Schlacht bei Salamanca

Illustration von J. Clarke, Koloriert von M. Dubourg
Datum 22. Juli 1812
Ort Salamanca in Kastilien-León, Spanien
Ausgang Alliierter Sieg
Konfliktparteien

Vereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Königreich
Portugal Konigreich 1521 Portugal

Frankreich 1804 Frankreich

Befehlshaber

Wellington

Marmont

Truppenstärke

51.939 Mann

49.647 Mann

Verluste

5.214 Tote, Verwundete und Vermisste

mehr als 14.000 Tote, Verwundete und Vermisste

Die Schlacht bei Salamanca am 22. Juli 1812 war ein wichtiger Sieg der alliierten Truppen aus Großbritannien und Portugal unter dem Oberbefehl Wellingtons gegen die französische Armee unter dem Oberbefehl Marschall Marmonts. Sie fand in der Nähe der Hügel der Arapiles südlich von Salamanca in Spanien (Kastilien-León) statt und wird daher in Frankreich auch „Schlacht an den Arapiles“ (Bataille des Arapiles) genannt.

Hintergrund

Die Schlacht fand nach einer für Wellington frustrierenden Periode von sechs Wochen statt. Sein Vorstoß in das zentrale Spanien im Frühjahr 1812 wurde durch die Armee Marmonts blockiert, deren Stärke noch zunahm, da dieser weitere Verstärkungen erhielt. Wellington musste sich entscheiden, ob er weiter in Salamanca bleiben oder sich zurückziehen sollte, da er in Gefahr war, von seinen Versorgungslinien nach Portugal abgeschnitten zu werden.

Truppen

Marschall Marmonts 50.000 Mann starke „Armee von Portugal“ umfasste acht Infanterie- und zwei Kavalleriedivisionen. Sie wurden kommandiert von Maximilien Foy, Bertrand Clausel, Jacques Thomas Sarrut, Antoine Louis Popon de Maucune, Claude François Ferey, Jean Pierre François Bonet, Antoine François Brenier de Montmorand und Jean Guillaume Barthélemy Thomières. Die Reiterei stand unter Pierre François Boyer und Jean-Baptiste Curto.

Wellingtons 48.500 Mann bestanden aus acht Infanteriedivisionen und zwei unabhängigen Brigaden, fünf Kavalleriebrigaden und 54 Kanonen. Die Armee schloss Bataillone der King’s German Legion (KGL), der Braunschweiger, der portugiesischen Armee und spanische Truppen ein, außerdem die leichte Brigade unter Carl von Alten. Die Infanterie-Divisionen wurden kommandiert von Henry Frederick Campbell (1. Division), Edward Pakenham (3. Division), Lowry Cole (4. Division), James Leith (5. Division), Henry Clinton (6. Division), John Hope (7. Division) und die leichte Division unter Carl von Alten. Carlos de España befehligte die spanische Division mit 3.400 Mann und die Generale Denis Pack und Thomas Bradford führten die zwei unabhängigen portugiesischen Brigaden. Die britische Kavallerie wurde kommandiert von John Le Marchant und George Anson, die KGL-Kavallerie führte Viktor von Alten und Georg Bock.

Aufmarsch

Am frühen Morgen des 22. Juli bewegte sich die französische Armee in südwestlicher Richtung im Süden von Salamanca und besetzte gegen 8:00 Uhr den Großen Arapile. Wellington bewegte sich parallel dazu und ein Teil seiner Truppen besetzte den Kleinen Arapile. Die beiden Armeen waren circa 1,7 km voneinander entfernt, aber während Wellington jede Bewegung der Franzosen beobachten konnte, sahen diese fast nichts von seinen Vorkehrungen, da seine Männer hinter dem Hügel standen.

Marschall Marmont sah die Chance, Wellington zu überholen und ihn von Portugal abzuschneiden. Die französische Armee bewegte sich längs einer winkelförmigen Linie nach Nordwesten in der Nähe des steilen Großen Arapile. Die führende französische Division Thomières war bereits westlich des Großen Arapile und erhielt nun den Befehl, weiter vorwärts zu eilen, um die alliierten Armee zu umfassen. Hinter der Division Thomières, die von Curtos Kavallerie unterstützt wurde, folgten die Divisionen von Maucune, Brennier und Clausel. Die Divisionen Bonet, Sarrut und Boyer blieben in der Mitte in der Nähe des Großen Arapile stehen, während die Divisionen unter Foy und Ferey auf dem rechte Flügel und auf der kurzen Seite der winkelförmigen Formation mit Front nach Westen der alliierten Hauptmacht gegenüber blieben. Wellington erkannte den Versuch der gegnerischen Umgehung und befahl umgehend den Gegenstoß seines rechten Flügels, der durch die 3. Division gebildet war.

