Schell war der Name eines westfälischen Adelsgeschlechts, dass unter anderem mit Haus Rechen in Ehrenfeld in Bochum verbunden ist. Sie sind ein Zweig der Vittinghof genannt Schell.
Geschichte
Als Johann von Galen 1543 kinderlos starb, wurde der Ehemann seiner jüngeren Schwester Jutta, Jürgen von Schell, mit Haus Rechen belehnt; dessen ältester Sohn Jürgen erhielt es 1558. 1598 folgte Christoph von Schell. Dessen Bruder Johann saß auf Haus Goldschmieding bei Castrop.
Johann Carl Adolph von Schell (1767–1835) und seine Ehefrau Wilhelmine von Schell geb. von Schele (1790–1842) waren die Eltern von Louis von Schell (1818–1890), er wurde später Bürgermeister in Unna und in Gütersloh. Er hatte einen Sohn und sieben Töchter.
Leutnant Heinrich Friedrich von Schell (1810–1849) fiel im Gefecht bei Durlach. Er war mit Augusta Dorothea geb. von Gillhausen († 1884) verheiratet, beide hatten acht gemeinsame, beim Tod des Vaters noch unmündige Kinder.
Generalleutnant Otto von Schell (1834–1902), Bruder des Generalmajors Adolf von Schell (1837–1888), wurde nach mehrjährigen Erbstreitigkeiten 1857 alleiniger Eigentümer von Haus Rechen. Er veräußerte ab 1898 große Teile seines Grundbesitzes an den Immobilienspekulanten Clemens Erlemann, der darauf den Ortsteil Ehrenfeld errichtete. Sein Sohn Karl von Schell (1870–1923) verkaufte 1904 den Rest des Geländes und erwarb mit dem Erlös ein Rittergut in Niederschlesien. Haus Rechen wurde am 4. November 1944 durch Brandbomben zerstört, heute befinden sich dort die Kammerspiele Bochum.
Einige Grabsteine stehen an der 1911–1913 erbauten Melanchthonkirche in Bochum-Ehrenfeld, ihre Erhaltung war im Kaufvertrag mit Erlemann fixiert. Im Umfeld erinnert auch die Schellstraße an das Adelsgeschlecht.
Wappen
Über das Wappen schreibt Anton Fahne: „führen in silberem Felde einen rechtsschrägen, schwarzen Querbalken, besetzt mit drei goldenen Kugeln und auf dem Helme einen schwarzen roth aufgeschlagenen Turnierhut, besetzt mit einem rothen Fuchse, der einen goldenen Ballen im Maule trägt.“
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gothaisches genealogisches Taschenbuch. Teil A. 1900, Seiten 660-661
- ↑ Historisches Ehrenfeld: Haus Rechen.
- ↑ GenWiki: Haus Rechen.
- ↑ Günter Höfken: Die Geschichte des Hauses Rechen. In: Bochumer Heimatbuch, Nr. 5, 1951 (online).
- ↑ Günter Höfken: Die Bauernschaft Rechen. In: Bochumer Heimatbuch, Nr. 5, 1951 (online).
- ↑ Hans H. Hanke: Der Untergang des Hauses Rechen. In: Bochumer Zeitpunkte, Nr. 1, 1993, Seite 15–16 (online).
- ↑ Steinen: Westfälische Geschichte. Band 3, Seite 195
- ↑ Anton Fahne: