Die Sebastiankolonie war eine Werkssiedlung, die zwischen 1875 und 1889 für die Arbeiter der nahe gelegenen Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN) errichtet wurde. Sie bestand, ähnlich dem Kammgarnquartier, aus mehrgeschossigen Arbeiterhäusern, die in einem Raster entlang der Sebastianstraße angelegt wurden. Die Gebäude selbst waren einfache Blankziegelbauten ohne auffällige Gestaltungselemente jedoch umgeben von Gärten. Benannt wurde die Werkssiedlung nach dem direkt gegenüber liegenden Kloster St. Sebastian.

Über die Jahre wurde die Sebastiankolonie mehrmals verändert und ist heute als solches kaum mehr zu erkennen. Einige Gebäude der ursprünglichen Kolonie wurden abgebrochen und durch größere und moderne Wohnbauten ersetzt. Im hinteren Teil der Sebastianstraße befinden sich allerdings noch Bauten aus der Entstehungszeit der Sebastianskolonie.

2023 wurde beschlossen die Siedlung abzureisen. Dies lag vor allem daran, dass die meisten Häuser einsturzgefährdet waren. Wie die Fläche weiter genutzt werden soll steht noch nicht fest.

Literatur

  • Günther Grünsteudel, Günter Hägele, Rudolf Frankenberger (Hrsg.): Augsburger Stadtlexikon. 2. Auflage. Perlach, Augsburg 1998, ISBN 3-922769-28-4
  • Astrid Depold-Kritter: Augsburg in frühen Photographien 1860 bis 1914, Schirmer/Mosel Verlag, München 1979, ISBN 3-921-375-38-X

Koordinaten: 48° 22′ 53,3″ N, 10° 53′ 40,2″ O

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