Strukturformel
Allgemeines
Name Selenoharnstoff
Summenformel CH4N2Se
Kurzbeschreibung

weißer kristalliner Feststoff

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 630-10-4
EG-Nummer 211-129-9
ECHA-InfoCard 100.010.119
PubChem 6327594
ChemSpider 10293781
Wikidata Q1786341
Eigenschaften
Molare Masse 123,02 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

215 °C (Zersetzung)

Löslichkeit

mäßig löslich in heißem Wasser

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301331373410
P: 261273301+310311501
Toxikologische Daten

50 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Selenoharnstoff ist ein Derivat des Harnstoffs, bei dem das Sauerstoffatom durch ein Selenatom substituiert ist.

Synthese

Ausgehend von den Edukten Calciumcyanamid und Selenwasserstoff kann Selenoharnstoff hergestellt werden.

Verwendung

Selenoharnstoff wird zur Darstellung von Selenazolen verwendet. So entstehen bei der Umsetzung mit α-Halogenketonen 2-Amino-4-alkylselenazole. Die Reaktion von α-Halogencarbonsäuren mit Selenoharnstoff führt zu 2-Amino-4-selenazolonen.

Abgeleitete Verbindungen

  • Ethylselenoharnstoff
  • Allylselenoharnstoff
  • Phenylselenoharnstoff
  • Benzylselenoharnstoff

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1 2 Datenblatt Selenoharnstoff bei Alfa Aesar, abgerufen am 8. März 2010 (PDF) (JavaScript erforderlich).
  2. 1 2 3 4 Heinrich Rheinboldt in Houben-Weyl Methoden der Organischen Chemie, herausgegeben von Eugen Müller, Otto Bayer, Hans Meerwein und Karl Ziegler, Band 9, Schwefel-, Selen und Tellur-Verbindungen, Thieme Verlag, Stuttgart, 1955, S. 1187–1188.
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Selenverbindungen mit Ausnahme von Cadmiumsulfoselenid, soweit in diesem Anhang nicht gesondert aufgeführt im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 10. Januar 2023. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. 1 2 Datenblatt Selenourea bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 10. Dezember 2020 (PDF).
  5. 1 2 3 4 Heinrich Rheinboldt in Houben-Weyl Methoden der Organischen Chemie, herausgegeben von Eugen Müller, Otto Bayer, Hans Meerwein und Karl Ziegler, Band 9, Schwefel-, Selen und Tellur-Verbindungen, Thieme Verlag, Stuttgart, 1955, S. 1189–1190.
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