Schneewittchen ist ein deutsches Märchen (ATU 709). Das Schneewittchen-Märchen steht in Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 53 und heißt dort Sneewittchen, in der Erstausgabe von 1812 war noch die Übersetzung ins Hochdeutsche Schneeweißchen angegeben (niederdeutsch Snee „Schnee“, witt „weiß“), was dann wohl wegen der Gleichheit zu Schneeweißchen und Rosenrot weggelassen wurde. Ludwig Bechstein übernahm es in sein Deutsches Märchenbuch als Nr. 51 Schneeweißchen (1845 Nr. 60). In der Version der Brüder Grimm von 1857, heißt es Sneewittchen, und war die Nummer 53. Landläufig hat sich als Titel Schneewittchen durchgesetzt.

Inhalt

Der Text folgt nicht der Ausgabe letzter Hand der Brüder Grimm von 1857 (siebte Auflage der Kinder- und Hausmärchen).

Die böse Königin beneidet das schöne Schneewittchen

An einem Wintertag sitzt eine Königin am Fenster, das einen schwarzen Rahmen aus Ebenholz hat, und näht. Versehentlich sticht sie sich mit der Nähnadel in den Finger. Als sie drei Blutstropfen in den Schnee fallen sieht, denkt sie: „Hätt’ ich ein Kind, so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz wie das Holz an dem Rahmen!“ Ihr Wunsch erfüllt sich, und sie bekommt eine Tochter, die Schneewittchen genannt wird, weil sie helle Haut, rote Wangen und schwarze Haare hat. Und wie das Kind geboren war, starb die Königin.

Während in der Ausgabe von 1812 noch die Königin und Mutter die böse Figur im Märchen ist, ist in der Ausgabe von 1857 die neue Gemahlin des Königs als Stiefmutter die böse Figur im Märchen. Diese ist sehr schön und ebenso eitel. Sie kann es nicht ertragen, an Schönheit übertroffen zu werden. Als Schneewittchen sieben Jahre alt ist, nennt der sprechende und allwissende Spiegel der Königin Schneewittchen und nicht sie als die Schönste im ganzen Land. Von Neid geplagt, beauftragt die Stiefmutter einen Jäger, das Kind im Wald umzubringen und ihr zum Beweis dessen Lunge und Leber zu bringen. Doch der Mann lässt das flehende Mädchen laufen und bringt der Königin Lunge und Leber eines Frischlings, die diese im Glauben, es seien Schneewittchens, kochen lässt und verspeist. Dies ist die Version von 1857.

In der Version von 1812 steht: Und bald darauf bekam sie ein Töchterlein, so weiß wie der Schnee, so roth wie das Blut, und so schwarz wie Ebenholz, und darum ward es das Sneewittchen genannt. Die Königin war die schönste im ganzen Land, und gar stolz auf ihre Schönheit. Sie hatte auch einen Spiegel, vor den trat sie alle Morgen und fragte: „Spieglein, Spieglein an der Wand: wer ist die schönste Frau in dem ganzen Land?“ da sprach das Spieglein allzeit: „Ihr, Frau Königin, seyd die schönste Frau im Land.“ Und da wußte sie gewiß, daß niemand schöner auf der Welt war. Sneewittchen aber wuchs heran, und als es sieben Jahr alt war, war es so schön, daß es selbst die Königin an Schönheit übertraf, und als diese ihren Spiegel fragte: „Spieglein, Spieglein an der Wand: wer ist die schönste Frau in dem ganzen Land?“ sagte der Spiegel: „Frau Königin, Ihr seyd die schönste hier, aber Sneewittchen ist noch tausendmal schöner als Ihr!“ Wie die Königin den Spiegel so sprechen hörte, ward sie blaß vor Neid, und von Stund an haßte sie das Sneewittchen, und wenn sie es ansah, und gedacht, daß durch seine Schuld sie nicht mehr die schönste auf der Welt sey, kehrte sich ihr das Herz herum. Da ließ ihr der Neid keine Ruhe, und sie rief einen Jäger und sagte zu ihm: „führ das Sneewittchen hinaus in den Wald an einen weiten abgelegenen Ort, da stichs todt, und zum Wahrzeichen bring mir seine Lunge und seine Leber mit, die will ich mit Salz kochen und essen.“

In der Version von 1812 wollte die Mutter ihr Kind umbringen lassen.

Schneewittchen und die sieben Zwerge

Schneewittchen flüchtet in den Wald. Es kommt zu einem Häuschen, in dem ein Tisch für sieben Personen gedeckt ist, und nimmt sich von jedem Platz ein wenig zu essen und zu trinken. Dann probiert es die Betten aus, bis es ein passendes gefunden hat, und schläft ein. Als es dunkel ist, kommen die Hausbewohner, sieben Zwerge, die in den Bergen nach Erz gegraben haben, heim. Sie bemerken erstaunt, dass jemand ihre Sachen angerührt hat. Im Bett des siebten Zwerges finden sie das schlafende Kind und sind hingerissen von dessen Schönheit. Am nächsten Morgen erklärt Schneewittchen ihnen seine Lage, und es darf im Haus wohnen bleiben, wenn es die Hausarbeiten verrichtet. Schneewittchen willigt ein und ist nun tagsüber immer alleine, weswegen die Zwerge das Mädchen vor der Stiefmutter warnen und es ermahnen, niemanden hereinzulassen.

Die Königin vergiftet Schneewittchen

Währenddessen befragt die böse Königin ihren Spiegel ein weiteres Mal nach der schönsten Frau im Königreich. Er verrät ihr, dass Schneewittchen noch am Leben ist und sich hinter den sieben Bergen im Haus der sieben Zwerge versteckt.

Dreimal verkleidet sich nun die Königin als Händlerin und bietet dem Mädchen unerkannt Waren an, mittels derer sie ihm das Leben nehmen will: Einen Schnürriemen zurrt sie so eng, dass Schneewittchen zu ersticken droht, einen Haarkamm und schließlich die rote Hälfte eines Apfels präpariert sie mit Gift. Jedes Mal lässt sich Schneewittchen täuschen und von den schönen Dingen betören, sodass es sie annimmt und wie tot hinfällt. Die ersten beiden Male können die Zwerge Schneewittchen ins Leben zurückholen, indem sie Riemen und Kamm entfernen. Beim dritten Mal finden sie die Ursache nicht und halten das Mädchen für tot.

Weil es so schön ist, legen sie es in einen gläsernen, mit Schneewittchens Namen und Titel beschrifteten Sarg, in dem es aussieht, als schliefe es nur. Sie stellen den Sarg auf einen Berg, wo auch die Tiere des Waldes das Mädchen betrauern und es immer von einem der Zwerge bewacht wird. Die böse Königin erhält von ihrem Spiegel die Auskunft, dass nun sie „die Schönste“ sei.

Schneewittchens Erlösung und der Tod der Königin

Schneewittchen liegt sehr lange Zeit in dem Sarg und bleibt schön wie eh und je. Eines Tages reitet ein Königssohn vorüber und verliebt sich in die scheinbar tote Prinzessin. Er bittet die Zwerge, ihm den Sarg mit der schönen Königstochter zu überlassen, da er nicht mehr ohne ihren Anblick leben könne. Aus Mitleid geben die Zwerge ihm schweren Herzens Schneewittchen. Doch als der Sarg auf sein Schloss getragen wird, stolpert einer der Diener, und der Sarg fällt zu Boden. Durch den Aufprall rutscht das giftige Apfelstück aus Schneewittchens Hals. Sie erwacht, und der Prinz und Schneewittchen halten Hochzeit, zu der auch die böse Königin eingeladen wird. Voller Neugier, wer denn die junge Königin sei, von deren Schönheit ihr der Spiegel berichtet hat, erscheint sie, erkennt Schneewittchen und muss zur Strafe für ihre Taten in rotglühenden Eisenpantoffeln so lange tanzen, bis sie tot zusammenbricht.

Motive und Deutungshorizonte

Schneewittchen ist eine Kulturikone. In dem Märchen verbinden sich Gehalte verschiedenster Erkenntnisse und Wahrnehmungen. So gibt es in Schneewittchen Aspekte der Psychologie, der Soziologie, der Geschichte, der christlichen Theologie, der griechischen Mythologie, der Kosmologie und der Symbolik. In dieser Verdichtung kultureller Zugangsformen ist Schneewittchen Inspirationsquelle für Malerei, Musik, Skulptur, Film, Literatur und Popkultur.

Zentrale Symbole und Motive von Schneewittchen sind der vergiftete Apfel, die Zahl Sieben, die Zwerge, der Spiegel, Gürtel und Kamm, die kontrastierenden Farben Schwarz, Rot und Weiß, das Blut und der Winter.

Das Motiv des todesähnlichen Schlafes findet sich auch im Grimmschen Dornröschen.

Sieben

Die magische Märchenzahl Sieben, die in Schneewittchen den Zwergen und den Bergen zugeordnet ist, verbindet dieses Märchen auch mit weiteren Märchen der Brüder Grimm: Die sieben Raben und Der Wolf und die sieben jungen Geißlein. Die Überlegung, dass die Siebenzahl der Zwerge auf eine Zeitordnung hindeutet, wurde z. B. in der Benennung der Zwerge mit Wochentagsnamen filmisch und theoretisch dargestellt. Dieser zeitmetaphorischen Bedeutung der Zahl Sieben folgend werden sieben Zwerge und sieben Berge zu etwas Raum- und Zeitübergreifendem. Dieses weiterführend könnten die sieben Begleiter Schneewittchens aber auch ein bildlicher Hinweis auf die Vorstellungen antiker Sternenkunde sein: Der Mond in Begleitung der (damals bekannten) Sonne, Erde und fünf Planeten auf der Ekliptik. Die Metaphorik der sieben Zwerge kann darüber hinaus auf die antike Vorstellung der Koinzidenz von Sternordnung und Zeitordnung hinweisen, also der Koinzidenz der sieben Himmelskörper und der sieben Wochentage: Schneewittchen und die sieben Zwerge würden damit zu einem verschlüsselten Bild für die Erde, die von den sieben wochentagnamensgebenden Himmelskörpern Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn begleitet wird.

Blutstropfen

Blutstropfen im Schnee neben einem Rahmen aus Ebenholz sind in dem Märchen das Ausgangsbild für die besondere Schönheit Schneewittchens. Die Dreizahl der Tropfen wurde von den Brüdern Grimm als eine Variante unter anderen gewählt. Das Bild der drei Blutstropfen auf weißem Untergrund verbindet Schneewittchen mit dem Grimm-Märchen Die Gänsemagd: Hier sind drei Blutstropfen in einem Taschentuch neben dem Pferd Fallada das einzige Unterpfand für Leben und Achtung der Prinzessin. In dem Grimm-Märchen Der Liebste Roland haben drei Blutstropfen der feindlichen Hexentochter eine bannende und rettende Wirkung. Die Dreizahl der Blutstropfen in Schneewittchen korrespondiert auch mit den drei bedrohlichen Besuchen der Stiefmutter, bei denen sie in Form todbringender Geschenke die drei Attribute der Venus überreicht.

Weitere Deutungsversuche

Zu der erotischen Ebene des Märchens Schneewittchen merkt der Erzählforscher Lutz Röhrich an, dass Schönheit in Märchen immer mit Liebe korrespondiert, was hier aber ausschließlich in pervertierter Form geschieht. In Grimms Märchen sind die Vorgänge – verglichen mit anderen Versionen – nahezu asexuell geschildert. Heinz Rölleke stellt fest, dass diese Tendenz in späteren Ausgaben noch zunimmt. Für Rudolf Meyer ist Schneewittchen des Menschen keusche, unverwesliche Lichtnatur, die der Sinnenbegierde verfällt. H. Beckh habe die Handlung als christlichen Jahreszeitengang von Adventsstimmung bis Ostern dargestellt. Nach der analytischen Psychologie Carl Gustav Jungs repräsentiert die Stiefmutter in vielen Märchen den Archetypus des Schattens oder der nefasten Mutter, also der zerstörenden und verschlingenden Mutter. Zur soziologischen (strukturalistischen) Interpretation des Märchens siehe Die Stiefmutter in der Wissenschaft.

Theodor Seifert geht vom Bild des Winters aus, der als seelisches Tief in Flocken „wie Federn“ kleine, kaum spürbare Gefühle der Veränderung enthält. Die einsame Königin im Fensterrahmen zeigt die Begrenztheit einer Perspektive, die unterbrochen wird in der unbeabsichtigten Dynamik des Stichs in den Finger, den Gegensatz von Blut in Schnee. Ein Kind kann immer als neues Prinzip aufgefasst werden, das mit dem Alten in Konflikt steht. Dem Namen Schneewittchen nach soll es nur rein und unschuldig sein, das Rot und Schwarz also verleugnend. (In der neuen Königin, die sich narzisstisch spiegelt, wird der alte Zustand wieder hergestellt). So wie Jäger mit Tieren kommunizieren, vermittelt er hier zwischen Königin und unverstandenem, daher einem Tier gleichgesetzten Kind. Persönliche Veränderung gelingt in mühsamer Kleinarbeit, im Gegensatz zum Glanz bei Hof lebt Schneewittchen jetzt im Verborgenen. Der Apfel, dessen Rot und Weiß farblich die Eingangsszene wiederholt, kann eine Beziehung darstellen, in der Eitelkeit das Leben vergiftet. Nach Eugen Drewermann ist das Ausspucken des Apfels die endgültige Befreiung der unreifen Fixierung von der oralen Stufe. Die Unzugänglichkeit, aber Klarsichtigkeit des Glassarges, als Bild auf Eis gelegter Entwicklung oder Beziehung in narzisstischer Zurschaustellung eigenen Leids, ruft doch nach Erlösung. Der Prinz gleicht dem Ich, das die gestörte Beziehung zum Unbewussten wiederbelebt. Die Königin repräsentiert nicht gelebte Individuation wider bessere Ahnung, weshalb zum Schluss nur Angst bleibt. Ihre Kühle trifft auf glühende Hitze, womit die Grausamkeit fortbesteht. Homöopathen verglichen Teile des Märchens mit Silica, Cuprum, Agaricus bzw. Lachesis. Ein Psychiater versteht es im Zusammenhang mit gefährlichem Schlafmittelgebrauch. Wilhelm Salber analysiert das Sich-Spiegeln im Märchen im Sinne seiner psychologischen Morphologie als Symbol notwendiger Brechungen menschlichen Handelns. Für Regina Kämmerer sind die glühenden Eisenschuhe der Königin das Echo ihres glühenden Hasses mit eisernem Willen, „… und wenn es mein eigenes Leben kostet“ – die absolute Gerechtigkeit des Märchens. Der Psychotherapeut Jobst Finke erwähnt das Märchenmotiv des Todesschlafs als mögliche Metapher für die Einengungen in schwerer Depression. Die sieben Zwerge, die abends von der Arbeit kommen und denen sie den Haushalt führt, könnten das Väterliche sein, zu dem die Tochter flieht, oder aber die fürsorgliche Seite der neidischen Mutter. Ein solches Mädchen könnte magersüchtig werden, um nicht mit der Mutter als Frau zu rivalisieren. Eugen Drewermann zeigt die drei begleitenden Tiere beim Schneewittchen mit den drei Eigenschaften auf, die eine Weisheit jenseits der menschlichen Grenzen vermitteln sollen – die Eule steht für die Weisheit, der Rabe für die Vorsicht und die Taube für die Güte.

Genese der Grimmschen Fassung

Der Stoff des Märchens Schneewittchen und die sieben Zwerge ist geprägt von der Plastizität, die sich aus einer langen multikulturellen, sowohl mündlichen als auch schriftlichen Erzähltradition bilden kann.

Als die Brüder Grimm 1812 ihre erste Fassung publizierten, lag in Buchform allein eine mehr sagen- als märchenhafte Fassung unter dem Titel Richilde vor, die Johann Karl August Musäus 1782 im 1. Band seiner Volksmärchen publiziert hatte.

Die Brüder Grimm haben mehrere Versionen des Märchens zusammengesucht, den Wortlaut verbunden und ihn teilweise verkürzt. In der ersten Ausgabe von 1812 ist die Königin die leibliche Mutter. Schneewittchen erwacht, als ihr ein Diener des Prinzen einen Schlag in den Rücken versetzt, aus Ärger, dass er das tote Mädchen den ganzen Tag herumtragen muss. Darüber hinaus gibt es viele kleinere Unterschiede wie die ausdrücklich erwähnten roten Backen des Mädchens oder das gemeinsame Mahl mit dem Prinzen.

In zwei nicht veröffentlichten Versionen lässt die Königin das Kind auf einer Kutschfahrt im Wald aussteigen, um sich Rosen pflücken zu lassen oder um ihren Handschuh aufzuheben, und fährt dann weg (ähnlich wie in Hänsel und Gretel). In der einen Version ist es der Vater, der sich das Mägdlein wünscht, als sie an drei Schneehaufen, drei Gruben voll Blut und drei Raben vorbeifahren. Als Herkunft der Grimmschen Fassungen werden Marie Hassenpflug, ferner Einflüsse von Ferdinand Siebert und Albert Ludewig Grimm (in Des Knaben Wunderhorn, 1809) vermutet. Die Initiation des Schneewittchen-Märchens durch die Blutstropfen der echten Mutter entspricht dem norddeutschen Märchen Vom Machandelbaum nach dem Maler Philipp Otto Runge.

Laut Kavan gliedert das Märchen sich in zwei Teile, die jeweils mit einem Ortswechsel und einer Veränderung der Lebenssituation der Heldin enden. Ein Teil kann fehlen, oft die wunderbare Empfängnis am Anfang, oder es folgt ein dritter Teil mit weiteren Verfolgungen der Wöchnerin oder mit der Beschuldigung, sie habe Tiere geboren. Hauptthema ist Schneewittchens bewegende Schönheit. Das Märchen ist in ganz Europa belegt, aber auch in Afrika, Arabien, im Kaukasus und der Türkei, vereinzelt auch bei Jakuten und Mongolen. Herleitungen aus der Antike überzeugen nicht; auch Shakespeares Drama Cymbeline oder Basiles Märchen La schiavottella haben nur Einzelmotive davon. Die Totenwache bei der Geliebten begegnet bei König Harald Schönhaar, Karl dem Großen mit seiner Frau Fastrada und Marie de Frances Lai Eliduc.

Variationen

Mündliche Überlieferungen sind schon früh in fast allen Völkern Europas nachweisbar. Die „sieben Zwerge“ gehören zu einer hessischen Variante. Es waren oft sieben Räuber, aber auch Drachen oder Riesen. Besonders verbreitet war das Märchen in Italien; dort fallen die Blutstropfen etwa auf Marmor oder Käse.

Das Motiv, den Mord am eigenen Kind in der Wildnis in Auftrag zu geben und zum Beweis Organe zu verlangen, woraufhin der angeheuerte Mörder stattdessen Tiere tötet, taucht auch in Tausendundeine Nacht (224. Nacht) auf. In Sonne, Mond und Thalia schlachtet der Koch ein Tier und nicht, wie von der eifersüchtigen Königin dem Koch befohlen, die beiden vom König gezeugten Zwillinge einer Nebenbuhlerin.

Dichterisch und motivisch sind einige Erzählvarianten von Schneewittchen bemerkenswert: das griechische Märchen Myrsina in der Sammlung von Georgios A. Megas, das italienische Märchen Bella Venezia, herausgegeben von Italo Calvino, das schottische Märchen Goldbaum und Silberbaum, erzählt von Joseph Jacobs, das armenische Märchen Nourie Hadig, gesammelt von Susie Hoogasian-Villa, das russische Zaubermärchen Das Zauberspiegelchen aus der Sammlung von Alexander Afanassjew und das italienische Märchen Die Küchenmagd von Giambattista Basile. In eigentümlicher Ambivalenz zwischen Schneewittchenmotiven einerseits und Märchenmotiven aus Die sieben Raben und Andersens Kunstmärchen Die zwölf Schwäne andererseits bewegt sich ein norwegisches Märchen: Die zwölf wilden Enten in der Märchensammlung von Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe. Vgl. in Giambattista Basiles Pentameron II,8 Die kleine Sklavin, IV,9 Der Rabe, V,9 Die drei Zitronen.

Rezeption

Albert Ludwig Grimm schrieb eine Dramatisierung (1809). Ludwig Aurbacher publizierte eine in ein anderes Märchen eingeschachtelte Kurzform.

Puschkin

Alexander Sergejewitsch Puschkins Versfassung Märchen von der toten Zarentochter und den sieben Recken (1833) soll zum Teil von Grimm abhängig sein. Es bezieht sich in den Motiven jedoch auf die polnische Schneewittchenvariante, gesammelt von A.J. Gliński in Baśni powiesci i gawędy ludowe 1–4, Wilna 1862 Nr. 7 Bd. 1: Von dem redenden Spieglein und der in Schlaf versenkten Prinzessin (O zwierciadełku gadającem i o uśpionej królewnie) Diese Version erzählt im Grunde das gesamte Märchen, jedoch mit zahlreichen Unterschieden zur Grimmschen Version:

  • Schneewittchen wird nicht als solches bezeichnet, sondern ist eine namenlose Prinzessin
  • Statt zu sieben Zwergen flüchtet sie zu sieben Rittern. Dort fehlen die Episoden mit dem geschnürten Mieder und dem vergifteten Kamm. Die Ritter gehen auf die Jagd statt in ein Bergwerk und würden das Mädchen gerne selbst ehelichen, geben sich aber mit ihrer Freundschaft zufrieden
  • Im Wald soll das Mädchen statt von einem Jäger von einer Kammerfrau getötet werden; der Mordanschlag im Haus der Ritter wird von ihr im Auftrag der Königin als Wiedergutmachung für ihren Betrug beim ersten Mordauftrag verübt
  • Die Heldin ist mit dem Prinzen, der sie am Ende rettet, bereits aus der Zeit im Königsschloss verlobt
  • Die böse Königin stirbt vor Gram, schon wieder nicht die Schönste zu sein

Ernst Ludwig Rochholz

Ernst Ludwig Rochholz veröffentlichte im Jahr 1856 eine kurze Erzählung unter dem Titel Der Tod der sieben Zwerge. Darin übernachtet ein Bauernmädchen bei sieben Zwergen, die sich streiten, wer es zu sich ins Bett nehmen darf. Als noch eine Bauersfrau hereinwill, schickt das Mädchen sie weg. Die Bäuerin schimpft und kommt mit zwei Männern zurück, die die Zwerge erschlagen.

Walser und Holliger

Robert Walser verfasste 1899, erst 21 Jahre alt, das Dramolett Schneewittchen, das 1901 in der Zeitschrift Die Insel veröffentlicht wurde. Darin setzen sich Schneewittchen, die Königin und der Prinz nach Schneewittchens Errettung aus dem Sarg mit der Märchenerzählung auseinander und sehen die Geschehnisse und ihre Rolle dabei nun völlig anders.

Heinz Holliger benutzte Walsers Text 1997/98 mit nur geringfügigen Anpassungen als Libretto für seine Oper Schneewittchen.

Babbitt, Lefler, Nielsen, Rackham und Stokes

Schneewittchen ist unerschöpfliche Inspirationsquelle der bildenden Kunst: Marianne Stokes gestaltet ca. 1880 im bildlichen Querformat die Todesthematik: Schneewittchen im weißen Glassarg. Sie nimmt in ihrem Bild formal Bezug auf die Märchenfarben Schwarz, Weiß und Rot. Im Wiener Jugendstil um 1900 entwickelt Heinrich Lefler zusammen mit Joseph Urban für die Reihe Bilderbogen für Schule und Haus eine dem Comic ähnliche Form der Märchenillustration: So kombiniert Lefler 1905 synoptisch zeichnend acht wichtige Szenen des Schneewittchen-Märchens in einem einzigen Bild mit der verbindenden Struktur einer ornamentalen Rahmung. Arthur Rackham verbildlicht 1909 die leitmotivische Märchen-Szene, in der die heimkehrenden Zwerge das bewusstlose Schneewittchen finden. Kay Nielsen taucht 1925 Schneewittchens Scheintod in eine surreale Schneewelt aus zerfließenden Formen und fahlen Farben der Mitternachtssonne. Ideelle Schlüsselbedeutung hat das Schneewittchen-Wandbild der Comic-Künstlerin Dinah Gottliebova Babbitt von 1942.

Weitere Adaptionen

Donald Barthelmes Snow White führt sieben Fensterputzern in Manhattan den Haushalt (1967). In Michael Kumpes Gedicht Schneewittchen von 1975 hat es keine Lust, dem Prinzen wie den Zwergen den Haushalt zu machen (Sie sprach: „… Das ist mir über. Ich gehe jetzt, mein Lieber …“), und wartet auf moderne Leute. Iring Fetscher deutet Schneewittchen 1972 in seinem satirischen Märchen-Verwirrbuch mit ironisch-sexualpsychologischem Bezug auf eine Inzest-Problematik als marxistisch orientierte Klassenkämpferin, die sich nicht Zwergen, sondern einem bärtigen Partisanenkollektiv angeschlossen hat. Der Spiegel wird zur königlichen Geheimpolizei und nach der erfolgreichen Erstürmung des Schlosses trägt Schneewittchen später noch viel zur Emanzipation der Frauen bei. Das kleinere Übel, eine Kurzgeschichte aus dem Buch Der letzte Wunsch und Teil der Geralt-Saga des polnischen Autors Andrzej Sapkowski, stellt eine grimmige Persiflage des Schneewittchen-Stoffes dar. In Striebers Roman Cat Magic ersteht die Schöne wie Schneewittchen aus dem Sarg. In Emma Donoghues Tale of the Apple versöhnen sich die Frauen, der Apfel war nur sauer. Johann-Friedrich Konrad lässt die tote Stiefmutter anderen Hexen erzählen, wie das verwöhnte Kind sie vor dem Vater und im Knabenhort hinter dem Siebengebirge als Mörderin hinstellte. Irmgard Stepphuhns Gedicht lässt Schneewittchen im Glassarg erstarren. Katja Viehmann fingiert einen Brief des Sanatoriumsleiters an die Stiefmutter, der jeden Handlungszug als Teil von Schneewittchens wahnhafter Störung darstellt, es liege oft in fremden Betten, was kleinwüchsige Pfleger als persönliche Zuwendung auslegen könnten, deshalb habe es jetzt ein Glaszimmer, wo es sich tot stelle – ein Thronfolgekonflikt wird angedeutet. Julia Veihelmann und Werner Heiduczek schrieben Parodien. Ein Manga erschien 2009 von Kei Ishiyama in Grimms Manga (Band 2), auch in Kaori Yukis Ludwig Revolution von 1999 kommt Schneewittchen vor (Band 1). In Karen Duves Zwergenidyll erzählt der Zwerg, wie er von der Schicht krank machte, um Schneewittchen beim Putzen zu vergewaltigen. Es wird dann vom Prinzen zum Stallknecht durchgereicht, und wenn es wieder eine Bleibe braucht, weiß es jetzt, was man von ihm erwartet. Marissa Meyer erzählt das Märchen neu (Winter, 2015).

Äußerungen der Brüder Grimm lassen schließen, dass Schneewittchen schon zu ihrer Zeit eines der bekanntesten Märchen war. Besonders der Spiegelvers der Königin wird gern zitiert. So singen Tic Tac Toe im Lied Ich find dich scheiße (1995) über einen Selbstverliebten: „Spieglein, Spieglein an der Wand – wer ist die schönste, klügste, beste hier im ganzen Land?“ In Juli Zehs Roman Spieltrieb (2004) wird die entfremdete, fast erfrorene Frau mit Schneewittchen verglichen. In Krystyna Kuhns Krimi Schneewittchenfalle will die Täterin das Kind im Vergessen halten und mit Schlaftabletten töten. Nele Neuhaus' Schneewittchen muss sterben wurde auch verfilmt. In Haruki Murakamis Roman Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki ist ein Mädchen im Verfolgungswahn wie Schneewittchen, das andere in die Rolle der sieben Zwerge bringt. Jürgen Seibold schrieb Schneewittchen und die sieben Särge (2020). Von C. J. Tudor ist Schneewittchen schläft (2021).

Spielzeug

In der Welt des Spielzeugs und des Designs für Kinder gibt es vielfältige Schneewittchenrezeptionen: Auf große Resonanz sind gestoßen: Die Schneewittchengruppe von Playmobil, Die Schneewittchen-Barbie im gelb-blauen Disney-Kostüm und langen schwarzen Haaren, die handgeschnitzte Holzfigurengruppe Schneewittchen und die sieben Zwerge mit den weichgeschnitzten Kurven von den Ostheimer Figuren und auch die Fingerpuppen zu Schneewittchen und die sieben Zwerge von Käthe Kruse. Überaus beliebt ist außerdem das detailfreudige Schneewittchenhäuschen im Märchenwald in Altenberg.

Skurriles

Das Nachkriegsautomobil Messerschmitt Kabinenroller mit seiner zur Seite abklappbaren Plexiglaskuppel, der Radio-Plattenspieler Braun SK 5 und das in den 1970er Jahren gebaute Automodell Volvo P1800 ES wurden wegen ihres Aussehens Schneewittchensarg genannt. Snøhvit oder Schneewittchen ist auch der Name eines Erdgasfeldes in der Barentssee.

Namen

Im Rosarium in Uetersen wurde 1958 eine Rose aus dem Unternehmen W. Kordes’ Söhne nach Schneewittchen benannt: Die Rose ‚Schneewittchen‘ ist weiß und hat in einigen Erscheinungsformen am Blütenblattrand oder im Blütenkern rosarote Einfärbung.

Orte mit Schneewittchen-Bezug

Ortschaften und Regionen in Deutschland reklamieren einen historischen Bezug zum Ursprung des Märchens für sich und versuchen, ihn touristisch zu nutzen. „Schneewittchenort“ werden mehr oder weniger überzeugend Alfeld (Leine), Bergfreiheit (Bad Wildungen), Langenbach (Weilmünster), Gieselwerder oder Lohr am Main genannt.

Alfeld an der Leine

Vermutet wird die inhaltliche Herkunft des Märchens im südlichen Niedersachsen in den Sieben Bergen, einem Höhenzug im Leinebergland, in dem die Grimms gewandert seien, um sich Märchen erzählen zu lassen. Greift man den Höhenzug als geografischen Hinweis auf, so findet man nordwestlich von ihm den Bergwerksort Osterwald (Salzhemmendorf), den möglichen Arbeitsplatz der ‚sieben Zwerge‘. Dort wurde seit dem 16. Jahrhundert ein Steinkohlenbergwerk (Hüttenstollen Osterwald) betrieben. Glasproduktion, die den Bau eines Glassarges ermöglicht hätte, gab es in der Nähe durch das Lauensteiner Glas. Verlängert man die Linie von Osterwald über die Sieben Berge bei Alfeld (Leine), so kommt man zur Ruine der Stauffenburg (Harz), in der die ‚böse Stiefmutter‘ gewohnt habe. 2002 haben Bürger von Alfeld an der Leine (Aller), das unmittelbar südwestlich der Sieben Berge liegt, in diesen einen Schneewittchenpfad ausgewiesen.

Die Brüder Grimm wanderten allerdings nachweislich niemals in dieser Gegend umher, um Märchen zu sammeln. Das einzige Märchen aus der Alfelder Gegend, das tatsächlich Eingang in die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm gefunden hat, ist Das Waldhaus, das Karl Goedeke in Delligsen aufzeichnete.

