 44
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Amtsplatz 1
8811 Scheifling
Website: www.scheifling.gv.at
Politik
Bürgermeister: Gottfried Reif (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Scheifling im Bezirk Murau
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Scheifling ist eine Marktgemeinde mit 2158 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Murau in der Steiermark. Mit 1. Jänner 2015 wurde im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark die vormals eigenständige Gemeinde Sankt Lorenzen bei Scheifling eingemeindet.

Geografie

Scheifling liegt circa 19 km östlich von Murau.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst fünf Ortschaften bzw. gleichnamigen Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023; Fläche: Stand 31. Dezember 2018):

  • Feßnach (111 Ew., 2.957,33 ha)
  • Lind bei Scheifling (544 Ew.), KG Lind (1.001,11 ha)
  • Puchfeld (158 Ew., 756,48 ha)
  • Sankt Lorenzen bei Scheifling (321 Ew.), KG St. Lorenzen (488,31 ha)
  • Scheifling (1024 Ew., 537,25 ha)

Eingemeindungen

Die 1849/50 errichtete Gemeinde Lind bei Scheifling wurde per 1. Jänner 1952 mit der Gemeinde Scheifling vereinigt. Die ehemalige Gemeinde Sankt Lorenzen bei Scheifling wurde am 1. Jänner 2015 eingemeindet.

Nachbargemeinden

Oberwölz Unzmarkt-Frauenburg (MT) Sankt Georgen ob Judenburg (MT)
Niederwölz
Neumarkt in der Steiermark

Geschichte

Scheifling wurde erstmals 973 unter dem Namen „Sûblich“ erwähnt. Es liegt ein slawisches Ausgangswort *svibica (‚Bei dem Gestrüpp‘ oder ‚Bei den Kirschen‘) zugrunde. Bis ins 20. Jh. nannte man den untersten Teil des Feßnachgrabens „in der Scheifling“. Der Flurname ging auf die Siedlung über.

Aus der Zeit um 1030 sind urkundlich die Personennamen der Einwohner von Scheifling überliefert. Der Großteil aller Namen ist slawisch. Das Dokument beweist, dass die Steiermark im Mittelalter noch überwiegend slawisch besiedelt war.

Die politische Gemeinde Scheifling wurde 1849/50 errichtet.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Katholische Pfarrkirche Scheifling hl. Thomas
  • Pfarrkirche Sankt Lorenzen bei Scheifling
  • Filialkirche hl Bartholomäus in Feßnach
  • Marienkapelle Lind bei Scheifling
  • Burgruine Tschakathurn

Wirtschaft und Infrastruktur

Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gab es 90 Arbeitsstätten mit 759 Beschäftigten in der Altgemeinde sowie 450 Auspendler und 557 Einpendler, 1999 gab es 50 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 13 im Haupterwerb), die zusammen 4.164 ha bewirtschafteten.

Verkehr

Die Gemeinde liegt an der Friesacher Straße B 317, im Ort Scheifling zweigt die Murtal Straße B 96 ins obere Murtal ab.

Öffentlich ist Scheifling per Bahn durch den gleichnamigen Bahnhof an der Rudolfsbahn erreichbar. Die Murtalbahn mit der Haltestelle Lind-Scheifling führt ebenfalls durch das Gemeindegebiet.

Bildung

In der Gemeinde gibt es drei Kindergärten (einen Pfarrkindergarten, einen Gemeindekindergarten und einen Heilpädagogischen Kindergarten), eine Volksschule, eine Neue Mittelschule und eine Musikschule (Expositur).

Politik

Gemeinderat

BW

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister

  • 1. Jänner 2015 bis 22. April 2015: Michael Puster (SPÖ), Regierungskommissär
  • seit 23. April 2015: Gottfried Reif (ÖVP)

Wappen

Beide Vorgängergemeinden hatten Gemeindewappen. Der Gemeinde Scheifling wurde am 29. Oktober 1976 mit Wirkung vom 1. Jänner 1977 ein Wappen verliehen. Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautete:

„In einem durch einen goldenen Krummstab von Rot zu Grün gespaltenen Schild vorn zwei gekreuzte silberne Hämmer, hinten zwei gekreuzte, mit den Blättern nach oben gestellte silberne Schaufeln.“

Eine hier im Mittelalter lebende Ritterfamilie nannte sich „von Scheuflich“ und führte zwei gekreuzte Schaufeln in ihrem Wappen. Die beiden Hämmer verweisen auf die ehemaligen Sensen- und Hammerwerke, der Krummstab auf das Erzbistum Salzburg.

Der Gemeinde St. Lorenzen bei Scheifling wurde am 20. Juni 1988 mit Wirkung 1. Juli 1988 ein Wappen verliehen. Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautete: „In Rot über einen goldenen Gegenzinnenbalken ein die obere Schildhälfte füllender goldener Rost.“

Durch die Gemeindezusammenlegung wurden diese Wappen ab 1. Jänner 2015 ungültig. Mit Wirkung vom 5. November 2019 wurde der Fusionsgemeinde von der Steiermärkischen Landesregierung ein neues Wappen verliehen. Die neue Blasonierung lautet:

„Im von Grün und Silber im Zinnenschnitt geteilten Schild oben silbern schräg gekreuzt ein Hammer und eine Schaufel, unten waagrecht ein roter Rost.“

Damit wurden Elemente von beiden Wappen der Vorgängergemeinden im neuen Gemeindewappen vereinigt.

Gemeindepartnerschaften

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1975 Johann Stadlober, Altbürgermeister
  • 1978 Hanns Bammer, Landesrat
  • 1978 Friedrich Niederl, Landeshauptmann

Söhne und Töchter der Marktgemeinde

Literatur

Commons: Scheifling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 19. Dezember 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Scheifling und der Gemeinde Sankt Lorenzen bei Scheifling, beide politischer Bezirk Murau. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 30. Dezember 2013. Nr. 190, 38. Stück, ZDB-ID 705127-x, S. 765; in der Fassung der Änderung (Namensteil „Sankt Lorenzen“ im zukünftigen Gemeindenamen gestrichen) durch die Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 27. März 2014, mit der die Kundmachung über die Vereinigung der Marktgemeinde Scheifling und der Gemeinde Sankt Lorenzen bei Scheifling, beide politischer Bezirk Murau, geändert wird. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 11. April 2014, Nr. 41, S. 1.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. CSV-Datei aus REGIONALINFORMATION.zip (1.221 kB) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 12. Jänner 2019
  4. Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 18. Dezember 1951
  5. Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 42 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
  6. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Scheifling. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 29. Juni 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Scheifling. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 29. Juni 2020.
  9. Mein Bürgermeister | Scheifling. Abgerufen am 12. Januar 2020.
  10. LGBl. 1976, 18. Stück, Nr. 74.
  11. Tätigkeitsbericht des Steiermärkischen Landesarchivs für das Jahr 1976 (pdf; 2,20 MB), S. 31, abgerufen am 3. Dezember 2015.
  12. 86. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 24. Oktober 2019 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Marktgemeinde Scheifling (politischer Bezirk Murau), ris.bka.gv.at, abgerufen am 30. Oktober 2019.
  13. Gemeinde Königheim | Partnergemeinden |. Abgerufen am 12. Januar 2020.
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