Die Seliwanow-Probe oder Seliwanoff-Probe oder auch Resorcin-Probe, nach Theodor Seliwanoff (1859–1938) benannt, ist ein chemischer Nachweis, mit dem Kohlenhydrate in Ketosen oder Aldosen unterschieden werden können.

Durchführung und Reaktion

Zur Durchführung wird eine Zuckerlösung mit konzentrierter Salzsäure angesäuert, eine ethanolische Resorcinlösung hinzugefügt und erhitzt.

Ketosen spalten unter diesen Bedingungen schnell Wasser ab. Ketohexosen, d. h. Monosaccharide mit sechs C-Atomen und einer Ketogruppe, z. B. Fructose, bilden dabei 5-Hydroxymethylfurfural, das mit Resorcin und einem Oxidationsmittel, z. B. Luftsauerstoff, zu einem rötlichen Farbstoff reagiert.

Außer Fructose können auch deren Derivate nachgewiesen werden, z. B. Saccharose, Lactulose, Maltulose.

Aldosen dagegen, d. h. Monosaccharide mit einer Aldehydgruppe, z. B. Glucose, gehen diese Reaktion nicht oder nach längerem Erhitzen nur sehr langsam ein.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Theodor Seliwanoff: „Notiz über eine Fruchtzuckerreaction“. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 20 (1), 1887, S. 181–182, doi:10.1002/cber.18870200144.
  2. Ivan A. Shuklov, Gisela Boeck: Die Selivanov-Probe auf Fructose: Ein Denkmal für Fédor Fédorovic̆ Selivanov. In: Chemie in unserer Zeit. Band 49, Nr. 2, April 2015, S. 106–112, doi:10.1002/ciuz.201400666 (wiley.com [abgerufen am 4. Juli 2021]).
  3. Ulrich Flörke, Robert Wolff: Kursthemen Chemie. Bonn 1982, ISBN 3-427-43121-5. S. 6/7–8.
  4. Klaus Ruppersberg: Nachweis von Lactose (und Maltose) im Kontext Schule (Dissertation Europa-Universität Flensburg). In: Zentrale Hochschulbibliothek Flensburg (ZHB). 1. November 2021, abgerufen am 2. Dezember 2021 (deutsch).
  5. Otto-Albrecht Neumüller (Herausgeber): Römpps Chemie Lexikon, 8. Auflage, Frank’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1983, ISBN 3-440-04513-7, S. 3799.
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