Schloss Gärtringen ist ein Schloss in Gärtringen im Landkreis Böblingen in Baden-Württemberg.
Beschreibung
Das Schloss ist ein langer Bau in der Nähe der Veitskirche. Der verputzte Bau besteht aus einem massiven Erdgeschoss, einem Obergeschoss aus Fachwerk sowie einem Walmdach. Zum Gelände des Schlosses gehört ein Hof, der vom Schlossgebäude und zwei Scheunen eingefasst wird. Gegenüber der Straße befindet sich ein ummauerter Schlossgarten.
Geschichte
Im 16. und 17. Jahrhundert existierten zwei herrschaftliche freiadelige Häuser in Gärtringen, eines im heutigen unteren Schlossgarten und eines an Stelle des heutigen Schlosses. Über deren Aussehen ist nichts bekannt. Jedoch kam der Ort nach mehreren Besitzerwechseln an die Familie Hiller, die früh und schon vor der Nobilitierung einen Familienfideikommiss stifteten. Ein Familienvertreter war Johann Heinrich Hiller von Gärtringen. Der Schlossbesitzer ließ 1728 von Georg Friedrich Majer einen Neubau errichten. Vom Herrenberger Steinmetz Marx Hepp wurde das Portal mit den Wappen der Adelsfamilien Hiller und Preysing geschaffen. Der spätere Generalmajor Johann Eberhard Rudolf Hiller von Gaertringen wuchs hier auf. Sein Nachfahren blieben aktiv in der Gestaltung des Herrensitzes, 1893 wurde seitlich ein Wintergarten angebaut.
In den 1950er Jahren waren dann die Brüder Freiherr Johann Hiller und Freiherr Friedrich Hiller gleichberechtigte Mitinhaber.
Heute befindet sich das Schloss nach wie vor in Privatbesitz.
Literatur
- Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser 1957, B (Briefadel), Band II, Band 16 der Gesamtreihe GHdA, Glücksburg/Ostsee 1957. S. 159ff. ISSN 0435-2408
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1877, Justus Perthes, Gotha 1876. S. 354–356. Digitalisat
Einzelnachweise
- 1 2 Dagmar Zimdars [Bearb.]: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Baden-Württemberg I. Deutscher Kunstverlag, Berlin und München 1993, ISBN 978-3-422-03024-4, S. 248.
- ↑ Fr. Cast: Süddeutscher Adelsheros oder Geschichte und Genealogie der in den süddeutschen Staaten ansässigen oder mit denselben in Verbindung stehenden fürstlichen, gräflichen, freiherrlichen und adeligen Häusern, mit Angabe ihres Besitzthums, Wappens, der aus ihnen hervorgegangenen Staatsmänner, Diplomaten, Helden, Gelehrten und Künstler, und ihrer in der Gegenwart lebenden Mitglieder. In drei Sectionen. Erste Section. Erster Band, Zweite Abtheilung. Genealogie des ritterschaftlichen Adels. Hiller. J. A. Gärtner, Stuttgart 1839, S. 228–232 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 22. August 2022]).
- 1 2 Fritz Heimberger: Gärtringen. Geschichte einer Gemeinde. Herausgegeben von der Gemeinde Gärtringen, Armin Vaas Verlag, Gärtringen 1982, ISBN 978-3-88360-032-1, S. 89.
- ↑ Webpräsenz der Stadt Gärtringen: Geschichte der Stadt Gärtringen. Eingesehen am 20. Februar 2014.
- ↑ Edmund von der Becke-Klüchtzner (Hrsg.): Der Adel des Königreichs Württemberg. Neu bearbeitetes Wappenbuch mit genealogischen und historischen Notizen. III. Lieferung Auflage. 20. Freiherren Hiller von Gaertringen, Wappenbeschreibung. Genealogie. W. Kohlhammer, Stuttgart 1879, S. 121–122 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 22. August 2022]).
- ↑ Julius Fekete: Kunst- und Kulturdenkmale im Landkreis Böblingen. Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8062-1969-2, S. 120.
Weblinks
Koordinaten: 48° 38′ 31,5″ N, 8° 53′ 51,7″ O