Bergfreiheit (Bad Wildungen)

Durch den starken Einfluss der Kassler Märchenerzählerin Marie Hassenpflug auf die Brüder Grimm kann ein hessischer Ursprung begründet sein. Der hessische Heimatforscher Eckhard Sander sieht als Grundlage für den Märchenstoff und die junge Prinzessin das Schicksal der Waldecker Grafentochter Margaretha von Waldeck (1533–1554). Laut Dokumenten im Stadtarchiv Bad Wildungen war sie wegen ihrer großen Schönheit weithin bekannt und hatte eine strenge Stiefmutter. Als sie etwa 16 Jahre alt war, schickte ihr Vater, Graf Philipp IV. von Waldeck, sie an den kaiserlichen Hof von Brabant in Brüssel. Auf diese Weise sollte sie mit einem Prinzen verheiratet werden. Margaretha reiste über das Siebengebirge. Doch es kam zu Schwierigkeiten, als sich mehrere hochrangige Persönlichkeiten wie Graf Lamoral von Egmond und der Thronfolger Philipp um Margaretha bemühten. Ihre Gesundheit wurde zusehends schlechter. Schließlich starb sie am 13. März 1554 im Alter von 21 Jahren. In der Heimatchronik von Waldeck findet man den Vermerk, sie sei vergiftet worden. Eine Vergiftung durch Arsenik – seit der Spätantike das meistverwendete Mordgift – würde auch die zittrige Schrift ihres Testaments erklären. Der Wohnort der sieben Zwerge soll im heute zu Bad Wildungen gehörenden Bergwerksdorf Bergfreiheit gewesen sein, das sich heute Schneewittchendorf nennt. Dass Margaretha blond war, stört hier nicht: In einer früheren Version der Brüder Grimm von 1808 ist Schneewittchens Haar noch „gelb“ (siehe auch das Ölgemälde von Hans Makart weiter oben im Artikel).

Langenbach im Taunus

Auch in dem kleinen mittelhessischen Dorf Langenbach (Weilmünster) findet man historische Anhaltspunkte zu Schneewittchen und den sieben Zwergen, die insbesondere durch lokale Begebenheiten sowie alte Flur- und Gemarkungsnamen gestützt werden. Der Ort liegt an der Hessenstraße, an der gleichen historischen Hauptverbindungsstraße wie der Studienort der Brüder Grimm Marburg. Im Ort selbst wurde früher Bergbau betrieben, im Talgrund gibt es den uralten Gemarkungsnamen „Im Zwerggrund“ mit einem eingearbeiteten ebenen Plateau am Waldrand, wo offenbar in früherer Zeit eine Hütte gestanden haben muss. In älteren Varianten des Märchens (teilweise heute noch in Österreich gebräuchlich) ist auch nicht von einem Glassarg, sondern einem Glasberg die Rede. Der Glasberg versinnbildlichte in heidnischer Zeit eine Totenstätte. Unweit des Zwerggrundes, gewissermaßen einen Steinwurf entfernt, liegt noch heute dieser Glasberg.

Gieselwerder

Gieselwerders Bezug zu Schneewittchen beschränkt sich darauf, dass der Ort an der Deutschen Märchenstraße liegt, von sieben Bergspitzen eingerahmt ist (wenn man „genau nachzählt“) und es dort an der Schnittstelle von Weserbergland und Solling schon seit alten Zeiten Bergbau gab.

Lohr am Main

1985 bemerkten der Apotheker und Pharmaziehistoriker Karl Heinz Bartels und seine beiden Stammtischfreunde im Weinhaus Mehling, der Museumsleiter Werner Loibl und der Schuhmachermeister Helmuth Walch, dass sich in dem Märchen Bezugspunkte zu ihrer Heimatstadt Lohr am Main und deren Umgebung im Spessart finden lassen, und gründeten den Arbeitskreis Fabulologie in Lohr. Nach dem Vorbild von Hans Traxlers Buch „Die Wahrheit über Hänsel und Gretel“, der sogar deswegen verklagt worden war, stellte Bartels sodann die These auf, dass, falls es ein historisches Vorbild für Schneewittchen gebe, dieses eine Lohrerin gewesen sein müsse. Er veröffentlichte 1986 einen Artikel, nicht scherzhaft, War Schneewittchen eine Lohrerin?, in der Zeitschrift ‚Schönere Heimat‘ des bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V. Sein Resümee hat jedoch einen entscheidenden Fehler: das Ölgemälde ‚Die beiden Erthal-Schwestern‘ zeigt nicht Maria Sophia von Erthal, sondern die beiden Kinder von Georg Philipp Valentin von Erthal - Herr auf Leuzendorf und Gochsheim. Bartels untermauerte diese falschen Überlegungen in seiner Publikation von 1990 Schneewittchen – Zur Fabulologie des Spessarts mit sogenannten „wissenschaftlichen Methoden der Fabulologie“: Alles galt es mit historischen Fakten zu belegen und genau zu verorten. Wobei er sehr wichtige Aussagen im Märchen nicht berücksichtigte. In der Zeile 6 und 7 im Märchen steht: „Und wie das Kind geboren war, starb die Königin. Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin.“ Beides passt nicht für Lohr. Auch in dem Buch von 1990, und in der Zweitauflage von 2012, wurde das Ölgemälde dargestellt und fälschlicherweise auf Maria Sophia verwiesen. Alle 3 Veröffentlichungen endeten mit: „Vivat Fabulologia!“ Die Stadt integrierte diese Idee in ihr Tourismuskonzept, indem sie begann, für Lohr als „Schneewittchenstadt“ zu werben.

Bartels „Fabulologie“ zufolge handelt es sich bei Schneewittchens Vorbild um die 1725 in Lohr geborene Maria Sophia Margaretha Catharina von Erthal, die 1796, 61 Jahre vor der letzten und siebten Niederschrift des Märchens durch die Brüder Grimm im Jahr 1857, blind als Jungfrau in Bamberg mit 71 Jahren starb. Ihre Mutter Eva Maria starb nicht bei der Geburt von Maria Sophia, sondern 13 Jahre später (Im Märchen der Brüder Grimm von 1857 steht: Und wie das Kind geboren war, starb die Königin). Ihr Vater, Philipp Christoph von und zu Erthal, war 1719–1748 kurmainzischer Amtmann in Lohr und ab 1740 viel als Gesandter des Erzstifts unterwegs. Er verkehrte ab 1740 in dieser Funktion mit Kaisern und Königen in ganz Europa, wodurch die von Erthals auf die Lohrer wie eine königliche Familie gewirkt hätten. Wobei Philipp Christoph 1739, nach dem Tod seiner ersten Frau Eva Maria, mit seinen Kindern in den fertig gestellten Erthal-Hof nach Mainz zog. Eine Stiefmutter gab es in Lohr nicht. Zwei Brüder, der insgesamt 10 Erthal-Kinder, des angeblichen „Lohrer Schneewittchen“ waren Bischöfe. Der eine, Franz Ludwig, war von 1779 bis 1795 der Fürstbischof von Würzburg und Bamberg. Ein anderer Bruder, Friedrich Karl Joseph, war von 1774 bis 1802 der Kurfürst und Erzbischof von Mainz, und der Fürstbischof von Worms.

Von 1719 bis Ende 1739 war der Familiensitz das Schloss in Lohr. Nach dem Tod von Maria Sophias leiblicher Mutter 1738, heiratete der Vater 1743 Claudia Elisabeth Maria, verwitwete von Venningen, geborene Reichsgräfin von Reichenstein in Augsburg (die Mutter des kurpfälzischen Regierungspräsidenten Carl Philipp von Venningen). Diese sei, laut Werner Loibl, herrschsüchtig gewesen und habe ihre Stellung – Philipp Christoph war nur selten in Lohr – zum Vorteil ihrer Kinder aus erster Ehe ausgenutzt. Wobei im Märchen die Stiefmutter keine Kinder hatte. Und die Kinder von Elisabeth Claudia nicht mit ihr in Mainz lebten, sondern bei ihrem Vormund Johann Friedrich Freiherrn von Degenfeld zu Neuhaus, in Eichtersheim bei Sinsheim. Die häufige Abwesenheit des Vaters ab 1740 auf Grund seiner vielen Auslandsreisen könne die „merkwürdig inaktive“ Rolle des Königs im Märchen erklären, die Theodor Ruf konstatiert. Ab Ende 739 lebte der Vater mit seinen Kindern im Erthaler Hof in Mainz, und nicht mehr in Lohr.

Als wichtigstes Indiz dafür, dass Schneewittchen eine Lohrerin war, nennt Bartels den „Sprechenden Spiegel“ von um 1710, der im Spessartmuseum im Lohrer Schloss ausgestellt wird. Er ist ein Erzeugnis aus der Kurmainzischen Spiegelmanufaktur in Lohr, die ab 1730 als staatlicher Betrieb unter der kurmainzischen Oberaufsicht von Philipp Christoph von und zu Erthal stand. Direktor der kurmainzischen Spiegelmanufaktur war der Franzose Guillaume Brument von Herbst 1794 bis 1759. Der Spiegel von um 1710 soll ein Geschenk von ihm an seine, ab 1743, zweite Frau Claudia sein und ‚spricht‘ wie die meisten Lohrer Spiegel durch seine Sinnsprüche. Die rechte obere Ecke enthält einen Hinweis auf die Selbstliebe („Amour Propre“ heißt übersetzt „Eigenliebe“, auch „Ehrgefühl“ o. „Selbstachtung“), den Loibl mit der Eitelkeit der Stiefmutter im Märchen in Verbindung bringt. Die linke obere Ecke enthält den Text „Pour la Recompense et pour la Peime“, was „Zur Belohnung und zur Strafe“ bedeutet. Die französischen Sprüche auf den Lohrer Spiegeln, lassen sich ganz einfach erklären, da ein Franzose der Direktor der Spiegelmanufaktur war.

Der „wilde Wald“, in dem Schneewittchen mit 7 Jahren ausgesetzt wurde, die Mutter von Maria Sophia lebte immer noch, könnte den Spessart bezeichnen. Der 35 km lange Fluchtweg des 7-jährigen Schneewittchens in einem Tag, „über die sieben Berge“, sei vielleicht ein alter Höhenweg mit 798 Höhenmeter und dichtem Wald, – die sogenannte ‚Wiesener Straße‘. Auf ihm konnte man von Lohr aus über sieben von den Fabulologen genau verortete Spessartberge zu den Silber- und Kupferbergwerken sowie Bleiminen bei Bieber gelangen. Die „sieben Zwerge, die nach Erz hackten und gruben“, könnten kleinwüchsige Bergleute aus dem Biebergrund bzw. zur Arbeit eingesetzte Kinder in den Bergwerken gewesen sein. Der „durchsichtige Sarg von Glas“ und die „eisernen Pantoffel“, in denen die Stiefmutter tanzen musste, hätten sich in den Glashütten bzw. Eisenhämmern des Spessarts herstellen lassen.

