Przeworsk Wąskotorowy–Dynów | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke: | 119 (1986) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 45,846 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 760 mm; ab 1951: 750 mm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Schmalspurbahn Przeworsk–Dynów ist eine Schmalspurbahn in Polen, die ursprünglich als staatlich garantierte Lokalbahn Przeworsk–Dynów (poln.: Kolej Lokalna Przeworsk–Dynów) erbaut und betrieben wurde. Sie zweigt in Przeworsk von der Bahnstrecke Kraków–Przemyśl ab und führt am Fuß der Waldkarpaten nach Dynów. Sie wurde 1904 für den Transport von Zuckerrüben zur Zuckerfabrik in Przeworsk eröffnet und wird heute auf einer Teilstrecke als museale Touristikbahn betrieben.
Geschichte
Vorgeschichte und Bau
Der Bau der Strecke wurde 1894 von den damaligen Großgrundbesitzern initiiert, als Galizien noch ein Teil Österreichs war. Andrzej Fürst Lubomirski hatte in Przeworsk eine Zuckerfabrik gebaut und benötigte ein Transportmittel für die Zuckerrüben. Lubomirski war zu dieser Zeit Abgeordneter im Reichsrat in Wien. Ab 1930 war er Mitglied des polnischen Sejm.
Am 15. Februar 1902 erhielt Andreas Fürst Lubomirski1 die Konzession zum Baue und Betriebe einer als schmalspurige Localbahn auszuführenden Locomotiveisenbahn von der Station Przeworsk der Linie Krakau–Lemberg der k.k. Staatsbahnen nach Bachórz (Dynów). Teil der Konzession war die Verpflichtung, den Bau der Strecke sofort zu beginnen und binnen zwei Jahren fertigzustellen. Die Konzessionsdauer war auf 90 Jahre festgesetzt. Mit dem Reichsgesetzblatt 76/1903 wurde die Frist für die Fertigstellung der Schmalspurbahn auf den 15. November 1904 erstreckt.
Die Strecke wurde nach österreichischen Normalien und daher mit bosnischer Spurweite (760 mm) errichtet. Anfangs wurden 44 km der Strecke und sechs Bahnhofs- und Wohngebäude sowie Werkstätten in Przeworsk gebaut. Bedeutendster Kunstbau der Strecke ist der 599 m lange Tunnel Szklary. Er kann mit Toren gegen Schneeverwehungen geschützt werden.
Am 8. September 1904 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führten die k.k. Staatsbahnen (kkStB) für Rechnung der Eigentümer.
Betrieb
Hauptzweck der Eisenbahn war der Rübentransport. Lubomirski finanzierte den Bau und veräußerte die Bahn im Jahr 1908 an eine in Lemberg ansässige Aktiengesellschaft mit staatlicher Mehrheitsbeteiligung.
Die Eisenbahn transportierte vor allem Zuckerrüben zur Zuckerfabrik sowie andere land- und forstwirtschaftliche Produkte, Kohle, Kies und Steine. Im ersten vollen Betriebsjahr der Eisenbahn (1905) wurden nur 45.007 Fahrgäste befördert, was zu einer schlechten Rentabilität führte. Die Situation wurde in den Folgejahren durch den Ersatz gemischter Züge durch zwei Personenzüge und einen Güterzug verbessert. Ein Jahr später konnten bereits 62.000 Fahrgäste befördert werden, 1908 waren es 85.000. Kurz vor Kriegsausbruch, 1913, nutzten 110.000 Menschen die Schmalspurbahn. Sie konnten in Wagen der 2. und 3. Klasse fahren. Die meisten Passagiere (90–96 %) fuhren von 1904 und 1913 mit Wagen der 3. Klasse. Nur 2,3 bis 6,1 % der Reisenden benutzten die bequemen Wagen der 2. Klasse. Die restlichen 0,3 bis 3,8 % der Passagiere reisten mit dem Militärtarif. Erst 1913 wurde ein 1.-Klasse-Wagen beschafft.
Im ersten vollen Betriebsjahr der Eisenbahn (1905) wurden Fracht und Güter mit einem Gesamtgewicht von 25.847 t befördert. In den folgenden Jahren kam es zu einer allmählichen Zunahme des Güterverkehrs. 1909 gab es ein Transportaufkommen von 32.000 t. Ein Jahr später wurden 44.100 t transportiert und 1911 wurde mit einem noch besseren Ergebnis abgeschlossen: 48.900 t.
1911 sind im Compass Severyn Ritter von Skrzynski und Zdislaus2 Ritter von Skrzynski als Verwaltungsräte der Bahn angegeben.
Nach 1918 wurde die Schmalspurbahn von den Polnischen Staatsbahnen (PKP) betrieben. Nachfrage und Angebot hinsichtlich Personenverkehr waren zu jener Zeit äußerst niedrig. Der PKP-Fahrplan für 1936 wies nur ein einziges Zugpaar aus.
Nach dem deutschen Überfall auf Polen am Beginn des Zweiten Weltkrieges lag die Strecke auf dem Gebiet des sogenannten Generalgouvernementes. Der Sommerfahrplan 1941 verzeichnete zwei Personenzugpaare von Przeworsk Wask. nach Dynow.
In den 1950er Jahren wurde die Spurweite nominell auf 750 mm geändert.
