Sepp Werkmeister (* 29. März 1931 als Josef Werkmeister in München; † 11. November 2021) war ein deutscher Fotograf, der vor allem durch seine Fotografien von Jazzmusikern bekannt wurde.

Leben und Werk

Werkmeister wuchs im Münchner Stadtteil Untermenzing auf. Er begann gleich nach dem 2. Weltkrieg mit der Fotografie. Er erlernte den Beruf des Schriftsetzers und leitete ab 1954 hauptberuflich einen grafischen Betrieb, der spezialisiert auf Satz und Montage war und Druckvorstufen für Zeitschriften herstellte. Er wollte ursprünglich selbst Musiker werden. Werkmeister erkannte aber, dass dies nicht sein Haupttalent war, und fotografierte seit den 1950er Jahren zunächst mit einer Rolleiflex. Seine Aufnahmen, die oft erst gegen Ende der Konzerte entstanden, gelten als sehr persönlich und aussagekräftig. Er fotografierte nahezu alle Größen des Jazz, wie z. B. Louis Armstrong, Ella Fitzgerald, Sweet Emma Barrett oder Miles Davis. Die Aufnahmen entstanden sowohl bei Einzelkonzerten als auch auf großen Jazzfestivals in Europa und in den USA. Seine Musikerporträts wurden auf Plattencovern, Plakaten und in Büchern z. B. von Joachim-Ernst Behrendt veröffentlicht. Fast ikonisch wirkte sein Porträt von John Coltrane, wie der völlig in sich versunken in die Ferne blickt und dabei eine fast magische Energie ausstrahlt, und auch seine Aufnahme des rauchenden Duke Ellington mit nach oben gerichtetem Blick und einem Ausdruck von ungemein intensiver Nachtstimmung.

Werkmeister fotografierte auch Straßenszenen in New York, die vor allem über eine Ausstellung im Münchner Stadtmuseum 2015 und das dazu veröffentlichte Begleitbuch New York Times bekannt wurden. Für diese bis zur Ausstellung unveröffentlichten Bilder wurde er als echter Straßenfotograf gelobt.

Sepp Werkmeister starb am 11. November 2021 im Alter von 90 Jahren.

Ausstellungen (Auswahl)

Publikationen

  • New York 60s: Sepp Werkmeister. Fotografien 1965 – 1975 , Hirmer, München 2015, ISBN 978-3-7774-2430-9

Lexikalischer Eintrag

  • Jürgen Wölfer: Jazz in Deutschland. Das Lexikon. Alle Musiker und Plattenfirmen von 1920 bis heute. Hannibal, Höfen 2008, ISBN 978-3-85445-274-4.

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige Sepp Werkmeister (SZ), Süddeutsche Zeitung (Traueranzeigen), abgerufen am 28. November 2021
  2. 1 2 3 4 Roland Spiegel: Zum Tod des Jazz-Fotografen Sepp Werkmeister: Scharfe Augen, wache Ohren. BR Klassik, 28. November 2021, abgerufen am 29. November 2021.
  3. Alex Rühle: Schwäne im Licht. Süddeutsche Zeitung, 31. Juli 2015, abgerufen am 16. August 2015.
  4. Ralf Dombrowski: Kind of Blue. Jazzzeitung, März 2009, abgerufen am 16. August 2015.
  5. New York 60s – Sepp Werkmeister. (Nicht mehr online verfügbar.) Münchner Stadtmuseum, 2015, archiviert vom Original am 4. August 2015; abgerufen am 16. August 2015.
  6. Julian Ignatowitsch: Der Jazz darf nicht fehlen. Deutschlandfunk, 5. August 2015, abgerufen am 16. August 2015.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.