Die Brüder Grimm im Spessart werden auch in der Lohrer Schneewittchen Broschüre, als Beweis aufgeführt, dass Schneewittchen aus Lohr stammte. Die Grimm-Brüder waren nie in Lohr. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Marburg regte Freund Clemens Brentano die beiden Brüder 1806 zum Sammeln von Märchen an. Die Märchen bekamen sie ab 1806 aus Kassel, meistens von Frauen.

Olaf Przybilla nimmt Anstoß an Hinweisschildern an der Autobahn A3, durch die „arglose Fahrer“ nach Lohr gelotst werden könnten, um Spuren Schneewittchens zu suchen. Er vermutet eine „Irreführung durch die Behörden“, denn nachweislich sei „alles Fake“.

Musik

Oper, Lied, Ballett

  • ca. 1859 Carl Reinecke Märchenkomposition Schneewittchen für dreistimmigen Frauenchor
  • 1888 Engelbert Humperdinck: Schneewittchen (EHWV 9) – ein Liederspiel nach dem Libretto von Adelheid Wette
  • 1908 vertont Rudolf Ewald Zingel Theodor Storms dramatisierte Schneewittchenfassung,
  • ca. 1912 wird diese noch einmal von Armin Knab in Noten gesetzt, um schließlich
  • ca. 1930 durch Anneliese Seifert eine weitere musikalische Form zu finden.
  • 1936 Francis Poulenc (1899–1963) aus Sept Chansons für gemischten Chor a cappella (FP81 Nr. 1–7) Nr. 1: La Blanche Neige (nach dem Gedicht von Guillaume Apollinaire).
  • 1998 Uraufführung der Oper Schneewittchen nach Robert Walser von Heinz Holliger in Zürich; in den Rollen waren folgende Sänger zu sehen: Juliane Banse – Sopran – Schneewittchen, Cornelia Kallisch – Alt – Königin, Steve Davislim – Tenor – Prinz, Oliver Widmer – Bariton – Jäger, Werner Gröschel – Bass – König, es spielte das Orchester der Oper Zürich unter der Leitung von Heinz Holliger
  • 2005 Ballett von Emilio Aragón: „Blancanieves“ dokumentiert in einem Mitschnitt aus dem Teatro Arriaga Bilbao mit Tamara Rojo in der Titelrolle.
  • 2008 Ballett von Angelin Preljocaj: Blanche-Neige.
  • 2011 Uraufführung der Familienoper „Schneewittchen“ von Marius Felix Lange an der Kinderoper der Oper Köln, als „Blanche-Neige“ 2012 franz. Erstaufführung an der Opéra national du Rhin, 2015 Schweizer Erstaufführung durch Opéra Louise in Koproduktion mit Équilibre-Nuithonie in Fribourg
  • 2014 Oper Robert Ficklscherer nach eigenem Libretto.

Kinderlieder

Diese Lieder nach Reimen sind mündlich überliefert, von meist anonymen Verfassern und selten datierbar:

  • Wisst ihr, das Schneewittchen, / das Prinzesschen klein, / möchte in den Stübchen / bei den Zwergen sein…
  • Schneewittchen (Singspiel) – Eine böse Königin fragt ihr Spieglein leise: / „Sag, ob ich die Schönste bin, / Spieglein wahr und weise.“
  • Schneewittchen (Weise und Satz Gerhard Winterthur) – Die Königin war stolz und schön. / Sie trat vor einen Spiegel hin. / Du Spieglein, Spieglein an der Wand, / wer ist die schönste Frau im Land?

Verschiedenes

1969 veröffentlichte die schwedische Sängerin Agnetha Fältskog eine Single mit dem Titel Snövit och de sju dvärgarna (dt.: Schneewittchen und die sieben Zwerge). 1980 veröffentlichte die Sängerin Gaby Rückert das Album Berührung, darin auch eine Single mit dem Titel Schneewittchen hat’s gut. 2000 nutzte Frank Nimsgern das Schneewittchen-Motiv in seinem Musical SnoWhite. 2001 veröffentlichte die deutsche Rockband Rammstein ein Musikvideo zu dem Titel Sonne mit auffallenden Schneewittchenanspielungen und ironischen Bezügen auf die Disney-Verfilmung von Snow White and the Seven Dwarfs. 2003 wurde von der deutsch-österreichischen Band Chamber auf dem Album Ghost Stories and Fairy-Tales das parodistische Lied The Truth About Snow-White veröffentlicht. 2005 komponierte Roland Zoss zu Schneewittchen die Schweizer Mundart-Märchenserie Liedermärli. 2005 veröffentlichte die deutsche Mittelalter-Rockband Feuerschwanz das Lied Schneewittchen auf ihrem Album Prima Nocte. Dabei persiflieren sie das Märchen, etwa mit Bezügen zur Nekrophilie des Prinzen, sexuellen Gefälligkeiten Schneewittchens an die Zwerge, und ihren Status als „Sexsymbol“. 2010 veröffentlichte die japanische Band Sound Horizon ihre siebente Story-CD unter dem Titel Märchen. Das vierte Lied, Garasu no Hitsugi de Nemuru Himegimi (硝子の棺で眠る姫君, zu Deutsch: „Die im gläsernen Sarg schlafende Prinzessin“), erzählt die Geschichte von Schneewittchen unter dem Thematikschwerpunkt der Todsünde Neid. Auch Faun singt Spieglein, Spieglein.

Filme und Fernsehserien (Auswahl)

Es gibt zahlreiche Verfilmungen von Schneewittchen, darunter Märchenfilme, Zeichentrickfilme, teilweise aber auch Parodien:

Diverse Schauspielerinnen gaben der Schneewittchenrolle im Laufe der Jahre filmische Gestalt: Marguerite Clark (1916); Aimee Ehrlich (1916); Elsie Albert (1917); Elke Arendt (1955); Doris Weikow (1961); Zeynep Değirmencioğlu (1970); Maresa Hörbiger (1971); Irina Iwanowna Alfjorowa (1978); Elizabeth McGovern (1984); Sarah Patterson verbunden mit Nicola Stapleton als Kind (1987); Natalie Minko (1992); Anne Tismer (1996); Monica Keena verbunden mit Taryn Davis als Kind (1997); Marina Aleksandrova (1998); Kristin Kreuk (2001); Cosma Shiva Hagen (2004); Amanda Bynes (2007); Laura Berlin (2009); Ginnifer Goodwin verbunden mit Bailee Madison als Kind (2011–2018); Lily Collins (2012, Spieglein Spieglein); Kristen Stewart verbunden mit Raffey Cassidy als Kind (2012, Huntsman). 2019 spielte Tijan Marei die Hauptrolle.

Literatur

Primärliteratur

  • Guillaume Apollinaire: La Blanche-Neige (Gedicht) aus der Sammlung Alcools von 1913, Paris 2008, ISBN 978-1-4375-2918-0.
  • Ludwig Bechstein: Schneeweißchen (1846), S. 282–293, Stuttgart 1996, ISBN 3-15-009483-6.
  • Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen. Vollständige Ausgabe. Mit 184 Illustrationen zeitgenössischer Künstler und einem Nachwort von Heinz Rölleke. 19. Auflage. Artemis & Winkler / Patmos, Düsseldorf und Zürich 1999, ISBN 3-538-06943-3, S. 297–308.
  • Ernst Kreidolf: Ein Wintermärchen, Zürich, München 1983, ISBN 3-7607-7586-1.
  • Bertold Löffler: Die sieben Zwerge Schneewittchens, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-458-32189-6.
  • Conrad Ferdinand Meyer: Schneewittchen (Gedicht) in Conrad Ferdinand Meyer: Sämtliche Werke in zwei Bänden, Bd. 2, S. 115, Stuttgart 1975.
  • Alexander Sergejewitsch Puschkin: Märchen von der toten Zarentochter, Berlin ca. 1950.
  • Anne Ritter: Schneewittchen in der Wiege (Gedicht von ca. 1898) in Anne Ritter (1865–1921): Gedichte. Clett / Stuttgart / Berlin 1911.
  • Heinz Rölleke (Hrsg.): Die älteste Märchensammlung der Brüder Grimm. Synopse der handschriftlichen Urfassung von 1810 und der Erstdrucke von 1812. Fondation Martin Bodmer, Cologny-Geneve 1975, S. 244–265.
  • Ruth Manning-Sanders: Das Buch von den Zwergen, Zürich 1972, ISBN 3-7976-1167-6.
  • Anne Sexton: Snow-White and the seven Dwarfs in Transformations (Verwandlungen) von 1972 (Gedicht)
  • William Shakespeare: Cymbeline (die Gestalt der Imogen trägt Züge von Schneewittchen), Cymbeline in William Shakespeare: Gesamtwerk/Complete Edition in sechs Bänden übersetzt von Ludwig Tieck und August Wilhelm Schlegel, hrsg. von Levin Ludwig Schücking, Augsburg 1996.
  • Theodor Storm (Hrsg. von Peter Goldammer): Schneewittchen in Werke in vier Bänden, Bd. 1, Berlin und Weimar 1967.
  • Robert Walser: Märchenspiele – Aschenbrödel, Schneewittchen, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-458-19191-7.
  • Blutrot, schneeweiß, rabenschwarz in Französische Feenmärchen aus einer 1718 anonym erschienenen Sammlung übersetzt von Hans Wolfgang Funke, S. 27–30, Leipzig 1988, ISBN 3-379-00325-5.

