Schleifbach | ||
Der Schleifbach an der Mündung des Allerbachs (links) | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 4888612 | |
Lage | Calenberger Land, Region Hannover | |
Flusssystem | Weser | |
Abfluss über | Levester Bach → Südaue → Westaue → Leine → Aller → Weser → Nordsee | |
Quelle | im Deister südwestlich von Wennigser Mark 52° 15′ 39″ N, 9° 29′ 43″ O | |
Quellhöhe | ca. 260 m | |
Mündung | südsüdwestlich von Leveste in den Levester BachKoordinaten: 52° 18′ 40″ N, 9° 32′ 56″ O 52° 18′ 40″ N, 9° 32′ 56″ O | |
Mündungshöhe | 62,5 m | |
Höhenunterschied | ca. 197,5 m | |
Sohlgefälle | ca. 27 ‰ | |
Länge | 7,2 km | |
Einzugsgebiet | 10,98 km² | |
Rechte Nebenflüsse | Allerbach |
Der Schleifbach ist ein etwa 7,2 Kilometer langer, orographisch linker beziehungsweise südlicher Zufluss des Levester Bachs im Gebiet der Gemeinde Wennigsen und der Stadt Barsinghausen in der Region Hannover in Niedersachsen (Deutschland).
Geographie
Der Schleifbach entsteht im Deister in einem Quellgebiet zwischen den Forsten Suerser Brink und Kniggenbrink südwestlich des Wennigser Ortsteils Wennigser Mark. Er fließt durch den westlichen Bereich von Wennigser Mark, unterquert die L 391 und die Deisterbahn. Der Bach bildet einen Abschnitt des östlichen Ortsrandes des Barsinghäuser Stadtteils Egestorf. Er fließt im gefällearmen Deistervorland weiter und mündet südsüdwestlich von Leveste in den Levester Bach. Nur die etwa 4,6 Kilometer des Bachverlaufs ab der Querung der L 391 fallen in die Zuständigkeit des Gewässerunterhaltungsverbands.
Der Schleifbach fließt in den Naturräumen Barsinghausen-Deister (378.30) und Gehrdener Lößhügel (521.01).
Geschichte
Aus vom Schleifbachtal aus in Suerser Brink und Kniggenbrink vorgetriebenen Stollen wurde im 19. Jahrhundert Steinkohle gefördert. Der Abtransport nutzte die benachbarten Tälern von Forellenbach und Stockbach.
Im 18. und 19. Jahrhundert lagen südöstlich des damaligen Dorfes Egestorf mehrere Schleifmühlen am Schleifbach.
Umwelt
Der Oberlauf des Schleifbachs liegt im Deister im Landschaftsschutzgebiet LSG-H 23 Norddeister.
Am Übergang in die Calenberger Börde und in dieser verläuft der Schleifbach abschnittsweise von Gehölzen gesäumt. Die Durchgängigkeit des Baches ist durch mehrere verrohrte Straßen- oder Wegekreuzungen und abschnittsweises Trockenfallen in Sommer eingeschränkt.
Flora
Im Deister wachsen entlang des Schleifbachs vor allem Buchenwälder. Der Landschaftsrahmenplan der Region Hannover geht hier ohne nähere Untersuchung von einem bodensauren Buchenwald des Berg- und Hügellandes auf basenarm verwitterndem Wealden-Sandstein aus.
Bei Egestorf verläuft der Schleifbach am Westrand des Landschaftsschutzgebiets LSG-H 71 Langreder Mark. Zu dessen Schutzabsichten gehört die Sicherung des strukturreichen Gebietes am Übergang vom Deister in die Ebene und der Erhalt und die Entwicklung der Gewässerläufe des Schleifbachs und dessen Zuflusses Allerbach durch Schaffung von Gewässerrandstreifen, Vernetzung von Waldgebieten und Gehölzpflanzungen.
Wasserqualität
Die Wasserqualität des Oberlaufs des Schleifbachs ist in der Güteklasse I eingeordnet. Unterhalb des besiedelten Bereichs ist dies auf Güteklasse II reduziert.
