Die Schustersteine sind zwei Findlinge in Schönau am Königssee. Sie stehen als Naturdenkmal unter Schutz.

Lage und Beschreibung

Die Schustersteine liegen in Unterschönau zu beiden Seiten der Bundesstraße 20 zwischen Königssee und Berchtesgaden, etwa 40 Meter voneinander entfernt.

Der westliche Stein, der unmittelbar an der Straße liegt, zeigt Spuren von Bohrlanzen und wurde wohl durch Sprengung verkleinert. Von Albrecht Penck, der den Block in den 1880er Jahren ausmaß, wurde er noch als der größere der beiden Schustersteine beschrieben. Er hatte damals bei einer Höhe von 7,5 m, einer Breite von 9 m und einer Tiefe von 9,5 m ein Volumen von 530 m³. Am Stein ist eine Gedenktafel für den 1969 verunglückten Hieronymus Hallinger angebracht.

Der heute größere östliche Schusterstein liegt frei auf einer Wiese. Er ist 6 m hoch, 10 m breit und 8 m tief. Sein Volumen beträgt 380 m³.

An ihre heutige Position kamen die Schustersteine während der letzten Kaltzeit. Die aus Dachsteinkalk bestehenden Blöcke waren bei einem Bergsturz aus den Seewänden im Osten des Königssees oder der Talwand nördlich des Obersees auf den vorrückenden Königsseegletscher gefallen. Von diesem wurden sie zu Tal transportiert und blieben nach dem Rückzug des Gletschers auf dessen Endmoräne liegen.

Vom Bayerischen Landesamt für Umwelt werden die Schustersteine als Geotop mit der Nummer 172R019 ausgewiesen. Sie stehen als Naturdenkmal unter Schutz.

Siehe auch

Commons: Schustersteine (Unterschönau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Findlinge „Schustersteine“ bei Unterschönau. (PDF; 2,42 MB) In: Umweltatlas Bayern. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 2. Juli 2022.
  2. 1 2 Albrecht Penck: Die größten erratischen Blöcke der deutschen Alpen. In: Mittheilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. Neue Folge Band 3, Nr. 3, 1887, S. 27–29 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Klaus Fischer: Geomorphologie der Berchtesgadener Alpen mit einer Geomorphologischen und einer Hangneigungskarte 1:25.000 des Nationalparks Berchtesgaden. Forschungsbericht 50. Nationalparkverwaltung Berchtesgaden, Berchtesgaden 2005, ISBN 978-3-922325-53-6, S. 115 (nationalpark-berchtesgaden.de [PDF; 25,4 MB]).
  4. Ulrich Lagally, Werner Kube, Horst Frank: Geowissenschaftlich schutzwürdige Objekte in Oberbayern – Ergebnisse einer Erstaufnahme (= Bayerisches Geologisches Landesamt [Hrsg.]: Erdwissenschaftliche Beiträge zum Naturschutz. Band 1). 2. überarbeitete Auflage. München 1994, S. 107 (researchgate.net).

Koordinaten: 47° 35′ 56,4″ N, 12° 59′ 23,6″ O

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