Sekundärliteratur

  • Karl Heinz Bartels: Neue Erkenntnisse über Hänsel und Gretel, Ein Beitrag zur Fabulologie des Spessarts und zum Jahr der Gebrüder Grimm. In: Main Echo-Lohrer Echo. Lohr a. Main, 13. April 1985.
  • Karl Heinz Bartels: War Schneewittchen eine Lohrerin? Zur Fabulologie des Spessarts. In: Schönere Heimat, Bayerischer Landesverband für Heimatpflege e.V.. 75. Jahrgang, (München) 1986, Heft 2, S. 392–396.
  • Karl Heinz Bartels: Schneewittchen. Zur Fabulologie des Spessarts. Buchhandlung von Törne, Lohr a. Main 1990, ISBN 3-9800281-4-3.
  • Karl Heinz Bartels: Schneewittchen – Zur Fabulologie des Spessarts. 2., ergänzte Auflage. Geschichts- und Museumsverein Lohr a. Main, Lohr a. Main 2012, ISBN 978-3-934128-40-8.
  • J. F. Grant Duff: Schneewittchen – Versuch einer psychoanalytischen Deutung. In: Wilhelm Laiblin (Hrsg.): Märchenforschung und Tiefenpsychologie. Darmstadt 1969, S. 88–99. (Zuerst erschienen in: Imago, Zeitschrift für Psychoanalytische Psychologie, ihre Grenzgebiete und Anwendungen. Band 20, 1934, S. 95–103).
  • Barbara Grimm: Testament und Nachlassverzeichnis Maria Sophia Katharina Margaretha von Erthals im Stadtarchiv Bamberg. In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Lohr und des Raumes Lohr. Ausgabe 5, 2016, S. 149–203.
  • Heinz-Albert Heindrichs, Ursula Heindrichs (Hrsg.): Die Zeit im Märchen. Im Auftrag der Europäischen Märchengesellschaft. Kassel 1989, ISBN 978-3-87680-354-8.
  • Mathias Jung: Schneewittchen – Der Mutter-Tochter-Konflikt. Eine tiefenpsychologische Interpretation. 2003, ISBN 978-3-89189-104-9.
  • Wulf Köhn: Vorsicht Märchen! – Wie Schneewittchen nach Alfeld kam. 2002, ISBN 978-3-935928-03-8.
  • Bernhard Lauer: Wem gehört „Sneewittchen“? Ein Beitrag zur Verortung von Märchenstoffen und zur Herausbildung von Stereotypen. In: Zwischen Identität und Image. Die Popularität der Brüder Grimm und ihrer Märchen in Hessen (= Hessische Blätter für Volk- und Kulturforschung. Neue Folge, Band 44–45). Jonas-Verlag, Marburg 2009, S. 390–425.
  • Werner Loibl: Der Vater der fürstbischöflichen Erthals - Philipp Christoph von und zu Erthal (1689-1748). [Und der Vater von Maria Sophia Katharina Margaretha von Erthal]. Aschaffenburg 2016, ISBN 978-3-87965-126-9.
  • Theodor Ruf: Schneewittchen wie es wirklich wa(h)r: Die Schöne aus dem Glassarg. Schneewittchens wirkliches und märchenhaftes Leben. Königshausen & Neumann, Würzburg 1995.
  • Eckhard Sander: Schneewittchen, Märchen oder Wahrheit, ein lokaler Bezug zum Kellerwald. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 1994, ISBN 3-86134-163-8.
  • Wolfdietrich Siegmund: Antiker Mythos in unseren Märchen. Im Auftrag der Europäischen Märchengesellschaft. Kassel 1984, ISBN 978-3-87680-335-7.
  • Wolfgang Vorwerk: Das „Lohrer Schneewittchen“. Zur Fabulologie eines Märchens. PDF von März 2016. 13 Seiten.Das 'Lohrer Schneewittchen': Zur Fabulologie eines Märchens
  • Klaus Weyer: Es war einmal ... KEIN Schneewittchen aus Lohr am Main. In: Märchenspiegel. Jahrgang 34, 2023, Heft 1, S. 48–56.
Commons: Schneewittchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Schneewittchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikisource: Schneewittchen – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Brüder Grimm: Sneewittchen (1857) auf Wikisource.
  2. Brüder Grimm: Schneewittchen. In: Projekt Gutenberg-DE. Abgerufen am 11. Oktober 2020.
  3. Brüder Grimm: Schneewittchen. In: Projekt Gutenberg-DE. Abgerufen am 11. Oktober 2020. In der Ausgabe letzter Hand der Brüder Grimm von 1857 lautet das Zitat: „hätt ich ein Kind so weiß wie Schnee, so roth wie Blut, und so schwarz wie das Holz an dem Rahmen.“ (Sneewittchen (1857) auf Wikisource).
  4. Das Weiße wird nicht ausdrücklich als Hautfarbe genannt, vgl.: „Bald darauf bekam sie ein Töchterlein, das war so weiß wie Schnee, so roth wie Blut, und so schwarzhaarig wie Ebenholz, und ward darum das Sneewittchen (Schneeweißchen) genannt.“ (Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1857). Göttingen 1857, S. 264.); „Da wollten sie es begraben, aber es sah noch so frisch aus wie ein lebender Mensch, und hatte noch seine schönen rothen Backen.“ (ebd., S. 271.)
  5. Diese Situation spiegelt sich in den Märchenversionen von Goldlöckchen und die drei Bären wider – Eine alte Frau, in Versionen seit Joseph Cundall ein kleines Mädchen (Goldlöckchen), kommt hier, wie Schneewittchen, in ein einsames Waldhäuschen und nascht von den unterschiedlich großen Schüsseln, probiert alle Stühle und alle Betten. Schneewittchens Art des Probierens hat noch den ethischen Hintergrund des gerechten Teilens, ein Aspekt, der bei Goldlöckchens kindlich-spontanem Vorgehen keine Rolle spielt und beim Verhalten der alten, bösartigen Frau, die nur von Gier getrieben wird, ebenfalls fehlt. Das Haus wird nicht von sieben Zwergen, sondern von drei Bären bewohnt.
  6. Caroline Thompson: Snow White 2001, mit Miranda Richardson und Kristin Kreuk, hier wird die Metaphorik von den sieben Zwergen und den sieben Wochentagen noch ausgeweitet auf das Motiv der sieben Farben des Regenbogens
  7. Robert Ranke-Graves: Die weiße Göttin – Sprache des Mythos, S. 306–321 und S. 339, Reinbek bei Hamburg 2002, ISBN 3-499-55416-X
  8. Diese Überlegung wird auch von Hedwig von Beit geteilt und ausgeweitet.(Vgl.: Hedwig von Beit: Symbolik des Märchens. Bern 1952, S. 259) Sie verbindet daneben – weniger einleuchtend – noch Verschiedenes mit der magischen Siebenzahl der Zwerge: Entstehung der Seele beim siebten Lachen des Urgottes, sieben Metalle, sieben Vokale, sieben Tonstufen und die Zahl Sieben als seelische Brücke zur Wandlung und zur seelischen Stabilität im Symbol der abgerundeten Zahl – der Acht.
  9. Einen weiteren Hinweis darauf, dass mit den sieben Zwergen hinter der sieben Bergen eine zeitliche Größe gemeint ist, bieten einige Schneewittchenvarianten: Im griechischen Märchen Myrsina flüchtet die Schneewittchen entsprechende Myrsina zu zwölf Brüdern, die die zwölf Monate verkörpern; Myrsina spielt hier metaphorisch den dreizehnten Monat des Mondjahres als kleine Schwester zu den zwölf, die Monate des Sonnenjahres verkörpernden Brüdern. Im armenischen Märchen Nourie Hadig kommt Nourie nicht zu sieben Zwergen, sondern zu einem Haus mit sieben Zimmern; im letzten Zimmer findet sie einen im Koma liegenden Prinzen, der sieben Jahre schläft und von Nourie gepflegt wird.
  10. Robert Ranke-Graves: Die weiße Göttin – Sprache des Mythos, S. 474, Reinbek bei Hamburg 2002, ISBN 3-499-55416-X
  11. Lutz Röhrich: … und wenn sie nicht gestorben sind …, Anthropologie, Kulturgeschichte und Deutung von Märchen. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2002, ISBN 3-412-11201-1
  12. Tomi Ungerer: Tomi Ungerer’s Erzählungen für Erwachsene., München 192, ISBN 3-453-05598-5
  13. Rudolf Meyer: Die Weisheit der deutschen Volksmärchen. Urachhaus, Stuttgart 1963, S. 217, 221–222.
  14. Eugen Drewermann: Schneewittchen: Märchen Nr. 53 aus der Grimmschen Sammlung. In der Reihe Grimms Märchen tiefenpsychologisch gedeutet, Zürich 1998. ISBN 3-530-40021-1
  15. Drewermann, Eugen: Landschaften der Seele oder Wie wir Mann und Frau werden Grimms Märchen tiefenpsychologisch gedeutet, Patmos Verlag, 2015, S. 158
  16. Theodor Seifert: Schneewittchen. Das fast verlorene Leben. 8. Auflage. Kreuz, Zürich 1992, ISBN 3-268-00009-6 (zuerst 1983; Reihe Weisheit im Märchen).
  17. Herbert Pfeiffer: Die Umwelt des kleinen Kindes und seine Arznei. In: Uwe Reuter, Ralf Oettmeier (Hrsg.): Die Wechselwirkung von Homöopathie und Umwelt. 146. Jahrestagung des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte. Erfurt 1995, S. 46–64.
  18. Bernhard Schmid: Cuprum metallicum. „Spieglein, Spieglein an der Wand …“ In: Documenta Homoeopathica. Band 16. Verlag Wilhelm Maudrich, Wien / München / Bern 1996, S. 107–114.
  19. Martin Bomhardt: Symbolische Materia medica. 3. Auflage. Verlag Homöopathie + Symbol, Berlin 1999, ISBN 3-9804662-3-X, S. 53, 512, 1235.
  20. Wolfgang Barck: Homöopathische Psychiatrie und Psychotherapie. 2. Auflage. Grundlagen und Praxis, Leer 2013, ISBN 978-3-937268-38-5, S. 144–147.
  21. X. Pommereau, J. M. Delile, E. Caule: Hypnotic overdoses and fairy tales: Snow White and the uses of disenchantment. In: Suicide & life-threatening behavior. Band 17, Nummer 4, 1987, S. 326–334, PMID 3424400.
  22. Wilhelm Salber: Märchenanalyse (= Werkausgabe Wilhelm Salber. Band 12). 2. Auflage. Bouvier, Bonn 1999, ISBN 3-416-02899-6, S. 72–76.
  23. Regina Kämmerer: Märchen für ein gelingendes Leben. KVC-Verlag, Essen 2013, S. 129–130.
  24. Jobst Finke: Träume, Märchen, Imaginationen. Personzentrierte Psychotherapie und Beratung mit Bildern und Symbolen. Reinhardt, München 2013, ISBN 978-3-497-02371-4, S. 154, 157, 193, 198-199, 208-209.
  25. Drewermann, Eugen: Landschaften der Seele oder Wie wir Mann und Frau werden Grimms Märchen tiefenpsychologisch gedeutet, Patmos Verlag, 2015, S. 144
