Umgangssprachlich wird von Schema F gesprochen, wenn etwas bürokratisch-routinemäßig, stereotyp, mechanisch oder gedankenlos abläuft. Der Ausdruck geht zurück auf die Vordrucke für die im preußischen Heer nach 1861 vorgeschriebenen so genannten Frontrapporte, auszufüllende Berichte über den Bestandsnachweis der vollen Kriegsstärke. Diese Vordrucke waren mit dem Buchstaben F gekennzeichnet. Bei der Kontrolle der Truppenstärke musste diese genau mit den Angaben im Vordruck übereinstimmen.

Möglicherweise ist die Redewendung aber schon älter, denn bereits in der 1855 gedruckten „Instruktion über das Scheibenschießen der mit Zündnadel-Gewehren bewaffneten Infanterie-Bataillone“ findet sich auf Seite 11 der Satz „Die Verwendung derselben wird in der Munitionsberechnung nach Schema F nachgewiesen...“. Schema F enthielt hier Vorgaben zum Ausfüllen des Schießberichts.

Schema f (Frauenbibliothek)

Schema F bezeichnet auch die erste Frauenbibliothek der Schweiz, die im Frauenzentrum Zürich beheimatet war. Sie existierte seit 1977, zuerst unter dem Namen „frauenlesbenbibliothek“. Nach der Schliessung des Frauenzentrums ist sie seit September 2018 im bücherraum f in Oerlikon zu Hause.

Literatur

  • Schema F. In: Walter Transfeldt: Wort und Brauch in Heer und Flotte, hrsg. von Hans-Peter Stein. 9. überarbeitete und erweiterte Auflage, Stuttgart 1986, S. 335, ISBN 3-440-81060-7.

Einzelnachweise

  1. Das männerfreie Naherholungsgebiet. Abgerufen am 19. April 2023.
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