Sehenswürdigkeiten und Bauwerke
Oberhalb des Quellhangs des Schleifbachs lag im Deister die aus der Waschkaue des ehemaligen Oberen Sürsserbrinker Stollens entstandene Schleifbachhütte. Die in den 1960er Jahren zu einer Unterkunft für Jugendgruppen umgebaute Hütte brannte im Juli 2016 nieder.
Im unteren Bereich des Deisters liegen am Schleifbach noch Reste des alten König-Wilhelm-Stollens. Der als Naturdenkmal geschützte neue König-Wilhelm-Stollen oder auch Eisenbahn-Stollen liegt am Hang des Kniggenbrinks etwa 500 m nördlich.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Topographische Karte: Quelle. www.umwelt.niedersachsen.de, abgerufen am 12. März 2023.
- ↑ Topographische Karte: Mündung. www.umwelt.niedersachsen.de, abgerufen am 12. März 2023.
- ↑ Gewässerliste. Abgerufen am 7. Oktober 2016.
- ↑ Flächenverzeichnis zur Hydrographischen Karte Niedersachsen. (PDF; 599,8 KB) Fortschreibung Stand 13. Juli 2010. www.umwelt.niedersachsen.de, abgerufen am 8. Januar 2016.
- ↑ Gewässerverzeichnis. Unterhaltungsverband West- und Südaue, 2014, abgerufen am 29. Dezember 2016.
- ↑ URP Schleifbach Karte pdf (14,2 MB). Abgerufen 29. Dezember 2016.
- ↑ Landschaftsrahmenplan Naturräumliche Gliederung, auf www.hannover.de; abgerufen am 23. November 2016 (pdf; 4,7 MB)
- ↑ Kurhannoversche Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts Blatt HL122 Hannover (aufgenommen 1781), JPG (2,09 MB) in reduzierter Auflösung gratis im LGLN Internet-Shop; archiviert am 27. November 2016
- ↑ Topographischer Atlas des Königreichs Hannover und des Herzogtums Braunschweig von August Papen, Blatt 48: Hannover, erschienen 1852. (Online, JPG 3,51 MB in reduzierter Auflösung gratis im LGLN Internet-Shop). Abgerufen am 6. Februar 2017
- 1 2 Landschaftsrahmenplan der Region Hannover. Stand 2013. (pdf; 16,4 MB) Region Hannover. Fachbereich Umwelt. Team Naturschutz 36.04, 36.05 AG Landschaftsrahmenplan, S. 137, abgerufen am 13. Mai 2015.
- ↑ Landschaftsrahmenplan der Region Hannover. Stand 2013. (pdf; 16,4 MB) Region Hannover. Fachbereich Umwelt. Team Naturschutz 36.04, 36.05 AG Landschaftsrahmenplan, S. 418, abgerufen am 13. Mai 2015.
- ↑ Landschaftsrahmenplan der Region Hannover. Stand 2013. (pdf; 16,4 MB) Region Hannover. Fachbereich Umwelt. Team Naturschutz 36.04, 36.05 AG Landschaftsrahmenplan, S. 481, abgerufen am 13. Mai 2015.
- ↑ Landschaftsrahmenplan der Region Hannover. Stand 2013. (pdf; 16,4 MB) Region Hannover. Fachbereich Umwelt. Team Naturschutz 36.04, 36.05 AG Landschaftsrahmenplan, S. 54, abgerufen am 13. Mai 2015.
- ↑ Landschaftsrahmenplan der Region Hannover. Stand 2013. (pdf; 16,4 MB) Region Hannover. Fachbereich Umwelt. Team Naturschutz 36.04, 36.05 AG Landschaftsrahmenplan, S. 596, abgerufen am 13. Mai 2015.
- ↑ Ein Denkmal für den Holzknecht. Artikel aktualisiert: Dienstag, 11. August 2009. haz.de, 6. Februar 2007, abgerufen am 29. Dezember 2016.
- ↑ Ingo Rodriguez, Kerstin Siegmund: Hütte brennt vollständig ab, Calenberger Zeitung (Beilage der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung), 25. Juli 2016.