Schweizerdegen sind gelernte Buchdrucker und Schriftsetzer in einer Person.

Etymologie

Heinrich Klenz schreibt darüber: »Schweizerdegen, sprüchwortsweise nennt man diejenigen also, welche mehr als eins erlernet, da man sie zu mehreren gebrauchen kann. Wie man von der Schweizer ihren Degen auch sagt: daß sie beyderley Art können gebraucht werden.« (gemeint ist wohl als Hieb- ebenso wie als Stichwaffe bzw. als Schwert ebenso wie als Dolch). – Die alten Schweizerdegen, also Reisläufer, kämpften für jeden, der sie bezahlte; sie waren für jeden Kriegsherren zu gebrauchen. Der Schweizerdegen der Schwarzen Kunst ist ein Mann der sowohl setzen als auch drucken und demnach auf beiderlei Art gebraucht werden kann. Unter Druckern verbreitet ist die scherzhafte Bemerkung: „Ein Schweizerdegen ist ein Mann, der weder drucken noch setzen kann.“

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang Hendlmeier (Hrsg.): Jägerlatein der Schwarzen Kunst. Ein heiteres Lehrbuch für den Umgang des typographischen Laien mit Setzern und Druckern. 3. Auflage. Hanseatische Verlagsanstalt, Bremen 1991, ISBN 3-8179-0010-4, S. 27.
  • Hermann Neubürger: Encyklopädie der Buchdruckerkunst. Verlag von Robert Friese, 1844, S. 212 und 213.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Klenz: Die deutsche Druckersprache. Scheltenwörterbuch. Walter de Gruyter, 1991, ISBN 978-3-11-085307-0, S. XXIII.
  2. Schweizerdegen. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 18, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1909, S. 200.
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