Siegmund Nörr, auch Sigmund (* 8. März 1901 in Nürnberg; † 7. Juni 1976) war ein deutscher Jurist.

Werdegang

Nach seiner Promotion arbeitete Nörr seit 1. April 1931 als „Hilfsarbeiter“ (wissenschaftliche Hilfskraft) im Bayerischen Justizministerium. Nach der „Verreichlichung“ der deutschen Justiz (1934/1935) wechselte er ins Reichsministerium der Justiz. Dort war er Oberstaatsanwalt (erwähnt 1936), wurde nach Antrag vom 7. Februar 1939 beim „Ministerialratsschub“ von April 1939 zum Ministerialrat befördert und leitete das Referat „Arbeitsbeschaffung“. Er war Mitglied der NSDAP.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er als Landgerichtsdirektor in München. Von 1954 bis 1969 war er Richter am Bundesgerichtshof.

Veröffentlichungen

  • Der künftige Aufbau des Jugendstrafvollzuges, in: Roland Freisler (Hg.), Gedanken über Strafvollzug an jungen Gefangenen, Beiträge zur Rechtserneuerung 1/1936, Berlin
  • Die Rechtsprechung des BGH im Schiffahrtsrecht (ohne Seerecht), in: Versicherungsrecht, Band 60, 870 ff.

Ehrungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Lothar Gruchmann: Justiz im 3. Reich 1933–1940, 2001, Seite 261, Fußnote 104 (Digitalisat)
  2. Petra Götte: Jugendstrafvollzug im „Dritten Reich“, 2003, Seite 119 (Auszug)
  3. Helmut Heiber: Akten der Parteikanzlei der NSDAP, Band 1, Teil 2, Institut für Zeitgeschichte München, Verlag Saur, 1983, Seite 466 (Digitalisat)
  4. Lothar Gruchmann: Justiz im 3. Reich 1933–1940, s. o.
  5. Ekkehard Reitter: Franz Gürtner, politische Biographie eines deutschen Juristen, 1881–1941, Beiträge zu einer historischen Strukturanalyse Bayerns im Industriezeitalter, Band 13, Verlag Duncker und Humblot, 1976, ISBN 3-428-03655-7 bzw. ISBN 978-3-428-03655-4, Seite 208 (Auszug)
  6. Karlmann Geiß u. a. (Hrsg.): 50 Jahre Bundesgerichtshof. Festschrift aus Anlaß des fünfzigjährigen Bestehens von Bundesgerichtshof, Bundesanwaltschaft und Rechtsanwaltschaft beim Bundesgerichtshof. Heymann, Köln u. a. 2000, ISBN 3-452-24597-7, S. 807.
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