Sebastian Weidner (* 24. September 1850 in Herchenhain; † 21. Dezember 1904) war ein hessischer Politiker (Freie Wirtschaftliche Vereinigung) und Abgeordneter der Landstände des Großherzogtums Hessen. Er wurde als ein Sohn des Schuhmachers Heinrich Weidner und dessen Frau Katharina geborene Büttner geboren.

Politik

Im Jahr 1877 wurde Sebastian Weidner zum Bürgermeister von Herchenhain gewählt und wurde insgesamt dreimal (1886, 1895, 1904) wiedergewählt. In seiner Amtszeit als Bürgermeister bemühte er sich, seiner notleidenden Gemeinde zu helfen, u. a. durch den Versuch der Ansiedlung einer Papier- und einer Zigarrenmanufaktur. Auf Ablehnung stieß dagegen sein Vorschlag, wegen der geringeren Erträge den größten Teil der landwirtschaftlichen Bevölkerung von Herchenhain in der Nähe von Nidda, auf dem Gebiet des heutigen Ortsteils Harb, neu anzusiedeln.

Von 1896 bis zu seinem Tod gehörte Sebastian Weidner als Abgeordneter der zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen an. Gemeinsam mit seinen oberhessischen Mitabgeordneten Heinrich Schmalbach (Crainfeld) und Wilhelm Erk (Nidda) setzte er sich für den Weiterbau der Vogelsbergbahn zwischen Lauterbach und Gedern ein.

Sein Sohn Ernst Weidner wurde nach dem Ersten Weltkrieg für kurze Zeit ebenfalls Landtagsabgeordneter und nach dem Zweiten Weltkrieg Mitglied im Beratenden Landesausschuss.

Literatur

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 404.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 957.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 265.
  • Maria Stock: 975 Jahre Herchenhain-Hartmannshain. Herchenhain 1990.
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