Schlacht von Sanna’s Post

Karte der Schlacht
Datum 31. März 1900
Ort nahe Bloemfontein, Oranje-Freistaat, Südafrika
Ausgang Sieg der Buren
Konfliktparteien

Vereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Königreich

Oranje-Freistaat Oranje-Freistaat

Befehlshaber

Vereinigtes Konigreich 1801 Robert Broadwood

Oranje-Freistaat Christiaan de Wet

Truppenstärke

2.000
12 Kanonen

400
(1.600 aus der Distanz beteiligt)

Verluste

155 Tote oder Verwundete
428 Gefangene
7 Geschütze

3 Tote
5 Verwundete

Die Schlacht von Sanna’s Post (auch: Schlacht von Koorn Spruit) war ein Gefecht im Zweiten Burenkrieg. Es wurde zwischen dem Britischen Reich und Buren der zwei unabhängigen Republiken Oranje-Freistaat und der Südafrikanischen Republik (Transvaal) ausgetragen.

Vorgeschichte

Zu Beginn des Jahres 1900 besetzte die britische Armee Bloemfontein, die Hauptstadt des Oranje-Freistaates, und bereitete sich dort darauf vor, weiter in Richtung Norden, nach Pretoria, der Hauptstadt der Südafrikanischen Republik, zu ziehen. Feldmarschall Lord Frederick Roberts, Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte, war der Annahme, dass mit der Einnahme der Hauptstädte beider Burenrepubliken der Krieg beendet sein würde. Während die Einwohner der Südafrikanischen Republik sich darauf vorbereiteten, ihre Hauptstadt zu verteidigen, gruppierten sich die Buren des Oranje-Freistaates um Präsident Martinus Theunis Steyn und Christiaan de Wet, ihren führenden Feldherren. Die Buren änderten bei diesem Gefecht ihre Taktik und setzten erstmals Guerillataktik in größerem Umfang ein.

Am 30. März 1900 eilte eine Truppe von 2000 Buren unter Führung Christiaan de Wets in Richtung Bloemfontein voraus. Aufklärung zeigte, dass sich eine kleine Garnison von Briten bei Sanna’s Post, rund 37 km östlich von Bloemfontein, befand. Diese sollten das dortige, für die Versorgung Bloemfonteins zuständige Wasserwerk halten. Eine berittene britische Einheit unter Brigadegeneral Robert George Broadwood, welche zuvor Burenstellungen bei Thaba Nchu angegriffen hatte, wurde zu ihrer Unterstützung entsandt. Broadwoods Truppe bestand aus Einheiten königlicher berittener Artillerie (namentlich die Q- und U-Batterie), einem gemischten Regiment britischer Gardekavallerie, dem zehnten königlichen Husarenregiment, neuseeländischer und burmesischer berittener Infanterie sowie Einheiten berittener englischsprachiger Südafrikaner. De Wet entsandte 1600 seiner Männer, die unter Führung seines Bruders Piet die Briten aus dem Norden angreifen sollten, während er Sanna's Post besetzte, um den Briten den Rückzugsweg abzuschneiden.

Die Schlacht

Während der Dunkelheit drang De Wet mit einer Einheit Gewehrschützen in die Schlucht des Modder River vor, wo sie einen Hinterhalt legten. Beim ersten Tageslicht des 31. März 1900 eröffnete Piet de Wets Artillerie das Feuer von den umliegenden Hügeln im Norden auf die Briten. Die taktische Überraschung war gelungen und die britischen Truppen völlig konfus. Sie begannen, wie erwartet, mit dem Rückzug in Richtung der Schlucht, wo De Wet und seine Truppe warteten. Vor den britischen Einheiten befanden sich Zivilisten mit ihren Wagen. Diese wurden von den Buren ergriffen und man drohte sie zu erschießen, sollten sie die Briten warnen. Somit näherten sich die britischen Soldaten nichtsahnend dem Fluss in kleinen Gruppen. Dort angekommen wurden sie aufgefordert, sich zu ergeben, woraufhin etwa 200 Männer gefangen genommen wurden, darunter die U-Batterie mit ihren sechs Geschützen.

