Scout ist eine geschützte Marke der Firma Alfred Sternjakob GmbH & Co. KG mit Sitz in Frankenthal (Pfalz), die inzwischen zur Steinmann-Gruppe in Nürnberg gehört. Unter der Marke Scout wurden bis heute über zehn Millionen Schulranzen hergestellt.

Geschichte

Der Scout wurde 1975 eingeführt. Er geht auf eine Erfindung des Österreichers Georg Essl III. zurück. Hauptunterschied gegenüber den damals verbreiteten Lederschulranzen war das geringere Eigengewicht durch den Einsatz von Textilgewebe sowie vor allem die Verwendung von fluoreszierendem orangefarbenem Gewebe und Schlössern mit „Katzenaugen“. Durch letztere Veränderungen erhöhte sich die Sichtbarkeit der Schüler im morgendlichen Straßenverkehr, was wiederum zur Vermeidung von Unfällen diente.

Schon in den 1980er-Jahren gab es unter Schulkindern ein klares Markenbewusstsein für „ihre“ jeweiligen Tornister-Favoriten.

1990 wurde das Unternehmen Alfred Sternjakob von der Steinmann-Gruppe in Nürnberg übernommen. 2017 gab diese die deutsche Produktion in Frankenthal auf. Die Produktentwicklung findet weiterhin im Inland statt.

Stiftung Warentest

Die Modelle der Scout-Kollektion werden immer wieder von der Stiftung Warentest getestet. Ergebnisse des Schulranzen-Tests von Heft 3/2013:

  • Scout Buddy Basic: Gesamtnote Gut (2,3)
  • Scout Nano Basic: Gesamtnote Gut (2,4)
  • Scout Mega Basic: Gesamtnote Gut (2,4)
  • Scout Buddy Style-Set: Gesamtnote Mangelhaft (5,5)
  • Scout Mega Style-Set: Gesamtnote Mangelhaft (5,5)
  • Scout Nano Style-Set: Gesamtnote Mangelhaft (5,5)

Bei den mangelhaften Modellen kritisierte die Stiftung Warentest die mangelnde Sicherheit, da bei diesen Modellen auf fluoreszierende Leuchtflächen verzichtet wurde. Im Test waren insgesamt 18 Schulranzen.

Kollektionen

Aktuell bietet der Hersteller unter dem Markennamen Scout drei Kollektionen an: Genius, Alpha und Sunny.

Bei der Schulranzenserie Scout „Non-DIN“ wurde aus optischen Gründen auf fluoreszierend orangefarbene Warnflächen und damit auf die sicherheitsrelevanten Vorgaben der DIN 58124 verzichtet.

Zu allen Designs und Serien sind passende Schulbedarfsartikel wie Sporttaschen und Portemonnaies erhältlich. Die Herstellung von Scout-Kinderuhren findet durch einen Lizenznehmer statt.

Kampagne

Zum Schulanfang 2021 startete Scout zusammen mit Ströer eine bundesweite Kampagne zum Thema „Sicherheit auf dem Schulweg“ und wollte damit das Bewusstsein und die Sicherheit für Kinder auf ihrem Weg in die Schule erhöhen. Die Out-of-Home-Kampagne warb mit der Lichtreflexion der Scout-Schulranzen, die für Schulkinder im Straßenverkehr einen klaren Sicherheitsvorteil darstellten.

Rechtsstreit

2009 versuchte der Hersteller erfolglos, einem Berliner Händler den günstigen gewerblichen Vertrieb von Scout-Artikeln über Online-Auktionshäuser wie Ebay zu untersagen, um das hochpreisige Niveau seiner Marke zu schützen.

Einzelnachweise

  1. Scout: Die Marke. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 18. September 2016; abgerufen am 9. März 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Georg Essl: Über die Gier. Georg Essl Rohstoffe GmbH, Hermagor 2005, ISBN 3-200-00419-3, S. 23 f.
  3. Spiegel Geschichte: Scout vs. Amigo - Volle Rückendeckung. 22. September 2008, abgerufen am 1. Januar 2022.
  4. Rhein-Neckar-Zeitung: Keine Scout-Ranzen mehr aus Frankenthal. 6. April 2017, abgerufen am 1. Januar 2022.
  5. Schulranzen-Test der Stiftung Warentest In: test 3/2013, S. 70–76 und test.de vom 21. Februar 2013
  6. Sccout: Modellvergleich. Abgerufen am 12. März 2020.
  7. Scout: Sicherheit. Abgerufen am 10. März 2020.
  8. Scout: Sicherheit durch Sichtbarkeit. In: Steinmann Gruppe Presse. 5. August 2021, abgerufen am 30. August 2021 (deutsch).
  9. LG Berlin, Urteil vom 21.4.2009 - 16 O 729/07 Kart. Abgerufen am 1. Januar 2014.
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