Das Schlosstheater Moers ist ein Theater mit mehreren Spielorten in Moers. Es ist das kleinste Stadttheater in Nordrhein-Westfalen sowie eines der kleinsten Stadttheater Deutschlands.
Das Theater wurde 1975 von dem Intendanten Holk Freytag gegründet, es ist im Moerser Schloss beheimatet. Gemeinsam mit seinem Ensemble konnte sich Freytag in den 1970er und 1980er Jahren mit seinem gesellschaftskritischen und experimentellen Theater überregional behaupten. Auch die folgenden Intendanten setzten die programmatische Linie fort.
Intendanten des Schlosstheater Moers waren:
1975-1988 Holk Freytag
1988-1999 Rupert J. Seidl
1999-2003 Johannes Lepper
2003- heute Ulrich Greb
Unter dem Motto „Das Theater geht in die Stadt und holt die Stadt ins Theater“ realisiert das Schlosstheater unter der Intendanz von Ulrich Greb seit 2003 Projekte zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen wie Demenz (2005/06), Armut (2007/08), Flucht (2008/2009), Tod (2011/12) und Klimawandel (12/13). Von 2019 bis 2022 initiierte und kuratierte das Schlosstheater das soziokulturelle Projekt „Das W - Zentrum für urbanes Zusammenleben“, unter dessen Dach soziale sowie installative, theatrale und diskursive Veranstaltungen stattfanden.
Ab 2003 wurden die Spielorte des Theaters um Fitness-Center, die Tennishalle am Solimare, das alte Abschiebegefängnis, das Wallzentrum und den Ratssaal im Neuen Rathaus erweitert.
2005 wurde die Regisseurin Barbara Wachendorff für den deutschen Theaterpreis Faust 2006 nominiert und mit dem Veranstalterpreis der NRW-Ticket GmbH geehrt.
Das Schlosstheater wurde mehrfach zum NRW Theatertreffen eingeladen und prämiert: 2004 für „Der Drang“ von Franz Xaver Kroetz, 2005 für William Shakespeares Hamlet, 2006 für „Zitrone Schlüssel Ball“, 2017 für William Shakespeares Richard III., 2019 für Ödön von Horváths Zur schönen Aussicht.
Seit 2006 gibt es am Schlosstheater Moers mit dem Jungen STM eine eigene Sparte für Kinder- und Jugendtheater, die bis 2019 von Theaterpädagoge Holger Runge geleitet wurde. Seit 2020 leitet Kathrin Leneke das Junge STM. Die Inszenierungen „Vom Teufel mit den drei goldenen Haaren“ (2006), „Bonnie und Karl“ (2012), „Alice im Wunderland“ (2016), „Elisa und die Schwäne“ (2019) und „Der Bär, der nicht da war“ (2022) wurden zu dem NRW-Theaterfestival WESTWIND eingeladen. Seit 1993 gibt es mit den Penguin's Days jährlich ein Kinder- und Jugendtheaterfestival am Schlosstheater Moers, das sich als direkte Reaktion auf den rechtsextremen Brandanschlag von Solingen gründete, bei dem fünf Menschen starben.
2021 wurde das Theater als eines von elf Theatern mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet. Die Würdigung war mit einem Preisgeld von 75.000 Euro verbunden. Ebenfalls 2021 wurde Ulrich Greb der Große Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland zuerkannt.
Weblinks
- Website des Schlosstheaters Moers
- Website des W - Zentrum für urbanes Zusammenleben
- Rutheater Moers von 1988 bis 1999
Einzelnachweise
- ↑ Niederrhein Tourismus: Schlosstheater Moers. Abgerufen am 15. September 2011.
- ↑ Schlosstheater Moers: Geschichte des Theaters. Abgerufen am 15. September 2011.
- ↑ Elena Philipp: Die Stadt um das Theater „Heimspiel“-Fonds-Projekte in Essen und Moers. Kulturstiftung des Bundes, abgerufen am 2. Februar 2017.
- ↑ Theater für junges Publikum NRW. Abgerufen am 9. Februar 2017.
- ↑ Theaterpreis des Bundes 2021. In: iti-germany.de. Abgerufen am 6. Juli 2021.
- ↑ Regisseur Ulrich Greb bekommt Großen Kulturpreis, deutschlandfunkkultur.de, erschienen und abgerufen am 15. Juli 2021.
- ↑ Das W - Zentrum für urbanes Zusammenleben.
Koordinaten: 51° 26′ 59,5″ N, 6° 37′ 29,6″ O