Siegfried von Saldern (* 4. Juni 1843 in Plattenburg; † 14. Juli 1913 Bad Wildungen) war ein deutscher Rittergutsbesitzer und deutsch-konservativer Politiker in Preußen.
Leben
Saldern besuchte die Klosterschule Roßleben. Nach dem Abitur studierte er ab 1862 Rechtswissenschaft an der Georg-August-Universität, wo er 1863 im Corps Saxonia Göttingen recipiert wurde. Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Bei Beginn des Deutschen Krieges wurde er Offizier der Preußischen Armee. Am Deutsch-Französischen Krieg nahm er teil. Zuletzt war er Rittmeister. Ab 1872 lebte er als Majoratsherr auf der Plattenburg bei Bad Wilsnack. Mit Zernickow gehörten 1678 ha zu dem Gut, das von den Saldern seit 1560 bewirtschaftet wurde. Siegfried von Saldern war Kreistagsmitglied, Mitglied der Landwirtschaftskammer und Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Vereins Perleburg.
Saldern war seit der Reichstagswahl 1884 bis 1890 Mitglied des Reichstags. Seit einer Nachwahl am 5. März 1900 saß er bis 1913 als Abgeordneter des Wahlkreises Potsdam 1 (West- und Ostprignitz) im Preußischen Abgeordnetenhaus. Er gehörte der Fraktion der Konservativen Partei (Preußen) an. Ab 1893 war er Direktor der Ritterschaft der Altmark und der Prignitz.
Den Besitz erbte der Ritterschaftsdirektor Siegfried von Saldern-Perleberg (1870–1925). Er umfasste die Plattenburg mit den Vorwerken Zernickow und Groß-Leppin, den Bauernhof No. 105 mit insgesamt 1730 ha Land. Die letztgenannten Flächen waren damals verpachtet.
Verheiratet war er mit Fanny geb. von Rohr.
Siehe auch
Literatur
- Eckhard Hansen, Florian Tennstedt (Hrsg.) u. a.: Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945. Band 1: Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918. Kassel University Press, Kassel 2010, ISBN 978-3-86219-038-6, S. 113 f. (Online, PDF; 2,2 MB).
- Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 332.
Weblinks
- Siegfried von Saldern in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Einzelnachweise
- ↑ Karl Jenrich: Album der Zöglinge der Klosterschule Roßleben von 1854 bis 1904. Nebst Nachträgen zum Album vom Jahre 1854. In: Klosterschule Rossleben (Hrsg.): Schulverzeichnis. Siegfried v. Saldern, Zögling-No.: 44. Selbstverlag der Klosterschule, Rossleben 1904, S. 53 (d-nb.info [abgerufen am 20. August 2021]).
- ↑ Kösener Corpslisten 1930, 47/225.
- 1 2 Wolfgang von der Groeben: Verzeichnis der Mitglieder des Corps Saxonia zu Göttingen 1844 bis 2006. Düsseldorf 2006, S. 31.
- ↑ P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedel: General-Adressbuch der Ritterguts-und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: das Königreich Preussen, Lfg.: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung, Berlin 1879, S. 272 f., doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 20. August 2021]).
- ↑ Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel) 1953. In: Unter Aufsicht des Ausschusses für adelsrechtliche Fragen/ in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015. Band I, Nr. 5. C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1953, S. 330–332 (d-nb.info [abgerufen am 20. August 2021]).
- ↑ Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705-1913. Hrsg.: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Siegfried von Saldern jun.-Zögling-RA-No.: 1497. Selbstverlag. Druck P. Riemann, Belzig, Ludwigslust 1913, S. 343 (d-nb.info [abgerufen am 3. Juli 2022]).
- ↑ Ernst Seyfert: Niekammer’s Güter-Adressbücher Band VII. 1914. Güter=Adreßbuch für die Provinz Brandenburg. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren Bauernhöfen der Provinz mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Paul Niekammer. Handbuch der Königlichen Behörden. Mit Unterstützung vieler Behörden (Hrsg.): Standardwerk. 2. Auflage. Band VII. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 192–193 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 20. August 2021]).