Die Familie von Seydewitz gehört zum meißnischen Uradel und war in Preußen und Sachsen ansässig.
Herkunft
Benannt ist die Familie vermutlich nach dem Ort Seydewitz an der Elbe in der Mühlberger Pflege. Urkundlich tritt erstmals Albertus de Sydewicz zu Mühlberg am 12. Mai 1299 in Erscheinung.
Das Geschlecht ist wahrscheinlich nicht verwandt mit den ausgestorbenen vogtländisch-sächsischen von Seydewitz aus Seidewitz bei Casekirchen, zwei Ortsteilen der Gemeinde Molauer Land in Sachsen-Anhalt. Sie waren dort Besitzer der Güter Janisroda, Mechelgrün, Hartmannsgrün und Rodersdorf sowie des Dorfes Oeglitzsch und führten eine (oder auch drei) Wolfsangel(n) im Wappen.
Wappen
Das Stammwappen ist von Gold und Schwarz gespalten, im goldenen Feld drei (2:1) natürliche Mohrenköpfe. Auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein natürlicher Mohrenrumpf.
Standeserhöhungen
Die ältere Linie (August Friedrich von Seydewitz) wurde am 10. Juli 1731 in Wien in den Reichsfreiherrenstand erhoben („Edler Panner und Freiherr des heiligen Römischen Reichs“) und erhielt am 23. Februar 1743 in Frankfurt am Main den Reichsgrafenstand.
Bekannte Familienmitglieder (chronologisch)
- August Friedrich von Seydewitz (1696–1775), kaiserlicher Reichshofrat
- Curt Gottlob von Seydewitz (1735–1809), sächsischer Kammerherr, Oberstleutnant und Kommissar des Meißnischen Kreises
- Johann Christoph Heinrich von Seydewitz (1748–1824), mecklenburgischer Hofbaumeister
- Karl Friedrich August von Seydewitz (1769–1816), bayerischer General
- Carl Christian von Seydewitz (1777–1857), deutsch-dänischer Maler
- Friedrich Ferdinand Leopold von Seydewitz (1787–1872), preußischer Verwaltungsbeamter
- Heinrich von Seydewitz (1799–1868), preußischer Generalmajor
- Max Graf von Seydewitz (1800–1872), preußischer Landrat
- Otto Theodor von Seydewitz (1818–1898), deutscher Reichstagspräsident
- Carl Friedrich von Seydewitz (1826–1897), Jurist und Mitglied des deutschen Reichstags
- Oskar von Seydewitz (1836–1902), deutscher Verwaltungsbeamter und Rittergutsbesitzer
- Paul von Seydewitz (1843–1910), sächsischer Kultusminister (1892–1906)
- Damm von Seydewitz (1845–1899), preußischer Kammerherr und Landeshauptmann der preußischen Oberlausitz
- Hugo von Seydewitz (1849–1915), preußischer Generalmajor
- Ernst von Seydewitz (1852–1929), sächsischer Finanzminister
Literatur
- Otto Theodor von Seydewitz, Max Seydewitz: Beiträge zur Geschichte der Familie von Seydewitz:
- Vol. 1 den Zeitraum von 1299 bis 1875 umfassend mit 2 Tab. und 1 Taf., Dreßler`sche Buchdruckerei, Görlitz 1875 und Fortsetzung 1890; Digitalisat
- Vol. 2. Den Zeitraum bis 1942 umfassend, 1942.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch, Justus Perthes, Gotha:
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1901, Jg. 2., Gotha 1900-11-15. Digitalisat
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser 1910, Jg. 11, Gotha 1909. S. 737
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1940, Jg. 39, Gotha 1939. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
- Genealogisches Handbuch des Adels, (GHdA), C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee, Limburg an der Lahn. ISSN 0435-2408
- Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser 2001 A (Uradel), Band XXVI, Band 126 der Gesamtreihe GHdA, Limburg an der Lahn 2001. S. 477–481. ISBN 978-3-7980-0826-7.
- GHdA, Adelslexikon Band XIII, Band 128 der Gesamtreihe GHdA, Limburg an der Lahn 2002, S. 319–321,
- Friedrich-Gert von Seydewitz: In der Vergangenheit liegt die Zukunft. Erinnerungen von Friedrich-Gert von Seydewitz. 2. Auflage, BoD – Books on Demand, Norderstedt 2020. ISBN 978-3-7504-1869-1. Digitalisat
- Genealogisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter, 1881, S. 513ff
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Urkunde 1608.
- ↑ George Adalbert von Mülverstedt, Adolf Matthias Hildebrandt: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. VI. Band, 6. Abteilung; Ausgestorbener Preussischer Adel: Provinz Sachsen, Bauer & Raspe, Nürnberg 1884, S. 155–156.