Film | |
Originaltitel | Shirins Hochzeit |
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Produktionsland | Bundesrepublik Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1976 |
Länge | 120 Minuten |
Stab | |
Regie | Helma Sanders-Brahms |
Drehbuch | Helma Sanders-Brahms |
Produktion | Volker Canaris |
Musik | Zülfü Livaneli |
Kamera | Thomas Mauch |
Schnitt | Margot Löhlein |
Besetzung | |
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Shirins Hochzeit ist einer der ersten aus türkischer Sicht erzählten deutschen Spielfilme. Das 1975 für das Fernsehen produzierte kontroverse Drama stammt von der Filmemacherin Helma Sanders-Brahms. Sanders-Brahms gab 1980 an, der im Stab als Schauspieler auftauchende Schriftsteller Aras Ören hätte gleichsam großen Anteil an der Filmentstehung gehabt.
Handlung
Der Film schildert das Leben der von Ayten Erten dargestellten jungen Türkin Shirin. Sie ist bereits als Kind Mahmut versprochen. Eines Tages wirft ihr Vater mit einem Stein nach dem Verwalter, für den sie arbeiten, und wird verhaftet.
Der Verwalter hält bei ihren Onkeln um ihre Hand an und bekommt sie gegen Geld. Shirin liebt ihn jedoch nicht und sehnt sich nach Mahmut, der in Köln lebt und arbeitet. Sie flieht nach Deutschland, um ihn zu suchen.
Dabei ist sie zunächst als Fabrikarbeiterin angestellt und lernt die Griechin Maria kennen, die ihre Freundin wird. Als sie von Entlassungen betroffen ist, erlebt sie das schwere „Gastarbeiterinnen“-Leben in „einer ihnen feindlich gesinnten Gesellschaft“ (Lexikon der internationalen Films, Buchausgabe 1995). Shirin schickt regelmäßig Geld nach Hause.
Sie arbeitet als Putzfrau und verliert nach einer Vergewaltigung auch diesen Job. Auf Arbeitssuche gerät sie an einen Zuhälter, der sie in Gastarbeiterunterkünften verkauft. Dort trifft sie auf den lange gesuchten Verlobten Mahmud, doch dieser erkennt sie nachts nicht.
Schließlich wird ihr Zuhälter von Kumpanen erstochen, was sie beobachtet. Als sie kurz darauf von diesen davongehen will aus Sehnsucht nach der Heimat, wird sie hinterrücks erschossen.
Kritik
„Im ersten Teil eine atmosphärisch stimmige, später etwas zu dick aufgetragene Schilderung des harten Lebens von Gastarbeiterinnen in einer ihnen feindlich gesinnten Gesellschaft. Ein Film, der zur Auseinandersetzung anregt.“
Reaktionen
Die Erstsendung des Spielfilms Shirins Hochzeit im WDR-Fernsehen löste massive Proteste rechtsextremistischer Kreise in der Türkei aus und führte auch zu einer kleinen Protestkundgebung türkischer Nationalisten vor dem WDR-Funkhaus in Köln. Ayten Erten, die Darstellerin der Shirin, wurde massiv bedroht und ihre Schauspielkarriere war nach dem Film quasi beendet. Seit den 80er Jahren ist kaum mehr etwas über sie bekannt.
Helma Sanders-Brahms erhielt den Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste 1976.
Weitere umstrittene Fernsehfilme über Türken in Deutschland
- Wut (Fernsehfilm) (2006)
- Wem Ehre gebührt (2007)
Literatur
- Gail Elizabeth Wise: Ali in Wunderland. German representations of foreign workers. Berkeley, Calif., Univ. of California, Diss., 1995.
- Jochen Neubauer: Türkische Deutsche, Kanakster und Deutschländer. Identität und Fremdwahrnehmung in Film und Literatur: Fatih Akin, Thomas Arslan, Emine Sevgi Özdamar, Zafer Senocak und Feridun Zaimoglu. Würzburg: Königshausen & Neumann 2011. ISBN 978-3-8260-4630-8
Weblinks
- Shirins Hochzeit in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Shirins Hochzeit. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 23. Mai 2021.