Sebastian Scheel (auch Schel oder Schöll; * um 1480; † 1554 in Innsbruck) war ein Maler, der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Innsbruck tätig war.
Leben
Sebastian Scheel stammte aus Schwaben und erhielt seine Ausbildung vermutlich in Augsburg oder Ulm. Ab etwa 1508 war er als Hofmaler in Innsbruck tätig. Er schuf Altarbilder, Wappen, Wandmalereien, Landkarten, Befestigungspläne und dergleichen und arbeitete öfters mit Sebold Bocksdorfer und Paul Dax zusammen. Er steht stilistisch am Übergang von der Gotik zur Renaissance.
Im Innsbrucker Stadtteil Dreiheiligen-Schlachthof wurde die Sebastian-Scheel-Straße nach dem Künstler benannt.
Werke
- Für den Georgsaltar im Schloss Ambras schuf Scheel 1515 die Tafeln mit den heiligen Achatius und Sebastian, die die Gesichtszüge von Karl V. und Ferdinand I. tragen. Die geschnitzte Darstellung des hl. Georg stammt von Sebold Bocksdorfer.
- Der Annenberger Altar entstand 1517 für die Kapelle von Schloss Annenberg im Vinschgau und befindet sich heute im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Er zeigt die Tiroler Adelsfamilie Annenberg als Heilige Sippe in zeitgenössischen Gewändern. Den Hintergrund bildet eine Darstellung von Innsbruck, die zweitälteste Stadtansicht nach der von Albrecht Dürer.
Literatur
- Hans Semper: Schel, Sebastian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 737–745.
- David von Schönherrs gesammelte Schriften 1. Band, Innsbruck 1900, S. 369 ff Digitalisat der Landesbibliothek „Dr. Friedrich Teßmann“
Weblinks
Commons: Sebastian Scheel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- 1 2 Alfred Kohler (Hrsg.): Tiroler Ausstellungsstraßen: Maximilian I. Edizioni Charta, Mailand 1996, ISBN 978-3-902966-03-2 (Buch in der Google-Buchsuche)
- ↑ Stadt Innsbruck, Referat Statistik und Berichtswesen (Hrsg.): Straßennamen der Landeshauptstadt Innsbruck. Innsbruck 2013, S. 57 (PDF; 274 kB)
- ↑ Innsbrucker Künstler: Sebastian Scheel (Memento des vom 4. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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