Schmoritz / Žmórc

Auf dem Gipfel der Schmoritz. Zu erkennen ist einer der beiden Ringwälle, der vom Weg durchbrochen wird.

Höhe 410,5 m ü. HN
Lage Pielitz, Sachsen
Gebirge Lausitzer Bergland
Dominanz 1,4 km Drohmberg
Koordinaten 51° 8′ 2″ N, 14° 28′ 29″ O
Gestein Granodiorit

Die (oder auch der) Schmoritz, obersorbisch Žmórc oder Šmórc, ist ein 410,5 Meter hoher Berg in der nördlichen Bergkette des Lausitzer Berglandes im östlichen Sachsen unweit von Bautzen.

Lage

Nachbarberge sind der etwas höhere Drohmberg im Westen und der niedrigere Mehltheuerberg im Nordosten. Im Südosten schließt sich die Czornebohkette an. Am Fuß der Schmoritz liegen die Orte Binnewitz im Nordwesten, Mehltheuer im Norden, Pielitz im Osten, Großkunitz im Südosten und Kleinkunitz sowie Cosul im Süden. Der Gipfel befindet sich auf dem Territorium der Gemeinde Großpostwitz.

Name

Der Name Schmoritz bzw. Žmórc geht auf das sorbische Wort šmrěk (regional šmrjok) für „Fichte“ zurück und bezeichnet einen von Fichtenwald bestandenen Ort. Der sorbische Name ist männlich; im Deutschen ist sowohl der männliche als auch der weibliche Artikel im Gebrauch.

Geschichte

Auf der Schmoritz befindet sich ein steinerner, aus Granitblöcken errichteter Doppelringwall, dessen Urheberschaft nicht geklärt ist, der jedoch in slawischer Zeit als Gipfelburg in Gebrauch war. Der innere Wall hat einen Durchmesser von 60 bis 90 Meter und eine Höhe von bis zu drei Metern. Der äußere Wall misst etwa 170 Meter im Durchmesser. Im Zentrum des inneren Walles befindet sich eine künstlich ausgehobene Grube, die als Diebeskeller oder Räuberhöhle bezeichnet wird. Laut der Sage stand hier einst eine Burg, die durch einen unterirdischen Gang mit Bautzen verbunden war. Bei Untersuchungen durch Richard Needon in den Jahren 1904–06 wurden unter anderem Eisenschlacke, Holzkohle, Reste kleiner Schmelztiegel und Keramik gefunden.

Im Jahr 1584 kaufte die Stadt Bautzen das Dorf Mehltheuer mitsamt der Schmoritz als Ersatz für den durch den Oberlausitzer Pönfall verlorenen Drohmberg und nutzte den Bergwald als Forstrevier.

Die gesamte Anlage ist stark überwachsen und seit 1971 als Bodendenkmal geschützt.

Quellen

  1. Richard Andree: Wendische Wanderstudien. Stuttgart 1874, S. 124f. (Digitalisat SLUB Dresden)
  2. Theodor Schütze: Um Bautzen und Schirgiswalde. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme im Gebiet von Bautzen und Schirgiswalde. Akademie-Verlag, Berlin 1967, S. 126.
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