Ein britischer Offizier sah, was vor sich ging, alarmierte die Truppe und befahl der Q-Batterie zu flüchten. De Wets Männer eröffneten nun das Feuer, während sich die Briten an einer Eisenbahnstation sammelten, die ihnen umfangreiche Deckung bot und die Q-Batterie unter der Führung von Major Phipps-Hornby (unterstützt von einer Kanone der U-Batterie, deren Besatzung sich De Wet entziehen konnte) auf offenem Feld aufgestellt wurde und ihrerseits das Feuer eröffnete.

Durch gleichzeitiges, gezieltes Feuer vom Bahnhof wurden De Wets Truppen festgehalten. Allerdings erhöhten nun die Einheiten Piet De Wets ihren Druck auf die Briten. Diesen ging die Munition aus und so entschied Broadwood, sich Richtung Süden zurückzuziehen. Bei ihrem Versuch, die Kanonen vom offenen Feld zu bergen, wurden viele britische Soldaten getötet. Fünf Kanonen konnten schlussendlich in Sicherheit gebracht werden, die anderen zwei wurden aufgegeben.

Schließlich gelang es Broadwood und seiner Truppe, aus dem Schussfeld zu gelangen. Etwa drei Stunden später erschien die neunte Infanterie-Division unter Generalmajor Sir Henry Colville, um die berittenen Einheiten zu entlasten, aber De Wets Männer hatten sich bereits in gut zu verteidigende Stellungen auf der anderen Seite des Modder River zurückgezogen. Dennoch blieb das Wasserwerk Bloemfonteins in der Hand der Buren.

Insgesamt erlitten die Briten einen Verlust von 155 getöteten oder verwundeten Männern. 428 Soldaten wurden gefangen genommen, sieben Geschütze und 117 Wagen fielen ebenfalls in Burenhand. Wesentlich schwerer wog allerdings der Verlust des Wasserwerks. Die Folge war eine schwere Epidemie von Typhus, Ruhr und Cholera, welche zu weiteren 2000 Todesfällen bei der britischen Besatzungsmacht führte.

Unter den Buren wurden drei Männer getötet und fünf verletzt.

Folgen

In Anerkennung der auffallenden Tapferkeit aller Dienstgrade der Q-Batterie, entschied Feldmarschall Lord Roberts, dies als einen Fall kollektiver Tapferkeit zu werten, wie er unter Regel 13 zur Erteilung des Victoria-Kreuzes, der höchsten Kriegsauszeichnung der Streitkräfte des Vereinigten Königreichs, vorausgesetzt wird. Dementsprechend wurde Order gegeben, dass ein Offizier von den anderen Offizieren, ein Unteroffizier von den anderen Unteroffizieren sowie zwei Geschützbedienungen von den übrigen Geschützbedienungen zur Vergabe des Victoria-Kreuzes ausgewählt werden sollten.

Folgende Männer der Q-Batterie wurden ausgezeichnet: Major Edmund Phipps-Hornby VC, Sergeant Charles E. H. Parker VC, Kanonier Isaac Lodge VC, Horace Henry Glasock VC.

Ebenfalls mit dem Victoria-Kreuz ausgezeichnet wurde Lieutenant Francis Maxwell. Unter schwerem Beschuss barg er freiwillig zwei Geschütze und drei Protzen vom offenen Feld. Der Versuch, ein drittes Geschütz zu bergen, scheiterte an der Nähe des Feindes.

  • Christian de Wet: Three Years War. Abgerufen am 19. Oktober 2013.
  • Organizational home. Q Battery, 5th Artillery Regiment, Royal Army homepage, archiviert vom Original am 21. Februar 2006; abgerufen am 23. Februar 2006.
  • Sir Arthur Conan Doyle: The Great Boer War. Abgerufen am 4. Februar 2006.

Literatur

  • Three Years War, von Christiaan Rudolf De Wet, 1st American Edition, veröffentlicht bei Charles Scribner's Sons im Jahr 1902
  • The Great Boer War, von Sir Arthur Conan Doyle, im Original 1902 veröffentlicht; 2002 neue Veröffentlichung bei IndyPublish.com, ISBN 1-4043-0472-X
  • Goodbye Dolly Gray: The Story of the Boer War, von Rayne Kruger, 1964 bei New English Library veröffentlicht; 1983 neu veröffentlicht von Pan Books, Ltd., ISBN 0-330-23861-2
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