Im Fahrplan der PKP für 1960 sind im Fahrplanbild 127 fünf Zugpaare angegeben.
Im Kursbuch von 1987 sind es etwa eben so viele.
Die PKP führten um 1975 Rollwagen für den Transport von Normalspurwagen ein. 1986 wurde die Dampftraktion aufgegeben. Bald darauf wurde der reguläre Personenverkehr eingestellt.
Am 30. September 1991 wurden die Schmalspurbahn und ihr Tunnel unter der Nummer A-463 in das Denkmalregister eingetragen.
Museumsbahnbetrieb
Dank eines 2009 gegründeten Verbandes konnte die Stilllegung der Bahnstrecke vermieden werden. Die Przeworska Kolej Dojazdowa verfügt über sechs Lxd2-Lokomotiven, von denen drei betriebsbereit sind und an Wochenenden für den Museumsbahnverkehr eingesetzt werden.
In der Nacht vom 26. auf den 27. Juni 2020 zerstörte ein Hochwasser beim Dorf Hadle Szklarskie zwei Brücken über die Mleczka und zwei Kilometer der Strecke vollständig. Weitere fünf Kilometer wurden schwer beschädigt.
Eisenbahnbetrieb ist seitdem nur noch zwischen Przeworsk und Łopuszka Wielka möglich.
Fahrzeugeinsatz
Als Erstausstattung erwarben die kkStB für den Betrieb der Strecke drei Lokomotiven der Reihe Uv von Krauss in Linz. Dabei handelte es sich um weiterentwickelte Lokomotiven der Reihe U mit Verbundtriebwerk. Baugleiche Lokomotiven waren vorher schon an die Niederösterreichische Landesbahnen (NÖLB) geliefert worden, wo sie sich bewährt hatten. Die Lokomotiven für die Lokalbahn Przeworsk–Dynów erhielten von den kkStB die Betriebsnummern Uv 1–3. Dazu kamen sieben Personenwagen und 45 Güterwagen.
Nach drei Jahren kamen sechs weitere Güterwagen hinzu. 1910 verfügte die Bahn über vier Lokomotiven der Reihe Uv, sieben Personenwagen und 55 Güterwagen. Nach weiteren drei Jahren wurde der Wagenpark um weitere zehn Güterwagen ergänzt. Alle Fahrzeuge stimmten mit auf anderen österreichischen Schmalspurbahnen verwendeten Baumustern überein.
Zum Ersatz verlorener Lokomotiven wurden im Jahr 1925 zwei weitere Exemplare der Reihe Uv bei Krauss/Linz nachbeschafft. Sie erhielten die Betriebsnummern 3102 und 3103.
In Dynów ist die Dampflokomotive Px 48-1734 als Denkmal aufgestellt.
- PKP 3102 (Nachbaulokomotive der Reihe Uv)
- Diesellok Lxd2-251
- Dampflok Px48-1734
Fußnoten
Literatur
- Johann Blieberger, Arthur Meyer, Josef Pospichal. Schmalspurig durch Alt-Österreich. bahnmedien.at. 2022. ISBN 978-3-903177-38-3
- Walter Krobot, J.O.Slezak, H.Sternhart: Schmalspurig durch Österreich. Slezak, Wien 1991, ISBN 3-85416-095-X
Weblinks
- Linia Przeworsk Wąskotorowy – Dynów. In: bazakolejowa.pl. Abgerufen am 3. Februar 2021 (polnisch).
- Beschreibung auf koleje.wask.pl
- http://760net.heimat.eu/polen.html 760.net
- https://kolejka-pogorzanin.pl/historia/
- https://sentymentalny.com/13-waskotorowki-3/13-7-przeworska/
Einzelnachweise
- ↑ Kurzbiografie Lubomirski | Parlament Österreich. Abgerufen am 14. Januar 2023.
- ↑ ÖNB-ALEX - Reichsgesetzblatt 1849-1918. Abgerufen am 14. Januar 2023. .
- ↑ ÖNB-ALEX - Reichsgesetzblatt 1849-1918. Abgerufen am 14. Januar 2023.
- ↑ Josef Pospichal: kkStB-Betrieb auf Privatbahnen. In: Lokstatistik. Abgerufen am 14. Januar 2023.
- ↑ Andrzej Bożek: Kolej Lokalna Przeworsk-Dynów. In Świat Kolei, Nr. 12/2001 S. 20–23.
- ↑ Stanisław Szuro: Informator statystyczny do dziejów społeczno-gospodarczych Galicji. Koleje żelazne w Galicji w latach 1847–1914. In: Historia Iagellonica, Krakau, 1997, S. 201–206. ISBN 83-906446-1-4.
- ↑ Archiv | ZEDHIA - Onlineportal für historische Wirtschaftsinformationen von 1812 bis 2003. Abgerufen am 14. Januar 2023.
- ↑ Fahrplan 1941
- ↑ Norbert Ziętal: Ogromne straty Przeworskiej Kolei Dojazdowej w Hadlach Szklarskich i Hadlach Kańczuckich. Czy uda się odbudować zabytek? In: nowiny24.pl. 30. Juni 2020, abgerufen am 3. Februar 2021 (polnisch).
- ↑ Josef Pospichal: kkStB Uv. In: Lokstatistik. Abgerufen am 14. Januar 2023.
Koordinaten: 50° 3′ 59″ N, 22° 30′ 5″ O