  26. Ernst Böklen: Sneewittchenstudien 1 und 2; – fünfundsiebzig Varianten im engen Sinn; Leipzig 1910.
  27. Richilde, auf zeno.org
  28. Heinz Rölleke (Hrsg.): Die älteste Märchensammlung der Brüder Grimm. Synopse der handschriftlichen Urfassung von 1810 und der Erstdrucke von 1812. Fondation Martin Bodmer, Cologny-Geneve 1975, S. 244–265.
  29. Im Vergleich dazu Die sieben Raben
  30. Christine Shojaei Kawan: Schneewittchen. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 12. de Gruyter, Berlin / New York 2007, ISBN 978-3-11-019936-9, S. 129–140.
  31. Lutz Röhrich: …und wenn sie nicht gestorben sind
  32. Georgios A. Megas: Griechische Volksmärchen übertragen von Inez Diller, S. 39–45, Wien 1965.
  33. Italo Calvino: Die Braut die von Luft lebte und andere italienische Märchen aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber. Mit einer Einführung von Paul-Wolfgang Wührl. Vignetten von Susanne Janssen, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7632-4234-1
  34. Joseph Jacobs: English fairy tales / Englische Märchen übersetzt von Helga und Kristof Wachinger, Helga und Kristof, München 1988, ISBN 3-423-09008-1
  35. Susie Hoogasian-Villa: 100 Armenian Tales collected and edited by Susie Hoogasian-Villa, S. 84–91, Detroit 1966
  36. Alexander Afanassjew: Das goldmähnige Pferd – Russische Zaubermärchen, übersetzt von Barbara Heitkam u. Marlene Milack, Hrsg. Franziska Martynowa mit Illustrationen von Iwan Bilibin, Leipzig 1988, S. 198–208, ISBN 3-379-00256-9
  37. Giambattista Basile: Italienische Märchen – Der Pentamerone. Hrsg. von Walter Boehlich, S. 247–254, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-86150-140-6
  38. Peter Christen Asbjørnsen, Jørgen Moe: Norwegische Märchen aus dem Norwegischen von Friedrich Bresemann, S. 161–168, Nördlingen 1985, ISBN 3-921568-29-3
  39. Christine Shojaei Kawan: Schneewittchen. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 12. De Gruyter, Berlin / New York 2007, ISBN 978-3-11-019936-9, S. 129–140.
  40. vgl. Ernst Böklen: Sneewittchenstudien – Erster Teil, Leipzig 1910 S. 53f.
  41. Das Lumpengesindel, auf märchenbasar.de
  42. surlalunefairytales.com (Memento des Originals vom 3. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. – Die Seite bietet umfangreiche Hinweise auf Umsetzungen des Schneewittchenstoffs in Krimi und Belletristik unter Adaptions auf SurlaLuneFairytales.de – u. a. die auch ins Deutsche übertragenen Geschichten von Tanith Lee: Rot wie Blut oder Weiß wie Schnee.
  43. Ernst Böklen: Sneewittchenstudien – 82 Varianten im engeren Sinn – Verhältnis zu nächstverwandten Typen – Mischformen – Verwandtschaftsübersicht. Leipzig 1915; erschienen in Mythologische Bibliothek (hrsg. von der Gesellschaft für vergleichende Mythenforschung III. Band Heft 2 und VI. Band Heft 3); Rochholz’ Der Tode der sieben Zwerge in Kurzfassung bei Böklen S. 174 – Rochholz’ Schneewittchenkrimi erscheint auch bei Lutz Rörich:… und wenn sie nicht gestorben sind …, Anthropologie, Kulturgeschichte und Deutung von Märchen. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2002, ISBN 3-412-11201-1.
  44. Abbildung auf dieser Seite
  45. Im Original des Kölner Wallraf-Richartz-Museums ist der leichte, auf der hiesigen Abbildung sichtbare Grün-Stich des Schneewittchenbildes von Marianne Stokes nicht vorhanden.
  46. Hier wird nur das Bild aus dem Mittelfeld gezeigt. Urban und Lefler scheinen dieses Bild zusammen entwickelt zu haben.
  47. Und eine weitere Abbildung des Lefler-Bildes von Schneewittchen mit allen Bildfeldern.
  48. Arthur Rackham (1867–1939) in The Fairy Tales of the Brothers Grimm. Übersetzt in das Englische von Edgar Lucas, Constable & Company, London 1909. surlalunefairytales.com (Memento des Originals vom 9. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  49. Kay Nielsen (1886–1957) in Hansel and Gretel and Other Stories by the Brothers Grimm. Hodder and Stoughton, London 1925. Snow Drop (Snow White and the Seven Dwarfs) by Kay Nielsen Illustration 1 of 1. surlalunefairytales.com, abgerufen am 31. Januar 2023..
  50. Dinah Gottliebova Babbit (1923–2009) (auch Dina Babbitt- z. B. im englischen Wikipedia) überlebte mit Hilfe dieses Schneewittchenbildes: Sie wurde auf Grund ihrer sich in dem Schneewittchenbild manifestierenden Begabung gezwungen, Opfer im Lager zu malen. Überleben durch Talent | Schneewittchens Albtraum, auf sueddeutsche.de
  51. Christine Shojaei Kawan: Schneewittchen. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 12. De Gruyter, Berlin / New York 2007, ISBN 978-3-11-019936-9, S. 129–140.
  52. Michael Kumpe: Schneewittchen. In: Texte und Materialien für den Unterricht. Grimms Märchen – modern. Prosa, Gedichte, Karikaturen. Reclam, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-015065-8, S. 20.
  53. Iring Fetscher: Wer hat Dornröschen wachgeküßt? Das Märchen-Verwirrbuch. mit den Grimmschen Original-Märchen und 13 Collagen von Helga Ruppert-Tribian, Claassen Verlag, Hamburg / Düsseldorf 1972, 218 Seiten, ISBN 3-546-42723-8
  54. Whitley Strieber: Cat Magic. Crossroad Press, Hertford 1987, ISBN 978-1-951510-60-2, S. 319.
  55. Emma Donoghue: The Tale of the Apple. In: Kissing the Witch. Old Tales in New Skins. Harpercollins, New York 1997, ISBN 0-06-027575-8, S. 43–58.
  56. Johann-Friedrich Konrad: Schneewittchens Mutter erzählt. In: Texte und Materialien für den Unterricht. Grimms Märchen – modern. Prosa, Gedichte, Karikaturen. Reclam, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-015065-8, S. 21–25.
  57. Irmgard Stepphuhn: Schneewittchen. In: Texte und Materialien für den Unterricht. Grimms Märchen – modern. Prosa, Gedichte, Karikaturen. Reclam, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-015065-8, S. 25–26.
  58. Katja Viehmann: Schneewittchen im Sanatorium. In: Texte und Materialien für den Unterricht. Grimms Märchen – modern. Prosa, Gedichte, Karikaturen. Reclam, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-015065-8, S. 26–30.
  59. Julia Veihelmann: Abgründe. Werner Heiduczek: Die traurige Geschichte von Schneewittchen. In: Die Horen. Bd. 1/52, Nr. 225, 2007, ISSN 0018-4942, S. 11–12, 69–75.
  60. Karen Duve: Grrrimm. Goldmann, München 2014, ISBN 978-3-442-47967-2, S. 7–32.
  61. Christine Shojaei Kawan: Schneewittchen. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 12. De Gruyter, Berlin / New York 2007, ISBN 978-3-11-019936-9, S. 134.
  62. Krystyna Kuhn: Schneewittchenfalle. Arena. Würzburg 2007, ISBN 978-3-401-06085-9.
  63. Der Märchenwald. maerchenwald-altenberg.de, abgerufen am 19. November 2019.
  64. Wolfgang Dehm: Rallye auf Schneewittchens Spuren. In: Main-Post, 1. September 2017, abgerufen am 1. Juli 2023.
  65. Bernhard Lauer: Wem gehört „Sneewittchen“? Ein Beitrag zur Verortung von Märchenstoffen und zur Herausbildung von Stereotypen. In: Zwischen Identität und Image. Die Popularität der Brüder Grimm und ihrer Märchen in Hessen. Hessische Blätter für Volk- und Kulturforschung (NF) 44–45, Jonas-Verlag, Marburg 2009, S. 390–425.
  66. Vgl. Lauer, S. 401.
  67. Alfeld, die Stadt hinter den Sieben Bergen. In: NDR.de. 18. Januar 2022, abgerufen am 6. Dezember 2022.
  68. Eckhard Sander: Schneewittchen, Märchen oder Wahrheit. Ein lokaler Bezug zum Kellerwald. Wartberg Verlag 1994, 96. S.;
    Kirsten Hoehne [Buch, Regie] und Claudia Moroni [Buch]: Schneewittchen und der Mord in Brüssel. ZDF 2005. (= Märchen und Sagen – Botschaften aus der Wirklichkeit, Teil 1) dailymotion.
  69. Schneewittchen starb in Langenbach
  70. Schneewittchen KHM 53 (1857), auf maerchenlexikon.de
  71. https://www.myheimat.de/oberweser/c-kultur/endspurt-fuer-schneewittchen-maerchenhaftes-dorffest-in-gieselwerder_a24332451
  72. Karlheinz Bartels: Schneewittchen, Zur Fabulologie des Spessarts. 2. Auflage (ergänzte Neuauflage). Geschichts- und Museumsverein Lohr a. Main, Lohr a. Main 2012, ISBN 978-3-934128-40-8. – Wolfgang Vorwerk: Das „Lohrer Schneewittchen“: Zur Fabulologie eines Märchens. (PDF) September 2015, abgerufen am 28. Oktober 2016.Lohr & Schneewittchen. In: lohr.de. Abgerufen am 28. Oktober 2016.
  73. Mit der Fußnote: „Und wenn wir wieder Windeier aufschlagen, laden wir sie wieder zum Essen ein.“
  74. Lohr & Schneewittchen. In: lohr.de. Abgerufen am 9. November 2019.Schneewittchen – eine Lohrerin? In: spessartmuseum.de. Abgerufen am 14. November 2014.Johannes Ungemach: Märchenstraße kein lockendes Ziel. (Nicht mehr online verfügbar.) In: mainpost.de. 25. Februar 2014, archiviert vom Original am 31. Oktober 2014; abgerufen am 14. November 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  75. Mirjam Uhrich: Wo das wahre Schneewittchen lebte - und starb. Maria Sophia von Erthal aus Lohr am Main gilt als historisches Vorbild der Märchenfigur der Brüder Grimm. Im Artikel steht: „Maria Sophia wuchs nicht weit von Lohr am Main im Kurmainzischen Schloss in Tauberbischofsheim auf.“ In: Neues Deutschland vom 22. August 2019, S. 14.
