Das Schloss Tümpling steht im Ortsteil Tümpling der Stadt Dornburg-Camburg im Saale-Holzland-Kreis in Thüringen.

Geschichte

Das auf einer spornartigen Anhöhe östlich an der Saale stehende Schloss weist Keller auf, die für den Verteidigungsfall geeignet waren. Zudem ist das Schloss mit einer Garten- und Parkanlage umgeben. Der Besitz wurde 1242 ersterwähnt. Man nimmt an, es war früher wohl ein befestigter Herrensitz der Familie von Tümpling, die mehrfach in Jenaer Urkunden ab dem 14. Jahrhundert auftritt, hier mit dem Castellanus der Wettinschen Burg Camburg, Cuno von Tümpling. Namhaft war der Sachsen-Merseburgische Hofmarschall Otto Wilhelm von Tümpling-Casekirchen auf Tümpling und Schieben und später Christian Ludwig von Tümpling-Casekirchen auf Tümpling, Casekirchen und Stöben. 1817 hat das Gut Flächen der Flur Stöbern abgekauft. Vor 1824 kommt Gut Tümpling in die Hand der bürgerlichen Familie Vogt. Mit August Theodor Vogt-Tümpling als Landkammer-Rat ist ein einflussreicher Vertreter dieser Familie in der Region bekannt geworden. Er war Abgeordneter und mit seinem Sohn Peter August Vogt Pächter des Großherzoglichern Kammergutes Dornburg mit Wilsdorf. Ende des 19. Jahrhunderts ist ein Eduard Vogt, verheiratet seit 1891 mit Helene von Anker, Tochter des Generalmajors Elwin von Anker, als Gutsbesitzer auf Tümpling dokumentiert. Die Familie Vogt auf Tümpling galten als erfolgreiche Landwirte. 1931 wird Gutsherr Eduard Vogt als Pferdezüchter genannt.

Der zum Herrensitz dazugehörende kleine Gutshof wurde 1945 enteignet und nach den Gesetzen der Bodenreform an Umsiedler aufgeteilt.

1993 wurde das Schloss von direkten Nachfahren der Tümplings erworben und sofort mit der Rekonstruktion begonnen. In den Jahren 1997, 2008 und 2019 fanden hier die Familientage derer von Tümpling statt.

Literatur

Commons: Herrensitz Tümpling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Alexander Freiherr von Dachenhausen: Genealogisches Taschenbuch des Uradels. Band 1, Tümpling-Familie. Gut Tümpling. Friedr. Irrgang, Brünn, Rudolstadt 1891, S. 465–477 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 19. September 2022]).
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1900. In: "Der Gotha". 1. Auflage. Tümpling, Nr. 1337. Justus Perthes, Gotha Januar 1900, S. 825–828 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 19. September 2022]).
  3. Wolf von Tümpling-Thalstein: Geschichte des Geschlechtes von Tümpling. Mit dem Wappen, einer Siegeltafel, zwei Stammtafeln. In: Familien-Chronik. Erst Band (bis 1551), Vorbericht. Gut und Haus Tümpling. Hermann Böhlau, Weimar 1888, S. VII–349 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 19. September 2022]).
  4. Johann G. Brückner: Landeskunde des Herzogthums Meiningen. 1853. Zweiter Theil. Die Topographie des Landes., Stöben. Brückner und Renner, Meiningen 1853, S. 757–758 (google.de [abgerufen am 19. September 2022]).
  5. Leipziger Zeitung. Eigenverlag, Leipzig 24. Juli 1824, S. 1944 (google.de [abgerufen am 19. September 2022]).
  6. Königlich Württembergische Land- und Forstwirthschaftliche Academie (Hrsg.): Die Angehörigen der K. württembergischen Akademie Hohenheim während des 75jährigen Bestehens derselben von 1818 bis 1893. II. Studierende Der Akademie., Vom Jahr 1844 bis 1845. 823. Vogt, August. Druck Friedrich Find, Plieningen 1893, S. 21 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 19. September 2022]).
  7. Beilagen zu den Verhandlungen des Landtags des Herzogthums Sachsen-Meiningen in den Jahren 1859 und 1860. Beilage 92, Antrag. Druck der Keyßner`schen Hof-Buchdruckerei, Meiningen 1860, S. 529–530 (google.de [abgerufen am 19. September 2022]).
  8. Staats-Handbuch für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach 1855. In: Öffentliche Bekanntmachungen. III. Verzeichniß aller Großherzoglichen Kammergüter, Nr. 14. Druck des Landes-Industrie-Comptoirs, Weimar 1855, S. 317 (google.de [abgerufen am 19. September 2022]).
  9. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1907. In: "Der Gotha". 1. Auflage. Anker, Stammreihe. Justus Perthes, Gotha 20. November 1906, S. 2 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 19. September 2022]).
  10. Marcelli Janecki (Hrsg.): Handbuch des Preußischen Adels. Band 1, von Anker. Preußischer Adelsstand Berlin 5. Mai 1866. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892, S. 26–27 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 19. September 2022]).
  11. Emil Pommer (Hrsg.): Jahres-Bericht über die Erfahrungen und Fortschritte auf dem Gesammtgebiete der Landwirthschaft. 1895. 9. 1894 Auflage. Nr. 4. Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig 1895, S. 299–300 (google.de [abgerufen am 19. September 2022]).
  12. Ulrich Jacobi: Die Kaltblutpferdezucht in Thüringen unter besonderer Berücksichtigung der Kreise Weimar, Gotha, Sondershausen und der Kreisabteilung Camburg. Thüringsche Hauptlandwirtschaftskammer Selbstverlag, Weimar 1930, S. 91–177 (google.de [abgerufen am 19. September 2022]).
  13. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. 1. Auflage, Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 978-3-910141-43-8, S. 251 und 252
  14. Infobroschüre der Stadt Camburg, Hrsg. Stadt Dornburg-Camburg, VIM Verlag für Information und Marketing Lehmann GmbH, Digitalisat

Koordinaten: 51° 3′ 44,1″ N, 11° 42′ 12,5″ O

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