Schnee, Mond und Blumen (japanisch 雪月花, setsu-getsu-ka oder setsu gekka) ist ein Thema der japanischen Kunst, das aus dem alten China übernommen wurde und das vor allem gegen Ende der Edo-Zeit sehr populär war.

Einführung

Dieses Thema gelangte in der Heian-Zeit nach Japan und wird mit seinen drei Motiven (in Japan bedeutet „Blumen“ immer Kirschblüten) auf verschiedene Weise zusammengehalten. Am augenscheinlichsten bezieht es sich auf die Jahreszeiten: Schnee = Winter, Mond = Herbst und Blumen = Frühling. (Der kurze heiße Sommer wird dabei übergangen.) Man kann den Dreifach-Satz aber auch als Darstellung von drei Weiß auffassen: Blauweiß = Winter, Gelbweiß = Herbst und Rosaweiß = Frühling.

Ukiyo-e Künstler liebten es, ihre Drucke in Serien zu verkaufen, auch Hängerollen wurden gerne als Dreier-Kombination verkauft. Das Thema wurde – wie auch bei anderen Themen – kombiniert mit schönen Frauen, bekannten Landschaften (Mond immer über einem Gewässer) usw.

Das Thema erscheint auch als Parodie, im Japanischen „Mitate“ (見立て) genannt. Ein Beispiel ist unten am Ende aufgeführt.

„Schnee, Mond und Blumen“ erscheint auch als Dekoration von Lackschachteln, auf der Rückseite traditioneller Spiegel. Tänze wurden in drei entsprechenden Abschnitten aufgeführt, auch in der Tee-Zeremonie spielt der Begriff eine Rolle.

In modernen Manga taucht Setsu-gekka in Verbindung mit hübschen Mädchen auf. Es gibt auch Lieder mit diesem Titel.

Beispiele

Katsukawa Shunshō (1726–1793) Sakai Hōitsu (1761–1828)
von links nach rechts:
--- Sei Shōnagon (Winter)
--------------- Murasaki Shikibu (Herbst)
------------------------ Ono no Komachi (Frühling)
Schnee Mond Blumen
  • Drucke von Shiba Kōkan, signiert als Suzuki Harushige (1747–1818)
  • Drucke von Utagawa Kunisada (1786–1865) aus der Serie „Bandō Mitsugorō go nagori kyogen setsugekka shichi henka no uchi“ mit Bandō Mitsugorō III.
  • Parodie (Mitate)





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Anmerkungen

  1. Zum Beispiel Bai Juyi: „Zur Zeit des Schnees, des Mondes und der Blumen denke ich besonders an dich.“
  2. Hiroshige benutzt die Strudel von Naruto, um Blumen zu imitieren.

Literatur

  • Nippon Daihyakka Zensho – Encyclopedia Nipponica 2001 (E-Book Version). Shogakukan, Tokyo 1996.
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