  76. Vgl. Bartels, Schneewittchen (FN 58), S. 49 und 59; dort allerdings mit der fälschlichen Angabe des Geburtsjahrs 1729. Zum richtigen Geburtsjahr 1725 siehe Diözesanarchiv Würzburg, Amtsbücher aus Pfarreien 3030, Fiche 16, S. 166.
  77. Werner Loibl: Der Vater der fürstbischöflichen Erthals – Philipp Christoph von und zu Erthal (1689–1748). Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e.V., herausgegeben von Heinrich Fußbahn. Band 64. Aschaffenburg 2016. ISBN 978-3-87965-126-9. Zur Frage Amt- oder Oberamtmann s. Günter Christ: Lohr am Main. Der ehemalige Landkreis. Hrsg. von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Laßleben, Kallmünz 2007, ISBN 978-3-7696-6854-4 (= Historischer Atlas von Bayern. Teil Franken. Reihe 1, Band 34), S. 182/183.
  78. Werner Loibl: Die Schlacht bei Dettingen nach mainzischen Zeitzeugen. Sonderdruck aus: Die Schlacht bei Dettingen 1743, Beiträge zum 250. Jahrestag, Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg e. V., Aschaffenburg 1993, S. 92, Fußnote 19.
  79. Vorbild vor 225 Jahren gestorben | Das fromme Schneewittchen, auf katholische-sonntagszeitung.de
  80. Vgl. den Brief der „Frey Froue von Ehrtal gebohrne Gräffin von Reichenstein“ vom 9. Dezember 1743. Quelle: Hessisches Staatsarchiv Marburg, Reichsritterschaft Kanton Rhön-Werra, Bestand 109/241; erläutert bei Werner Loibl: Schneewittchens herrische Stiefmutter. In: Lohrer Echo, 28. August 1992.
  81. Theodor Ruf: Die Schöne aus dem Glassarg. Würzburg 1995, ISBN 3-88479-967-3, S. 66.
  82. Handblätter für Besucher 215/9/02, Spessartmuseum Lohr a. Main 2002, Abteilung: Glas, Thema: Spiegelkabinett, Text: Leonhard Thomczyk.
  83. Bartels, Schneewittchen (FN 58), S. 56–58; zum ‚Sprechenden Spiegel‘ siehe insbesondere den Restaurierungsbericht von Simone Bretz (unveröffentlicht, Spessartmuseum Lohr), in dem aufgezeigt wird, dass und warum der ‚Sprechende Spiegel‘ in der Lohrer Spiegelmanufaktur hergestellt wurde; zur kurmainzischen Spiegelmanufaktur in Lohr a. Main siehe ausführlich Werner Loibl: Die kurmainzische Spiegelmanufaktur Lohr am Main (1698–1806) und die Nachfolgebetriebe im Spessart. 3 Bände. Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg, Aschaffenburg 2012, ISBN 978-3-87965-116-0, ISBN 978-3-87965-117-7, ISBN 978-3-87965-118-4.
  84. Bartels, Schneewittchen (FN 58), S. 58; zur Herkunft der Spruchweisheiten aus Frankreich, siehe Werner Loibl: Die kurmainzische Spiegelmanufaktur Lohr am Main in der Zeit Kurfürst Lothar Franz von Schönborns (1698–1729). In: Glück und Glas, Zur Kulturgeschichte des Spessarts. München 1984, ISBN 3-921811-34-1, S. 277.
  85. Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 199.
  86. Bartels, Schneewittchen (FN 58), S. 60–61 sowie S. 84 unter Nennung der sieben Berge, über die Schneewittchen flüchtete und über die heute ein „Schneewittchen-Wander-Weg“ von Lohr nach Bieber führt; siehe zum Fluchtweg auch das kurmainzische Försterweistum von 1338/39, das die sehr alte Wieser Höhenstraße erstmals urkundlich erwähnt, abgedruckt bei K. Vanselow: Die Waldbautechnik im Spessart, Berlin 1926, S. 171–180
  87. Bartels, Schneewittchen (FN 58), S. 61–62 mit ausführlichen Literaturangaben.
  88. Authentische Orte laut Brüder Grimm-Gesellschaft e.V.
  89. Irma Hildebrandt, Die Fünf Brüder Grimm, Diederichs, Köln 1984, S. 139.
  90. Wie kamen die Brüder Grimm zu ihren Märchen?, auf ardalpha.de
  91. Olaf Przybilla: Das Schneewittchen aus Lohr am Main - Ein Fall für Fabulologen. Süddeutsche Zeitung am 30. Juni 2023
  92. Klaus Weyer: Es war einmal ... KEIN Schneewittchen aus Lohr am Main. In: Märchenspiegel. Jahrgang 34, 2023, Heft 1, S. 48–56.
  93. Emilio Aragón (Musik), Ricardo Cué (Choreografie und künstlerische Leitung): Branca de neve. In: YouTube. Fundación Stanza, 15. April 2013, abgerufen am 5. Januar 2023 (portugiesisch, komplette Videoaufahme einer Inszenierung am Teatro Arriaga, Bilbao).
  94. Agencias: Tamara Rojo bailará 'Blancanieves', de Emilio Aragón. In: El País. 25. August 2005, abgerufen am 5. Januar 2023 (spanisch).
  95. kindergarten-homepage.de (Memento des Originals vom 5. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Text: Schneewittchen (nach der Melodie: Alle meine Entlein):1. Wisst ihr, das Schneewittchen, das Prinzesschen klein, möchte in den Stübchen bei den Zwergen sein. 2. Näht ihre Röckchen, putzte ihre Schuh' strickte ihre Söckchen ohne Rast und Ruh. 3. Fegte ihre Stübchen mit dem Besen fein, kochte kräftige Süppchen für die Zwergelein. 4. Kommen dann die Zwerge müde heim zur Nacht, ist in ihren Bergen alles Werk vollbracht. 5. Und dann schläft Schneewittchen, das Prinzesschen klein, glücklich in dem Hüttchen bei den Zwergelein.
  96. nostalgie.beepworld.de Text: Schneewittchen (Singspiel) 1. Eine böse Königin fragt ihr Spieglein leise: „Sag, ob ich die Schönste bin, Spieglein wahr und Weise.“ 2. Spieglein sagt: „Das kann nicht sein, hinter hohen Bergen, wohnt Schneewittchen wunderfein bei den sieben Zwergen.“ 3. Da erschrak die Königin, lief viel’ hundert Meilen, wollt wie eine Hökerin zu Schneewittchen eilen. 4. Reichte ihr ein Äpflein dar, wollt die Maid verderben, weil das Äpflein giftig war, musst Schneewittchen sterben. 5. Und die Zwerge hielten Wacht an dem Sarg aus Glase, und mit ihnen Tag und Nacht weinten Reh und Hase. 6. Und in wunderbarer Stund’ kam ein Prinz zum Walde, küsst Schneewittchen auf den Mund, sie erwacht gar balde. 7. Feierte das ganze Land und zum Hochzeitsfeste war’n die sieben Zwerge all’ liebe frohe Gäste.
  97. herbert-fritz.de (Memento vom 25. Oktober 2009 im Internet Archive) Text: Schneewittchen – 1. Die Königin war stolz und schön, stolz und schön. Sie trat vor einen Spiegel hin, Spiegel hin: Du Spieglein, Spieglein an der Wand wer ist die schönste Frau im Land, wer ist die schönste Frau im ganzen Land? 2. Schneewittchen wuchs indes heran, wuchs heran. Der Spiegel aber kündigt an, kündigt an: Frau Königin im Schlosse hier, ihr Kind ist schöner noch als ihr: Ihr Kind ist schöner noch, schöner noch als Ihr! 3. Die Königin auf Rache sann, Rache sann. Den Jäger rief sie alsodann, alsodann: Du Jäger bring es in den Wald; das Herz, die Leber will ich bald; das Herz, die Leber will ich alsobald! 4. Es läuft bis es am Abend findt, Abend findt; Das Haus darin die Zwerge sind, Zwerge sind. Willst Du für uns den Haushalt tun, kannst mit uns essen, mit uns ruhn; kannst mit uns essen und auch mit uns ruhn. 5. Derweilen kam als Krämerin, Krämerin ins Zwergenhaus die Königin, Königin: Du schöne Maid, nimm diesen Kamm, dass ich dich richtig kämmen kann, dass ich dich richtig kämmen kann. 6. Schneewittchen ab'r erholte sich, kam zu sich, das hört’ die falsche Königin, Königin: Sie kam mit einem Apfel dann und reicht dem Mädchen diesen dann und reicht’ Schneewittchen Gift im Apfel dann. 7. Schneewittchen fiel in tiefen Schlaf, tiefen Schlaf. Die Zwerge weinten arg um sie, wachten brav; und legten sie in einen Sarg, der war aus schönstem Glas gemacht; der war aus schönstem Glas wie Diamant gemacht. 8. Da kam ein feiner Prinz daher, jung und schön, der sah Schneewittchen liegen da, wunderschön: Er konnt’ und wollt’ nicht weitergehn und konnt’ sich nicht mehr satt dran sehn: Wie schön Schneewittchen war in ihrem Sarg. 9. Da schlug der Prinz den Sarg entzwei, Sarg entzwei, und hob Schneewittchen sacht heraus, flink und frei; Dann gab er ihr 'nen lieben Kuss worauf Schneewittchen atmen musst’ und so schlug sie die Augen wieder auf. 10. Drauf freuten sich die Zwerge sehr, Zwerge sehr; und dazu auch der Prinz viel mehr, noch viel mehr: Sie feierten die Hochzeit dann und feierten 5 Wochen lang und lebten lang und glücklich, zufrieden dann. Weise, Satz: Gerh. Fleischer, Winterthur Midisequenz: Herbert Fritz
  98. Discographieinformationen zum Album Märchen. Abgerufen am 19. November 2019 (japanisch, englisch).
  99. 7361 bei IMDb
  100. Technisch aktualisiert als DVD, zuletzt 2001. Auch als Print, 2013 ISBN 1-4723-4736-6
  101. 48591 bei IMDb
  102. 173173 bei IMDb
  103. 55458 bei IMDb
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  106. Dornwittchen und Schneeröschen. Internet Movie Database, abgerufen am 22. Mai 2015 (englisch).
  107. Pamuk Prenses ve 7 cüceler. Internet Movie Database, abgerufen am 22. Mai 2015 (englisch).
  108. 457126 bei IMDb
  109. 986534 bei IMDb
  110. Schneewittchen. Internet Movie Database, abgerufen am 22. Mai 2015 (englisch).
  111. Schneewittchen und das Geheimnis der Zwerge. Internet Movie Database, abgerufen am 22. Mai 2015 (englisch).
  112. Geigers Schneewittchen in der Internet Movie Database (englisch)
  113. Filmausschnitt
  114. Rotschühchen und die sieben Zwerge auf pantaray.tv
  115. Apollinaire – La Blanche-Neige
  116. Conrad Ferdinand Meyer – Schneewittchen
  117. Schneewittchen in der Wiege von Anne Ritter
  118. Anne Sexton: Snow-White and the seven Dwarfs. poets.org, abgerufen am 31. Januar 2023.
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