Seenotrettungsstation Damp
Land Deutschland Deutschland
Stationsgebäude Niebymole, Hafensüdseite
24351 Damp (SH)
Stationsgründung 1971
Träger Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)
Seenotretter 11 Freiwillige
Vormann Anna Münch
nächste SK-Station Olpenitz DGzRS
Rettungseinheit
Schiffstyp Seenotrettungsboot
Bootsname NIMANOA
Bootsklasse 10,1-Meter-Klasse
Rufzeichen DA6180
Besatzung 3 Personen
Liegeplatz vor Stationsgebäude
auf Station seit November 2017
vorige Station Neubau
Stand 2020

Die Seenotrettungsstation Damp ist ein Stützpunkt der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) an der Ostsee in Schleswig-Holstein.

Geschichte

1917 wurden im Bereich Damp durch die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger erste Anlagen zur Seenotrettung eingerichtet. Die Gesellschaft stellte einen sogenannten Raketenapparat auf, mit dem Seenotrettung von der Küste aus mithilfe von abgeschossenen Leinen möglich war. Eine von hier aus abgefeuerte Rakete konnte 700 Meter Entfernung überbrücken. Der Raketenapparat an der Küste südlich von Damp war bis zum Zweiten Weltkrieg im Einsatz. Am 11. Mai 1971 wurde die heutige Seenotrettungsstation gegründet. Hierfür wurde das Seenotrettungsboot MARTJE in Damp stationiert.

1977 folgte das 1971 in Niendorf vom Stapel gelaufene Seenotrettungsboot KAATJE. Zwischen 1985 und 1990 lief die UMMA von Damp und Eckernförde aus zu Einsätzen aus. Das sieben Meter lange Boot konnte eine Geschwindigkeit von zehn kn erreichen und war 1971 an der Unterweser vom Stapel gelaufen. Von 1992 bis 2017 war die 8,5 m lange KARL VAN WELL in Damp stationiert. Mit der KARL VAN WELL begleiteten die Seenotretter der Station Damp jährlich die Kieler Woche.

Im Jahr 2012 wurde der Neubau des Damper Hafenmeisterhauses fertiggestellt. Die Station der DGzRS bezog die Räumlichkeiten im Obergeschoss.

Aufgabe

Die freiwilligen Seenotretter aus Damp und Umgebung besetzen bei einem Seenotfall kurzfristig ein Seenotrettungsboot (SRB), das im Yachthafen am Steg A der Niebymole zum Einsatz bereit liegt. Im Regelfall erfolgt die Alarmierung durch die Zentrale der DGzRS in Bremen, wo die Seenotleitung Bremen (MRCC Bremen) ständig alle Alarmierungswege für die Seenotrettung überwacht.

Seenotrettungsboot Nimanoa

Seit November 2017 ist die NIMANOA, ein 10,1 Meter langes Boot der aktuellen Bauform 9,5/10,1-Meter-Klasse, im Einsatz. Sie ist der erste von sieben Neubauten der gleichen Klasse, die von der DGzRS bei der Werft Tamsen Maritim in Rostock beauftragt wurden und ersetzte im November 2017 das Seenotrettungsboot der 8,5-Meter-Klasse KARL VAN WELL. Die Seenotretter sichern mit ihr das bei Wassersportlern beliebte Revier vor dem kleinen Ort Damp südlich der Schlei.

Bei einem größerer Notfall im Seegebiet kommt Hilfe von der Seenotrettungsstation Olpenitz mit dem dort stationierten Seenotrettungskreuzer Fritz Knack. Auch gegenseitige Hilfseinsätze erfolgen mit und bei den Rettern der Nachbarstationen:

Historie der Seenotrettungsboote

Stationierung von Seenotrettungsbooten
ZeitraumSchiffsnameReg.-Nr.Länge
oder Klasse
Anz. Motoren
ges. Leistung
Geschw.vorige StationVerlegung nach
oder Verbleib
1977 → 1984KAATJE (I)KRST 177-m-Klasse (I)1 → 54 PS10,0 knvon LangballigauFedderwardersiel
1977 → 1990UMMA (I)KRST 217-m-Klasse (I)1 → 54 PS10,0 knvon EckernfördeNorddeich
1990 → 1992UMMA (II)KRT 137-m-Klasse (I)1 → 68 PS10,0 knTB auf SRK FRITZ BEHRENSLippe/Weißenhaus
1992 → 2017KARL VAN WELLSRB 348,5-m-Klasse1 → 220 PS18,0 knNeubauausgemustert
seit 2017NIMANOASRB 6910,1-m-Klasse1 → 380 PS18,0 knNeubauauf Station

Quellen:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Seenotrettung Damp auf der Webseite der Station Damp, aufgerufen am 7. November 2021
  2. 1 2 3 Station Damp auf seenot.spuelsaum.de, aufgerufen am 7. November 2021
  3. "Rettungsboot landet im neuen Apsis-Raum", Meldung des Deutschen Schifffahrtsmuseums vom 22. November 1999 auf Informationsdienst Wissenschaft (online), aufgerufen am 7. November 2021
  4. "Damper Seenotretter begleiten Kieler Woche", Artikel vom 27. Januar 2016 in Schlei Bote (online), aufgerufen am 7. November 2021
  5. Wilhelm Esmann: Die Rettungsboote der DGzRS von 1865–2004. Verlag H. M. Hauschild, Bremen 2004, ISBN 3-89757-233-8.
  6. Die Schiffe und Boote des Seenotdienstes der Luftwaffe und DGzRS auf luftwaffe-zur-see.de, abgerufen am 23. Februar 2023

Koordinaten: 54° 34′ 56,1″ N, 10° 1′ 34″ O

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