Das Schloss Dölkau (auch Rittergut Dölkau) ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk im Ortsteil Dölkau der Stadt Leuna im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Schloss unter der Erfassungsnummer 094 20540 als Baudenkmal verzeichnet. Es hat die Adresse Schloßstraße 39.

Geschichte

Das Schloss wurde von 1803 bis 1806 vom Leipziger Architekten und Baumeister Johann Carl Friedrich Dauthe im Auftrag von Karl Ludwig August von Hohenthal erbaut. Die Familie von Hohenthal befand sich von 1749 bis 1945 im Besitz des Grundstückes. 1853 weilte Johannes Brahms für einen Tag zu Besuch auf Schloss Dölkau. Seine Klaviersonate op. 5, f-Moll widmete er der Gräfin Ida von Hohental.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde es zunächst von den Amerikanern, anschließend von den Russen besetzt. Von 1945 bis 1953 war im Schloss die Landesschule der FDJ untergebracht, danach bis 1992 das Kinderheim des Kreises Merseburg. Von 1999 bis 2007 wurde es originalgetreu saniert und befindet sich heute im Privatbesitz. Es wird als Veranstaltungs- und Kongresszentrum genutzt.

Beschreibung

Es handelt sich um einen klassizistischen Rechteckbau, der zur Straßenseite dreigeschossig ist. Die Hauptfassade ist nach Norden zum Landschaftspark hin geöffnet. Die Mitte bildet ein mächtiger Portikus aus sechs Säulen ionischer Ordnung mit einer davor liegenden Freitreppe und großen antiken Gefäßen in Eisenkunstguss. In der Südfassade ist ein quadratischer Ausbau für das Treppenhaus, das durch dorische Säulenstellungen zu beiden Obergeschossen geöffnet ist und von einer Ovalkuppel mit illusionistischer Kassettierung abgeschlossen wird. Die gesamte Fassade des Schlosses ist vornehm gegliedert und mit stuckierten Akanthusfriesen, Rosetten sowie einem Mäanderband geschmückt.

In einigen Sälen sind die Originalstuckdecken und Kamine erhalten geblieben. Die historischen Wandgemälde aus der preußischen Geschichte von Carl von Binzer um 1860 sind zurzeit (Stand 2015) überdeckt.

Das zweigeschossige Torhaus mit Mansarddach, stichbogenartiger Durchfahrt und giebelbekröntem Risalit wurde um 1751 errichtet. An dem steinernen Wappen des Giebelfelds befinden sich die Initialen C(hristian) G(ottlieb) B(aron) v(on) H(hohenthal).

Das Schloss ist umgeben von einem englischen Landschaftspark mit einem klassizistischen Denkmal für Johann Jacob von Hohenthal aus dem Jahr 1803.

Literatur

  • Ute Bednarz (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen Anhalt II, Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4. S. 157.
  • Falko Grubitzsch, Marina Meincke-Floßfeder: Landkreis Merseburg-Querfurt (I), Altkreis Merseburg. (= Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 6.1.) Fliegenkopf Verlag, Halle (Saale) 2000, ISBN 3-910147-66-6, S. 208.
Commons: Schloss Dölkau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. (PDF) Landtag von Sachsen-Anhalt, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  2. 1 2 Hans und Doris Maresch: Sachsen-Anhalts Schlösser, Burgen & Herrensitze. Husum, 2015, ISBN 978-3-89876-776-7, S. 58.
  3. Eberhard Spree: Krisen, Erfolge, Bruder Fritz, Schloss Dölkau und anderes. Aus dem Leben eines 20-Jährigen. In: Brahms-Studien Band 19, im Auftrag der Johannes-Brahms-Gesellschaft Hamburg Internationale Vereinigung e. V. herausgegeben von Beatrix Borchard und Kerstin Schüssler-Bach, Hildesheim etc. 2021, S. 325–336.

Koordinaten: 51° 21′ 44,1″ N, 12° 8′ 53,5″ O

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