Wellingtons Angriff

Als Wellington von dieser Überdehnung der französischen Linie erfuhr, befahl er Pakenhams 3. Division und der Kavallerie unter D’Urban den Angriff auf Thomières. Die 3. Division traf auf die Spitze von Thomières’ Division in einer zwei Mann tiefen Linienaufstellung. Die Franzosen griffen in Kolonne an und wurden durch die überlegene Feuerkraft der Briten gestoppt. Thomières wurde getötet. Als Macaune britische Kavallerie in der Nähe entdeckte, formierte er seine Division in Karrees. Dies war eine Standardformation gegen Kavallerie, aber eine schlechte Taktik gegen Infanterie. Leiths 5. Division konnte so in ihrer Linienformation die Franzosen leicht in einem Musketenduell besiegen. Als die Soldaten begannen, sich zurückzuziehen, befahl Stapleton Cotton Le Marchants Kavalleriebrigade zum Angriff. Maucanes Männer wurden vernichtet, viele der Überlebenden ergaben sich.

Le Marchant formierte seine Truppe in Eile um und schickte sie gegen die nächste französische Division, die von einem Eilmarsch erschöpft war. Die schweren Dragoner vernichteten Brenniers eilig formierte erste Linie, aber Le Marchant hatte überzogen. Er wurde getötet, als er versuchte, mit seiner Truppe ein Karree in Breniers zweiter Linie zu zerstören.

Während dieser Krise verlor die französische Armee ihren Kommandeur. Marmont erkannte die Gefahr, in der seine Armee durch Pakenhams Angriff war, und stürmte zu seinem Pferd. Dabei geriet er in eine britische Granatenexplosion, die seinen Arm und zwei Rippen brach. Sein Nachfolger Bonet wurde kurz danach ebenfalls verwundet, und es dauerte einige Zeit, bis dessen Nachfolger Clausel erreicht werden konnte, so dass die französische Armee für eine geraume Zeit ohne Führung war.

Coles 4. Division griff Bonets Division und Packs Portugiesen den Großen Arapile an. Beide Angriffe wurden mit Hilfe einer 40 Kanonen starken Batterie auf dem Hügel durch die Franzosen zurückgeschlagen.

Als der dritte Kommandeur Clausel endlich gefunden war, tat er sein Bestes, um die schwierige Situation zu retten. Er befahl Sarruts Division, die linke Flanke zu sichern. Dann startete er einen gefährlichen Gegenangriff auf Coles 4. Division, wobei er seine eigene und Bonets Division benutzte, die von Boyers Dragonern unterstützt wurden. Dadurch wurden die Überlebenden von Coles Division verdrängt und die 6. Division in Wellingtons zweiter Linie. Marschall William Beresford schickte William Sprys portugiesische Brigade der 5. Division, während Wellington die 1. und 7. Division zur Hilfe sandte. Nach erbittertem Widerstand waren die Divisionen von Clausel und Bonet geschlagen. Ein genereller Rückzug begann.

Während der Rest der französischen Armee flüchtete, formierte Ferey seine Division in einer drei Mann tiefen Linie, die an den Flanken durch je ein Bataillon im Karree gedeckt war. Angeführt von Clintons siegreicher 6. Division, trafen die Alliierten auf diese Formation und wurden zu Beginn zurückgeschlagen. Nachdem die Artillerie die französische Linie aber in ein Kreuzfeuer genommen hatte, befahl Wellington einen zweiten Angriff, unter dem Fereys Truppe zusammenbrach und der Kommandeur fiel.

Foys Division deckte den Rückzug der Franzosen nach Alba de Tormes, wo eine Brücke war, die sie zur Flucht benutzen konnten. Wellington glaubte, dass diese Stellung durch ein spanisches Bataillon unter D’Espana, stationiert in einer befestigten Burg, blockiert war. Daher richtete er seine Verfolgung des Gegners in eine andere Richtung. Die Spanier hatten aber ihre Truppen zurückgezogen, ohne Wellington davon zu unterrichten. Daher gelang den Franzosen die Flucht.

