Schlacht bei Rain am Lech – zeitgenössische Darstellung
Datum | 14. und 15. April 1632 |
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Ort | Rain (Lech) |
Ausgang | Sieg der schwedischen Truppen, protestantische Seite |
Die Schlacht bei Rain am Lech vom 14./15. April 1632 war eine bedeutende Schlacht des Dreißigjährigen Krieges bei Rain. Der Sieg des schwedischen Heeres ermöglichte dem Heer des schwedischen Königs Gustav Adolf den Marsch durch das Kurfürstentum Bayern und die Besetzung von München.
Vorgeschichte
Nach dem großen Sieg des schwedischen Heeres unter König Gustav Adolf über das Heer der Katholischen Liga in der Schlacht bei Breitenfeld im September 1631 hatten die Schweden Nürnberg und dann Donauwörth eingenommen. Nach dem Winterquartier planten die Schweden im April 1632, den Lech zu überqueren, in Bayern einzudringen und dort Ingolstadt, Landshut und München zu bedrohen oder die von bayerischen Truppen ebenfalls bedrohte freie, protestantische Reichsstadt Regensburg zu entsetzen. Generalfeldmarschall Graf von Tilly wollte diese bedrohlichen Pläne verhindern und entschloss sich dazu, das schwedische Heer mit dem stark geschwächten und unterlegenen Ligaheer, in dem das bayerische Heer eine wichtige Rolle spielte, am Flussübergang über den Lech bei Rain hindern.
Schlachtverlauf
Nach zwei Tagen Dauerfeuer auf beiden Seiten des Flusses gelang den Schweden der Übergang über den Lech unerwartet weiter südlich, worauf Tilly zu spät reagierte / reagieren konnte. Bei den folgenden Kampfhandlungen wurde Tilly von einer Kugel eines Doppelhakens in den rechten Oberschenkel getroffen, die den Oberschenkel völlig zertrümmerte. Auch sein Stellvertreter Johann von Aldringen wurde im Verlauf der Schlacht verletzt und war nicht mehr einsatzfähig. Der bayerische Kurfürst Maximilian I. befahl den Rückzug des geschlagenen Heeres in die Festung Ingolstadt. Der Rückzug glich mehr einer Flucht und der gesamte Tross und fast alle Geschütze gingen verloren.
Folgen
Graf von Tilly erlag in Ingolstadt am 30. April 1632 seiner Verletzung. Gustav Adolf zog zunächst ebenfalls nach Ingolstadt, vermied dann aber die Eroberung der stark befestigten Stadt und verfolgte auch nicht die flüchtenden bayerischen Truppen, die von Kurfürst Maximilian nach Regensburg geschickt wurden, um dort Quartiere zu finden und zugleich die Reichsstadt zu besetzen. Gustav Adolf zog stattdessen weiter nach München, das er Mitte Mai erreichte, ohne Gegenwehr besetzte und dort auch ein hohes Lösegeld eintreiben konnte.
Siehe auch
Literatur
- Harald Johannes Mann, Die Stadt Rain und der Dreißigjährige Krieg – Die Schlacht bei Rain im historischen Zusammenhang, 2. Auflage, Rain 2007.
Einzelnachweise
- ↑ C. V. Wedgwood: Der 30jährige Krieg. Paul List Verlag München 1967; Lizenzausgabe für Cormoran Verlag, München 1999, (S. 275–279) ISBN 3-517-09017-4