Osternienburg Gemeinde Osternienburger Land | ||
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Koordinaten: | 51° 48′ N, 12° 2′ O | |
Höhe: | 74 m | |
Fläche: | 12,67 km² | |
Einwohner: | 1884 (31. Dez. 2014) | |
Bevölkerungsdichte: | 149 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 | |
Postleitzahl: | 06386 | |
Vorwahl: | 0349738 | |
Lage von Osternienburg in Sachsen-Anhalt | ||
Evangelische Kirche |
Osternienburg ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Gemeinde Osternienburger Land im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt, (Deutschland).
Geografie
Osternienburg liegt zwischen Dessau-Roßlau und Köthen (Anhalt) am Rande des Biosphärenreservates Mittelelbe.
Die Ortschaft Osternienburg bildet sich durch die Ortsteile Osternienburg, Pißdorf und Sibbesdorf.
Geschichte
1205 wurde Osternienburg das erste Mal urkundlich erwähnt. Es entstand wohl bereits in dieser Zeit die Dorfkirche.
Seit 1875 wurde in der Grube Wilhelm Braunkohle abgebaut. Hierfür wurden Arbeitskräfte aus Westpreußen angeworben. 40 dieser Arbeiter gründeten zum 7. Januar 1900 den St.-Barbara-Verein.
1898 nahm die Solvay GmbH eine der ersten Anlagen zur Chloralkali-Elektrolyse in Betrieb. Die Firma errichtete auch eine Arbeiterkolonie nahe dem alten Bauerndorf.
Die katholische Herz-Jesu-Kirche entstand 1908.
Am 20. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Pißdorf und Sibbesdorf nach Osternienburg eingemeindet.
Am 1. Januar 2010 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Osternienburg, Chörau, Diebzig, Dornbock, Drosa, Elsnigk, Großpaschleben, Kleinpaschleben, Libbesdorf, Micheln, Zabitz, Reppichau, Trinum und Wulfen zur Einheitsgemeinde Osternienburger Land zusammen. Gleichzeitig wurde die Verwaltungsgemeinschaft Osternienburg, zu der diese Gemeinden gehörten, aufgelöst.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1807 | 396 |
1867 | 554 |
1900 | 1550 |
1960 | 3500 |
1989 | 2600 |
2013 | 2169 |
2016 | 1839 |
Gedenkstätten und Denkmäler
- Grabstätten auf dem Ortsfriedhof in der Feuerherdstraße für drei unbekannte und einen namentlich bekannten Sowjetbürger, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden
- Mahnmal in der Feuerherdstraße für die Opfer des Faschismus
- Gedenktafel für die Soldaten des Ersten Weltkriegs auf dem Friedhof in der Feuerherdstraße
- Gedenktafel von 1992 in der Rudolf-Breitscheid-Straße zur Erinnerung an die Toten der Kriege und die Opfer von Gewaltherrschaft
- Bergbaudenkmal von 2018 in der Ernst-Thälmann-Straße
- Denkmal Ortsjubiläum (800 Jahre) von 2005 in der Straße Am Alten Sportplatz
- weitere Gedenktafeln, etwa am Wohnhaus von Alfred Wirth in der Rudolf-Breitscheid-Straße
Politik
Ortschaftsrat
Als Ortschaft der Einheitsgemeinde Osternienburger Land übernimmt ein so genannter Ortschaftsrat die Wahrnehmung der speziellen Interessen des Ortes innerhalb bzw. gegenüber den Gemeindegremien. Er wird aus neun Mitgliedern gebildet.
Bürgermeister
Als weiteres ortsgebundenes Organ fungiert der Ortsbürgermeister, dieses Amt wird zurzeit von Gerd Bartosch wahrgenommen.
Wappen
Blasonierung: „Geteilt und halbgespalten, oben in Rot ein goldener Pflug, unten links in Blau ein achtstrahliger goldener Stern, unten rechts ein schwarzes Bergmannsgezähe.“
Das Wappen wurde 1996 vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und ins Genehmigungsverfahren geführt. Der Stern wurde einem historischen Bildsiegel des Ortes entnommen; Pflug sowie Schlägel und Eisen symbolisieren die wichtigsten Wirtschaftszweige.
Flagge
Die Flagge ist gelb - blau (1:1) längsgestreift und das Wappen ist mittig auf die Flagge aufgelegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sport
Osternienburg ist bekannt als das „deutsche Hockeydorf“. Trotz der geringen Einwohnerzahl spielt der Osternienburger HC in der Hallenhockey-Bundesliga (Herren) und Damen. Der Verein stellte über Jahre das Gros der Hockeynationalmannschaft der DDR.
In Osternienburg gibt es auch einen Fußballverein: der „FC Hertha Osternienburg“ spielt derzeit in der Kreisliga des Landkreises Anhalt-Bitterfeld.
Im Feuerwehrwettkampfsport sind einige Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Osternienburg tätig. Sie treten gemeinsam mit Feuerwehrleuten aus anderen Orten für das „Feuerwehrsport Team Klietzen“ an.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die gründerzeitlichen Industrieunternehmen sind bereits seit Jahrzehnten geschlossen.
Verkehr
Direkt durch die Gemarkung verläuft die Bundesstraße 187a von Zerbst/Anhalt nach Köthen (Anhalt). Südlich der Gemeinde führt die Bundesstraße 185 von Bernburg (Saale) über Köthen (Anhalt) nach Dessau-Roßlau vorbei.
Osternienburg hatte im Ortsteil Sibbesdorf einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Dessau–Köthen. Dieser wurde aufgrund zu geringer Nachfrage zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 geschlossen.
Durch den Ort verläuft der Europaradweg R1, der das französische Boulogne-sur-Mer mit Sankt Petersburg in Russland verbindet. Auf derselben Routenführung verläuft auf diesem Abschnitt ebenfalls der Radweg Deutsche Einheit sowie der D11.
Söhne und Töchter
- Theodor Friedrich Stange (1741–1831), Theologe
- Alfred Wirth (1875–1965), Volkskundler
- Karl Schmidt (1819–1864), Pädagoge
Literatur
- Wilhelm Hartung: Aus der Vergangenheit Osternienburgs. Schettler, Köthen 1899, Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinde Osternienburger Land – Osternienburg. In: Gemeinde Osternienburger Land. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
- 1 2 MZ: Osternienburger Geschichte – Die Veränderungen der letzten Jahrzehnte
- ↑ Der polnische Sankt-Barbara-Verein Osternienburg: Verein für Anhaltische Landeskunde, April 2006
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 274 (PDF).
- ↑ Destatis: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010
- ↑ Stefanie Greiner: Denkmal eingeweiht: Ein zufälliger Kohlefund machte Osternienburg zum Industriestandort. In: mz.de. Mitteldeutsche Zeitung, 2. Juli 2018, abgerufen am 12. Juni 2023.
- ↑ Angaben zu den Ortsbürgermeistern auf der Internetseite der Einheitsgemeinde
- ↑ ODEG fährt künftig mit neuen Fahrzeugen den Regionalexpress 1 Magdeburg – Berlin. NASA GmbH, 8. Februar 2022, abgerufen am 23. April 2022.