Die Armee von Frankreich hatte ca. 14.000 Mann verloren, Ferey und Thomières gefallen, Marmont, Clausel und Bonet verwundet. Die alliierte Armee hatte 5.173 Mann verloren, Le Marchant war tot, Beresford, Cotton und Cole verwundet.

Ergebnis

Die Schlacht von Salamanca war eine schwere Niederlage der Franzosen, die ihren Ruf der Unbesiegbarkeit damit verloren hatten. Es war der Anfang vom Ende der französischen Herrschaft in Spanien.

Die Schlacht etablierte Wellington als einen offensiven Befehlshaber. „Unser Kommandeur war überall und exponierte sich leider“, schrieb Packenham. Tatsächlich traf eine verirrte Kugel sein Holster und blieb in seinem Mantel stecken.

Aktion bei Garcia Hernandez

Am nächsten Tag gelang den schweren Dragonern der King’s German Legion der erstaunliche Erfolg, ein Infanteriekarree zu zerstören, und das auch noch zweimal innerhalb weniger Minuten.

Die 1. Dragoner griffen ein Karree der 76. an, wobei deren zweite Salve das Pferd von Kapitän von der Decken tödlich traf, das in die Reihen der Franzosen fiel. Dadurch entstand eine Lücke, in welche die Dragoner stürmten. Das Karree geriet in ein vollständiges Chaos und nur 50 Mann konnten der Vernichtung entkommen. Die Flüchtenden versuchten, das Karree der 6. Leichten zu erreichen. Dadurch wurde dieses Formation in Unordnung gebracht und die 2. Dragoner KGL konnten auch dieses Karree vernichten.

Diese nur 40 Minuten dauernde Aktion ist eine der berühmtesten der Napoleonischen Zeit. Unter Verlust von 127 Mann (von 700) war es der KGL gelungen 1.100 Verluste bei den Franzosen zu verursachen. Zusammen mit Le Marchants Angriff am Tage zuvor, gelten diese Kavallerie-Attacken als die erfolgreichsten des spanischen Feldzuges.

In einer anderen Darstellung, verfasst 1837, berichten Zeitzeugen und Dokumente von drei Karrees, die nacheinander zerschlagen wurden und etwa 1.400 gefangenen Franzosen. Auch die Verluste werden dort anders beziffert als in Fletchers moderner Darstellung und bei den Offizieren namentlich belegt.

Kaiseradler

Zwei Kaiseradler (von der 22. und der 101.), die wichtigsten Symbole der französischen Regimenter, wurden erobert, zusätzlich noch sechs Regimentsfahnen und 20 Kanonen.

Galerie

Literatur

  • North L. Beamish. History of the King´s German Legion. Naval & Military Press, Dallington, East Sussex 1997, ISBN 0-9522011-0-0 (2 Bde., Nachdruck der Ausgabe London 1832–37)
    • Dt. Ausgabe: Geschichte der Königlichen deutschen Legion. Verlag Barsdorf, Berlin 1906 (2 Bde.)
  • Ian Fletcher: Salamanca 1812. Wellington crushes Marmont. Praeger, Westport, Conn. 2005, ISBN 0-275-98615-2.
  • Michael Glover: Wellington’s Peninsular Victories. The Windrush Press, Moreton-in Marsh 1996, ISBN 1-900624-01-X.
  • Charles W. Oman: A History of the Peninsular War. Greenhill Books, London 2004 (7 Bde.)
    • Bd. 5 October 1811 to August 31, 1812. Valencia, Ciudad Rodrigo, Bajadoz, Salamanca, Madrid. 2004.
  • Julian Paget: Wellington‘s Peninsular War. Battles and battlefields. Pen & Sword Military, Barnsley 2005, ISBN 1-84415-290-1 (Nachdruck der Ausgabe London 1996).
  • Jac Weller: Wellington in the Peninsula. 1808–1814. Greenhill Books, London 1992, ISBN 1-85367-127-4.

Anmerkungen

  1. Fletcher, S. 87.
  2. Fletcher, S. 88.
  3. Paget, S. 159.
  4. 1 2 Paget, S. 156.
  5. Fletcher, S. 85ff.
  6. Fletcher, S. 46f.
  7. Glover, S. 61.
  8. Weller, S. 224.
  9. Oman, S. 466.
  10. Oman, S. 469.
  11. Weller, S. 227.
  12. 1 2 Paget, S. 160.
  13. Fletcher, S. 72ff.
  14. Beamish, S. 80ff.
  15. Oman, S. 470.
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