Die Schurre ist eine Blockhalde in der Bodeschlucht im Unterharz bei Thale in Sachsen-Anhalt. Die Blockhalde befindet sich in langsam rutschender Bewegung, besonders bei stärkeren Regen „schurren“ die Blöcke teils hörbar zu Tal.
Der Name ist auf einen 1864 angelegten viel begangenen Verbindungsweg zwischen der Bode und der sagenumwobenen Roßtrappe übergegangen. In 18 Spitzkehren windet sich die Schurre durch die steile Blockschutthalde empor. Der Weg wurde aufwändig trassiert und teilweise gepflastert. Von den wegbegleitend an diesem Extremstandort gepflanzten Bäumen haben einige überlebt. Die Begehung des Wanderweges bergauf erfordert aufgrund der rund 200 Höhenmeter und der starken Steigung eine gute Kondition.
Seit einem Felsabgang 2010 bis zur Wiedereröffnung des Weges 2021 war der Weg für 11 Jahre gesperrt. Während zunächst noch der Bau einer Umgehungstreppe hinauf zur ersten Serpentine und Räumungen diskutiert wurden, ist über die Jahre hinweg keine Lösung umgesetzt worden, die die Schurre für Wanderer wieder begehbar machen würde. Nachdem im 2015 die Hangsicherungsarbeiten für den im Tal verlaufenden Goetheweg abgeschlossen wurden, übertrug das Land Sachsen-Anhalt im Jahr 2016 das komplette Roßtrappenmassiv an die Stadt Thale. Im Herbst 2020 begannen Sanierungsarbeiten am Wanderweg, die im Frühjahr 2021 abgeschlossen wurden. Die Kosten wurden auf 150.000 Euro geschätzt. Nach einem Unwetter im September 2022 war die Schurre für einige Wochen gesperrt. Im Oktober 2023 wurde bekannt gegeben, dass die Schurre nach den wiederholten Zerstörungen durch Unwetter nicht wieder Instand gesetzt wird. Der Weg ist nicht gesperrt, aber mit Schildern mit dem Hinweis versehen, dass es sich um einen schwierig zu begehenden Weg mit alpinen Charakter handelt.
Im November 2019 entdeckte eine Wanderin auf einem ihrer Fotos vermeintlich eine leblose Person am Hang der Schurre. Dies löste eine große Suchaktion mit Hubschrauber und am Boden aus. Wie sich später herausstellte, war es eine Wurzel.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Benjamin Richter: Wanderweg zur Rosstrappe ist wieder frei. Mitteldeutsche Zeitung, 29. April 2021, abgerufen am 3. September 2021.
- ↑ Detlef Horenburg: Wanderweg an der Rosstrappe bei Thale: Nach sieben Jahre Sperre bald wieder frei? Mitteldeutsche Zeitung, 1. April 2017, abgerufen am 27. Januar 2020.
- ↑ Wanderweg wird beräumt und gesichert: Umleitung ist ausgeschildert. In: mz-web.de. 20. September 2020, abgerufen am 17. November 2020.
- ↑ Benjamin Richter: Lichtblick für die Schurre: Doch nur, wenn genügend Geld fließt. Mitteldeutsche Zeitung, 20. August 2019, abgerufen am 27. Januar 2020.
- ↑ Bodetal bleibt bis zum Frühjahr 2023 für Wanderer gesperrt. Harzklub e. V., 21. September 2022, abgerufen am 21. März 2023.
- ↑ Susanne Thon: „Alles richtig gemacht“: Viel Lärm um nichts? Nein: Polizei lobt Meldung eines „Toten“. Mitteldeutsche Zeitung, 5. November 2019, abgerufen am 27. Januar 2020.
Koordinaten: 51° 44′ 14″ N, 11° 0′ 58″ O