Seebad Woltersdorf Wohnplatz von Woltersdorf | |
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Koordinaten: | 52° 28′ N, 13° 46′ O |
Höhe: | 38 m ü. NHN |
Fläche: | 31 ha |
Postleitzahl: | 15569 |
Die Siedlung Seebad Woltersdorf ist eine ab 1929 angelegte Siedlung der Gemeinde Woltersdorf auf dem ehemaligen Gelände der Filmstadt von Joe May am Kalksee.
Geschichte
Woltersdorf-Interlaken
Mit dem Bau der Chaussee von Kalkberge zum Bahnhof Erkner wurde der Nordosten von Woltersdorf erstmals erschlossen. An einem alten Wirtschaftsweg, der vom Woltersdorfer Kietz zu den Wiesen am Nordufer des Bauersees führte, entstand ab 1880 eine kleine Siedlung. Die dortige Gaststätte trug den Namen Interlaken. Damit wurde auf die Lage zwischen den Seen und auf die schweizerische Ortschaft verwiesen. Die Interlakenstraße besteht bis heute.
Filmstadt Woltersdorf
Nördlich von Interlaken entstand nach dem Ersten Weltkrieg die Filmstadt von Joe May. Hier wurden die Außenaufnahmen für große Stummfilme gedreht, während die Innenaufnahmen in den Studios in Berlin-Weißensee entstanden. In den nächsten Jahren entstanden hier die beiden Teile von „Das indische Grabmal“ („Die Sendung des Yoghi“ und „Der Tiger von Eschnapur“) sowie „Die Herrin der Welt“. Am 25. August 1921 besuchte Reichspräsident Friedrich Ebert die Filmstadt Woltersdorf.
Seebadsiedlung
Nach der Auflösung der Filmstadt wurden auf dem Gelände eine Siedlung und ein Seebad geplant. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges 1939 und dessen Folgen kam das Seebad nicht vollständig zur Ausführung. Die Straßen der Siedlung wurden nach „großdeutschen“ Komponisten benannt. Die Benennung erfolgte sehr uneinheitlich. Während zum Teil die Kurzform verwendet wurde (Mozartweg und Brahmsweg, aber Beethovenstraße, Schubertstraße, Brucknerstraße, Lortzingstraße, Schumannstraße, Weberstraße und Haydnstraße) wurde auch der vollständige Name genutzt (Richard-Wagner-Straße, Sebastian-Bach-Straße), wobei bei Bach der erste Vorname vergessen wurde. Dieser Fehler wurde bis heute nicht korrigiert. Umgangssprachlich wird die Siedlung deshalb auch Musikerviertel genannt. Die Straßen wurden in den folgenden Jahrzehnten nicht ausgebaut, die Haydnstraße sollte ursprünglich vom Seebad über den Kuhgraben bis zur Rüdersdorfer Straße führen, wo ein großer Platz entstanden wäre. Der Uferstreifen zwischen Kietz und Stolp wurde für die Allgemeinheit freigehalten. In der DDR bildete das Seebad zusammen mit Stolp und Krähenwinkel den Wahlbezirk 6 der sechs Woltersdorfer Wahlbezirke.
Einzelnachweise
- ↑ Max Haselberger: Woltersdorf - Die 700jährige Geschichte eines märkischen Dorfes. 1931, S. 99.
- ↑ Gerald Ramm: Als Woltersdorf noch Hollywood war.
- ↑ Gemeindevertretersitzung vom 10. Februar 1939.
- ↑ Siegfried Thielsch, Marianne Liebermann: Vom Krähenwinkel bin Springeberg. Woltersdorfer Wege und Straßen nebst Stegen und Steigen, Promenaden und Alleen sowie Plätzen (= Wolterdsorfer Hefte, Heft 7, Seite 12)
- ↑ Haselberger 1931, S. 138